Ersatzfahrzeug für das 24 Jahre alte TLF

Neues LF10 in Dienst gestellt Die Feuerwehr Gerlingen hat vergangenen Dienstag ein neues Einsatzfahrzeug übernommen. Mit dem Löschgruppenfahrzeug (LF)...
Bürgermeister Oestringer überreichte Kommandant Moll den symbolischen Schlüssel für das neue Fahrzeug in Anwesenheit zahlreicher Gemeinderäte.
Bürgermeister Oestringer überreichte Kommandant Moll den symbolischen Schlüssel für das neue Fahrzeug in Anwesenheit zahlreicher Gemeinderäte.Foto: Tommasi

Neues LF10 in Dienst gestellt

Die Feuerwehr Gerlingen hat vergangenen Dienstag ein neues Einsatzfahrzeug übernommen. Mit dem Löschgruppenfahrzeug (LF) wurde das 24 Jahre alte Vorgängerfahrzeug ersetzt.

Großer Bahnhof bei der Feuerwehr Gerlingen. Zur Übergabe des neuen LF 10 konnte Kommandant Robert Moll neben Bürgermeister Dirk Oestringer auch zahlreiche Gemeinderäte, Vertreter aus der Verwaltung sowie die Kameraden der Aktiven- und der Alterswehr begrüßen.


„24 Jahre sind eine lange Zeit“, stellte Moll eingangs seiner Rede fest. Das TLF 16/25 sei 2001 in Dienst gestellt worden und habe der Feuerwehr über all die Jahre treue Dienste geleistet. „Nach 24 Jahren ist es nun Zeit, das TLF in den Ruhestand zu verabschieden“, so Moll.
Im Feuerwehrbedarfsplan sei die Ersatzbeschaffung des Fahrzeugs schon 2021 vorgesehen gewesen, erklärte Moll. Im Februar 2021 sei beim Land die Förderung für das Fahrzeug beantragt worden. Die Bewilligung erfolgte im Juni 2021. Danach wurde die Ausschreibung vorbereitet und im April 2023 lagen dann die Angebote vor, so dass die Vergabe erfolgen konnte. Der erste Versuch für die Endabnahme sei im Februar dieses Jahres erfolgt. Aufgrund von Mängeln musste die Übernahme aber verschoben werden. Die erfolgte dann am 28. März. „Der Weg, bis wir das Fahrzeug übernehmen konnten, war lang“, so Moll weiter. Unter anderem habe man lernen müssen, wie schwierig es ist, das richtige Kennzeichen zu bekommen.
Das neue LF 10 ist auf einem Atego von Mercedes-Benz mit Straßenfahrgestell aufgebaut. Der Aufbau stammt von der Firma Rosenbauer. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit einer Löschwasserpumpe mit 3.000 Litern Förderleistung pro Minute, einem 2.000 Liter Löschwassertank, einer Schaumlöschanlage mit 120 Liter Schaummittel, sechs Atemschutzgeräten in der Gruppenkabine für den Tunneleinsatz, einem Stromerzeuger sowie allen nötigen Gerätschaften für Löscheinsätze. „Das LF 10 ist ein hervorragender Ersatz für das TLF“, so Moll. Das Fahrzeug sei mit den Löschfahrzeugen im Bestand der Gerlinger Feuerwehr weitgehend identisch, so der Kommandant weiter. Das sei für die Einsätze sehr wichtig, weil die Maschinisten nicht auf jedes Fahrzeug besonders eingewiesen werden müssen. Natürlich werden die Maschinisten in den nächsten Tagen auch auf das neue LF 10 eingewiesen und es gibt auch Fahrtraining, erst dann erfolgt die Freigabe für den Einsatz.
Abschließend bedankte sich der Kommandant beim Beschaffungsteam der Feuerwehr. Das habe hervorragende Arbeit geleistet. „Das Ergebnis spricht für sich.“ Einen Dank sprach Moll auch dem Gemeinderat für die Bereitstellung der Mittel, dem Kreisbrandmeister für die Unterstützung, der Kämmerei und den Firmen Rosenbauer und Barth, von denen der Aufbau und die Ausstattung stammt, aus. „Das neue Fahrzeug ist nicht nur ein Werkzeug für uns, sondern auch Schutz für die Gerlinger Bürger“, hielt Moll abschließend fest.
Auch Bürgermeister Oestringer stellte eingangs seiner Rede fest, dass das TLF 16/25 nach 24 Jahren ausgedient habe. Es habe nicht mehr der DIN-Norm entsprochen. Bei der Neuanschaffung habe man zunächst überlegt, ein HLF 20 zu wählen, sich dann aber für das LF 10 entschieden. Das LF sei etwas kürzer und nicht ganz so breit und nicht zuletzt dadurch wendiger. Die Kosten für das neue Fahrzeug würden sich auf rund 600.000 Euro belaufen. Vom Land habe man einen Zuschuss von 92.000 Euro bekommen. „Eine gute Ausstattung der Feuerwehr ist uns wichtig“, so Oestringer. Neben der Ausstattung seien aber auch die Menschen wichtig, die die Fahrzeuge bedienen. Der Alarm am Tag der Fahrzeugübergabe früh am Morgen im Engelbergtunnel habe deutlich gemacht, wie wichtig eine gute Ausbildung ist, dass jeder Handgriff sitzt, wenn es nötig ist.


