Großbottwar/Kreis Ludwigsburg „Wir freuen uns über den großen Erfolg des Weideprojekts und danken den Machern und ihren Helfern für ihre unermüdliche Arbeit“, so Großbottwars Bürgermeister Ralf Zimmermann, der am vergangenen Freitag zusammen mit dem Initiator des Projekts und Präsidenten der Stiftung NatureLife-International, Claus-Peter Hutter, den ersten „Tag der offenen Weide“ eröffnete. Dazu konnte er neben den Projekt- und Büffelmanagern sowie den ersten gespannten Besuchern auch Stephanie Bartzsch, Leiterin des Fachbereichs Kreisentwicklung, Klimaschutz, Mobilität und Tourismus beim Landratsamt Ludwigsburg, willkommen heißen. Stephanie Bartzsch überbrachte die Grüße von Landrat Dietmar Allgaier und betonte die überregionale Bedeutung des Projekts, das ganzheitlich Natur- und Heimatbewahrung, Förderung der biologischen Vielfalt, Tourismus und Umweltbildung zusammenbringe.
Dafür und für die Leistungen der gegenwärtig 12 Wasserbüffel für Natur und Mensch interessierten sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher bei den stündlichen Führungen von Andreas und Uli Weigle, Christine Maurer aus Großbottwar, Fledermausspezialistin Martina Wonner aus Bietigheim-Bissingen und C.-P. Hutter. Sie konnten unter ihrer Begleitung die Tiere ausnahmsweise aus der Nähe sehen und bewundern, Fragen stellen und viele Antworten und neue Erkenntnisse über die Bedeutung des Dungs der Wasserbüffel für Insekten und damit die Nahrungsbasis vieler Vogel- und Fledermausarten und die vielen Wechselwirkungen im Naturhaushalt mit nach Hause nehmen.
Wie zur Bestätigung waren trotz sehr wechselhaften Wetters zahlreiche auf dem Zug befindliche Rauchschwalben zu sehen, die von der Büffelweide als Nahrungsquelle regelrecht angezogen werden.
Viel Lob und Anerkennung gab es dann auch am Samstag. Unter der Leitung des Weideexperten Dr. Alois Kapfer, Vorsitzender der bundesweit tätigen und international vernetzten Vereinigung „Naturnahe Weidelandschaften e.V.“, waren Wissenschaftler, Landwirte und Naturexperten aus dem Chiemgau, aus München und der Region Hohenlohe, vom Bodensee, aus Oberschwaben, dem Donautal, von der Schwäbischen Alb und vom Oberrhein nach Großbottwar bekommen. Nach der Begehung des Projektareals mit den mittlerweile durch die Tätigkeit der Büffel sehr vielschichtigen Biotopstrukturen nutzten sie, wie am Tag zuvor die Besucher, bei herzhaften Wengerterzöpfla und Zibebenweck die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und der Weitergabe von Know-how.
„Das Projekt ist durch die Lage im Ballungsraum zwischen Stuttgart und Ludwigsburg einerseits sowie Heilbronn und dem Übergang zum Schwäbisch-Fränkischen Wald andererseits bislang einzigartig und zeigt, dass auch in verstädterten Landschaften großflächige Weideprojekte und die nachhaltige Entwicklung von Tallandschaften möglich sind. Einmalig dabei ist auch die breite Allianz von Machern, Spendern, Sponsoren und Unterstützern aus allen gesellschaftlichen Bereichen“, so das Resümee von Dr. Alois Kapfer. Er würdigte auch die Biotopvernetzung, u.a. im Rahmen der von NatureLife in Partnerschaft mit dem Lions Club Bottwartal entwickelten Initiative „Grünes Band Neckar-, Murr- und Bottwartal“. Wie C.-P. Hutter ankündigte, sind gemeinsam mit der Stadt Großbottwar für 19. und 20. November zwei Vortragsabende im historischen Rathaus mit den Artenexperten des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart sowie des Nationalparks Schwarzwald über die Entwicklung von Fauna und Flora im Projektgebiet geplant. NatureLife engagiert sich für praktischen Naturschutz, Klimaschutz, Biotopvernetzung und Umweltbildung im Rahmen verschiedener Modellprojekte vor der eigenen Haustür sowie in verschiedenen europäischen Ländern und mit einem weiteren Schwerpunkt mit Wiederaufforstungsprojekten früher abgeholzter Regenwälder vor allem in Südostasien.
claus-peter.hutter@naturelife-international.org
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martina.neher@naturelife-international.org