Im Februar 2023 schreckte eine nächtliche Schussabgabe auf eine Lokalität in Eislingen viele Einwohner auf. Eine Frau wurde damals am Bein getroffen. Nun begann der Prozess gegen einen der Beschuldigten.
Rund 16 Monate später sitzt nach übereinstimmenden Medienberichten ein zur Tatzeit 24-jähriger türkischer Staatsbürger aus Plochingen auf der Anklagebank des Landgerichts Stuttgart. Die Ermittlungsbehörden werfen ihm vor, an den Schüssen aus einem fahrenden Auto auf eine achtköpfige Gruppe vor dem Lokal Phoenix in der Stuttgarter Straße in Eislingen gegen 2 Uhr morgens am 24. Februar 2023 beteiligt gewesen zu sein. Eine damals 21-jährige Frau wurde dabei am Bein getroffen und schwer verletzt. Die Anklage lautet auf versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz.
Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass die Tat in Zusammenhang mit einem Konflikt zweier multiethnischer Gruppierungen im Großraum Stuttgart zusammenhängt. Der Angeklagte sitzt seit Februar in Untersuchungshaft und soll Teil der Esslinger Gruppe sein, der eine Gruppe aus Stuttgart-Zuffenhausen und Göppingen gegenübersteht.
Bandenkrieg im Raum Stuttgart
Die Staatsanwaltschaft geht allerdings nicht davon aus, dass der Angeklagte der Schütze war. Vielmehr soll er der Fahrer des Autos, aus welchem geschossen worden war, gewesen sein. Der Schütze wurde bisher nicht verhaftet. Auch die Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden.
Die Tat steht vermutlich in Zusammenhang mit weiteren Schüssen, etwa in Plochingen, Reichenbach und Ostfildern sowie einem Angriff mit einer Handgranate auf eine Beerdigungsversammlung in Altbach (Kreis Esslingen). Polizei und Justiz konnten in der Folge bereits zahlreiche Anklagen erheben. bra