Auch Oestringer dankte abschließend dem Beschaffungsteam, dem Gemeinderat, den Kommandanten und den Feuerwehrkameraden sowie der Kämmerei und wünschte den Floriansjüngern allzeit gute Fahrt mit dem neuen Fahrzeug. „Kommen Sie immer gut von Ihren Einsätzen zurück.“
Direkt im Anschluss an die offizielle Schlüsselübergabe hatten die Anwesenden Gelegenheit, das Fahrzeug in aller Ruhe in Augenschein zu nehmen. Fragen beantworteten der Kommandant, sein Stellvertreter Stefan Schindler und Marco Grund. Dabei wurde sehr anschaulich erläutert, dass bei einem Feuerwehrfahrzeug im Grunde wie bei einem Wohnmobil vorgegangen wird. Auf das Basisfahrzeug bestehend aus dem Fahrgestell mit Führerhaus wird der Aufbau montiert, der dann nach den Anforderungen und Wünschen des Käufers gestaltet wird. Jede Gemeinde habe im Grunde andere Anforderungen, erklärte Schindler. In Gerlingen wird etwa eine spezielle Ausstattung für den Tunneleinsatz benötigt. Dazu zählt beispielsweise, dass auch Fahrer und Beifahrer mit Atemschutz ausgestattet werden können.
Weiter erfuhren die interessierten Besucher, dass zur Ausstattung des Fahrzeugs auch ein Touchscreen gehört, über den verschiedene technische Einrichtungen angesteuert werden können und der Fahrer beispielsweise auch sieht, wie voll der Wassertank ist. Zur Ausstattung im Führerhaus gehört auch ein Navigationsgerät. Im Aufbau sind eine speziell für den im Tunneleinsatz umgebaute Trage, Strahlrohre, Verteiler, aber auch technisches Gerät wie Lüfter oder eine Motorsäge verlastet. Die Geräte würden fast alle mit demselben Akkusystem betrieben, erklärte Schindler. Die Akkus würden im Feuerwehrhaus aufgeladen und seien in großer Zahl in den Fahrzeugen verlastet. Sollten wirklich einmal alle Akkus zur Neige gehen, gibt es ein Ladegerät an Bord, das über das Notstromaggregat betrieben werden kann. Die Laufzeit der Akkus sei aber sehr lang. Ausgestattet ist das neue Fahrzeug auch mit einer LED-Umfeldbeleuchtung mit 80.000 Lumen, mit der die Umgebung taghell beleuchtet werden kann. Insgesamt wurde bei der detaillierten Vorstellung des Fahrzeugs deutlich, dass die Feuerwehr Gerlingen mit ihrem neuen LF 10 sehr zufrieden ist. Das Beschaffungsteam hat, wie Kommandant Moll in seiner Rede festgestellt hat, hervorragende Arbeit geleistet.


Text/Fotos: Tommasi

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