Am Donnerstag, 23. Januar, hat sich das katholische Gemeindeteam zum ersten Mal im neuen Jahr getroffen, um zu besprechen, was aktuell und in den kommenden Wochen an organisatorischen Arbeiten in unserer Gemeinde ansteht.
Über allem Tun steht bei uns jeweils die Jahreslosung derchristlichen Kirchen.Für 2025 lautet sie „Prüft alles und behaltet das Gute“, ein Satz aus einem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki.
Paulus wendet sich in zwei Briefen an die junge Gemeinde, die sich in der rasch wachsenden Stadt befindet. Thessaloniki ist damals schon eine große und bunte Hafenstadt, über den Seeweg kommen Menschen aus verschiedenen Ländern hierher, sie sprechen verschiedene Sprachen und bringen sehr unterschiedliche Lebensformen mit.
In seinem Brief rät Paulus den Mitgliedern der Gemeinde, die kulturellen Eigenheiten zu respektieren. Sollen die Gläubigen zum Beten auf dem Boden oder stehen? Welchen Umgang wollen sie mit Sklavenhändlern pflegen? Wie soll der Gottesdienst gefeiert werden? Die Fragen sollen in wechselseitigem Verständnis friedlich geklärt werden.
Paulus appelliert in seinem Text, tolerant zu sein. Er wünscht sich eine offene Gemeinde, die die Verständigung sucht. Aus dem Vers „Prüft alles und behaltet das Gute“ spricht eine große Gelassenheit.
Wir sollten uns Zeit lassen. Wahrnehmen, was wir sehen, hören oder fühlen. Die Vielfalt erkennen. Und dann können wir überlegen, was wir behalten wollen – und was wir auch nicht möchten.
Zugleich macht Paulus auch die Grenzen spürbar. Es geht ihm nicht um Beliebigkeit. Er ist nicht gleichgültig und findet, dass alles möglich ist. Sondern er appelliert an die Menschen, auf die Welt achtzugeben. Sie genau zu betrachten in ihrer Vielseitigkeit, um sich eine Meinung zu bilden und zu orientieren. Und dann Entscheidungen zu treffen.
Die Jahreslosung fordert uns dazu auf, mit Offenheit und Bedacht in die Welt zu blicken. Sie lädt ein, nicht sofort zu urteilen, sondern die Welt und ihre Herausforderungen eingehend zu prüfen. In einer Zeit, die von Unsicherheiten und Krisen geprägt ist, werden wir zu einer Kultur der gegenseitigen Achtung und offenen Auseinandersetzung aufgerufen.
Brigitte Aurand
Quellen www.ekd.de/jahreslosung-2025 und www.sonntagsblatt.de/jahreslosung-2025