Streuobstwiesen prägen in vielen Teilen Baden-Württembergs das Landschaftsbild und gehören zu den artenreichsten Landnutzungsformen Europas. Leider gingen die Bestände in den letzten 50 Jahren stark zurück und werden als gefährdet eingestuft.
Seit über 40 Jahren setzt sich Erwin Holzer als erste Vorsitzender des Arbeitskreises für Heimat, Natur und Umwelt (AHNU) und Mitbegründer der Streuobstinitiative – Stadt und Landkreis Karlsruhe für deren Erhalt alter Obstsorten ein, deren genetisches Material es für die nachfolgenden Generationen zu bewahren gilt. So begutachtet er die Früchte der regionalen Sorten, schneidet Edelreiser und vermehrt die alten Sorten. Sein Wissen gibt er gerne bei Vorträgen weiter und begeistert vor allem Kinder bei vielen Veranstaltungen. Auch die Pflege und der regelmäßige Baumschnitt, der im Obst-Gen-Garten und NABU-Obstsortenparadies regelmäßig gelehrt wird, sind ihm ein Anliegen. So entstand auf seine Initiative die Idee, in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und der Forschungsgruppe rgeo an der PH Heidelberg eine APP zu entwickeln, um Baumpaten zu akquirieren.
Für sein Engagement wurde Erwin Holzer nun in Reutlingen mit der Eduard Lucas Medaille ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird jährlich vom Verein Erhaltung und Förderung alter Obstsorten e.V. gemeinsam mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz an Personen verliehen, die sich besonders um den Erhalt alter Sorten verdient gemacht haben. „Für seinen unermüdlichen Einsatz danke ich Herrn Holzer im Namen des Landes sehr herzlich und sehe ihn als wohlverdienten Träger der Eduard Lucas-Medaille“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Sabine Kurtz, anlässlich der Auszeichnung. (cm)