Erzählstunde

Heininger Erzählstunde – Erinnerungen an frühere Zeiten Am letzten Freitag fand zum zweiten Mal die Heininger Erzählstunde statt. Dabei versammelten...
Gäste an Tischen
Foto: Gemeinde Heiningen

Heininger Erzählstunde – Erinnerungen an frühere Zeiten

Am letzten Freitag fand zum zweiten Mal die Heininger Erzählstunde statt. Dabei versammelten sich zahlreiche Bürger und Bürgerinnen, um gemeinsam in Erinnerungen an vergangene Zeiten einzutauchen und Geschichten aus der Heimat zu teilen.

Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen des Austauschs über das Handwerk, die Landwirtschaft und den starken Zusammenhalt der Gemeinschaft in früheren Zeiten. Ältere Einwohner berichteten lebhaft von ihrer Kindheit und Jugend, von den handwerklichen Tätigkeiten, die im Ort ausgeübt wurden, sowie von den landwirtschaftlichen Arbeiten, die das tägliche Leben prägten.

Die zwei Stunden wurden mit vielen Erinnerungen gefüllt, und selbst die Zeitzeugen erfuhren manches, das auch ihnen noch nicht bekannt war. Zum Beispiel wurde berichtet, dass Heininger Schafhalter mit ihren Böcken bis nach Paris wanderten, um sie dort zu verkaufen – eine spannende Geschichte, die die weite Verbindung und den Handel der Vergangenheit verdeutlicht.

Viele Bäcker, darunter die Familien Kauderer, Herb, Nonnenmacher und Kugler, prägten das Ortsbild und die Gemeinschaft. Den Brotteig machte man selbst zuhause und brachte den Teig dann zum Bäcker, dort wurde das Brot oder auch Kuchen im Ofen gebacken. Beim Kauderer gab es die erste Eismaschine, was damals eine große Innovation war. Beim Nonnenmacher waren die berühmten „Zwanzgerle“ zu Hause – ein süßes Gebäck, das ursprünglich zwanzig Pfennig kostete. Auch als der Preis später stieg, blieb der Name „Zwanzgerle“ erhalten, was die Beliebtheit und den Charme dieser Spezialität unterstrich. Außerdem waren die Backstuben am Wochenende eine willkommene Anlaufstelle, um auf dem Heimweg von dem ein oder anderen Fest eine Pause einzulegen, um zu früher Morgenstunde in der Backstube die ofenfrischen Brezeln mit einem Bierchen zu genießen.

Zum Frisör Wittlinger gab es aus dem Heininger Buch eine Anekdote: Er hat mal einen Buben, der im Laden nervte, losgeschickt, um a „Tasch voll Strom“ zu besorgen. Der Junge ging zum Habdank, einem Schmied in Heiningen, der meinte, er hat keinen Strom. Da ging der Junge zum Haag, dem anderen Schmied in Heiningen. Der meinte, ich pack es dir ein, damit es nicht kalt wird. Als der Junge wieder voller Stolz zum Wittlinger kam, war das Gelächter groß, der Schmied hatte eine Eisenstange eingepackt. Diese kleine Geschichte zeigt sehr schön die damalige Dorfgemeinschaft.

Die Erzählstunde bot den Teilnehmern die Gelegenheit, die Vergangenheit des Ortes lebendig werden zu lassen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Die Anwesenden zeigten großes Interesse an den Geschichten und an den Tischen entstand ein lebendiger Austausch.

Die Veranstaltung wurde von Madlen Walter – Gemeinde Heiningen - organisiert und moderiert. Ein Dankeschön an Wolfgang Maier für die Tonaufnahmen und den Filmemacher Gerhard Stahl für die Bildaufnahmen. Für die Hilfe bei der Bewirtung ein herzliches Dankeschön an Susanne Maier und Dagmar Scheloske vom Verein Miteinander – Füreinander.

Ein ganz besonderer Dank gilt allen Erzählern an diesem Nachmittag.

Wir freuen uns bereits auf die nächste Erzählstunde und darauf, weitere Erinnerungen und Geschichten aus unserer Heimat zu hören.

Erscheinung
Voralb-Blättle – Amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinden Eschenbach und Heiningen
NUSSBAUM+
Ausgabe 31/2025
von Gemeinde Heiningen
29.07.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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