Es war ein würdiges Finale. Der Abschluss der diesjährigen Klappstuhlkonzerte auf dem Adenauerplatz im Herzen Wieslochs klappte, das Wetter hatte diesmal ein Einsehen.
Stefan Zirkel und seine musikalischen Begleiter Wolli Sing und Stefan Buchholz traten an und über 200 Fans waren trotz wolkenverhangenem Himmel gekommen. Die frohe Kunde wurde gleich zu Beginn verkündet. „Wir setzen unser finanzielles Engagement auch im kommenden Jahr fort“, sagte Michael Thomeier, Regionalleiter Süd der Sparkasse Heidelberg. Seit fünf Jahren ist das Geldinstitut nunmehr dabei, von Anfang an also.
Das ursprünglich geplante Konzert zu Beginn der Sommerferien musste wegen schlechten Wetters abgesagt werden. Diesmal spielte Petrus mit und schickte sogar noch abendliche Sonnenstrahlen. Passende Voraussetzungen für einen gelungenen Abend. Bevor es auf der Bühne losging, zog Ines Adam, im Rathaus verantwortlich für die Klappstuhlkonzerte, eine positive Bilanz. „Wir hatten in den zurückliegenden Wochen drei tolle Auftritte, so im Schillerpark, auf dem Alten Friedhof in Baiertal und im Gutshof des PZN“, verwies sie auf die Erfolgsgeschichte der Reihe. „Das Format hat sich toll entwickelt“, fügte sie hinzu. Sie war beeindruckt von den „vielen Klappstuhlfans“.
Die besten Plätze waren früh belegt worden und dies mit Klappstühlen in allen Variationen. Vom edlen Teil bis hin zu ausfahrbaren Hockern wurde das gesamte Spektrum der Sitzgelegenheiten geboten. Die Nachzügler mussten sich mit einem Standort am Rande des Geschehens zufriedengeben. Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch, es wurde fleißig mitgeklatscht und mitgesungen. Dabei erwies sich Stefan Zirkel als gekonnter Animateur. Er selbst begann das Konzert mit einer Hommage an „seine“ Stadt Wiesloch und dies mit dem Titel „Hier bin ich daheim“, aus der Feder von Ernst Fall stammend.
Später folgten ruhigere Titel, wahrscheinlich den Besucherinnen und Besuchern geschuldet, war doch eher die ältere Generation vertreten. Später kam noch ein Highlight hinzu, denn mit Hanna Hühn präsentierte Zirkel seine Tochter, die mit einem mutigen und gekonnten Auftritt die Fangemeinde begeisterte. Klare Stimme und kaum Lampenfieber zeichneten die Sängerin aus, die erfolgreich in die Fußstapfen ihres Vaters trat. In der Pause gönnten sich manche einen Schluck Wein, dargeboten von Peter Holfelder, der bei allen Konzerten mit seinem Team vor Ort war und auch diesmal seinen angestammten Platz an der Winzerrast mit dem Adenauerplatz tauschte. Einige agierten als Selbstversorger und hatten Trinkbares von zu Hause mitgebracht.
Das Konzert stand mal wieder im Mittelpunkt, aber viele Menschen nutzten den Anlass, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen. „Ich finde das Angebot toll“, meinte eine Dame im Gespräch mit der WieWo. Sie war wegen der Atmosphäre gleich mehrmals mit dabei. Mit dazu trug vor allem Stefan Zirkel bei, der von einem jüngst stattgefundenen Auftritt in Tunesien – bei 42 Grad – berichtete. „Wir kommen uns heute wie im Herbst vor“, erzählte er.
Die präsentierten Stücke waren anspruchsvoll und mit Perfektion vorgetragen, verknüpft mit viel Emotionalität. „Die jungen Leute kommen zu den Klappstuhlkonzerten eher nicht, als spielen wir für die Halbjungen“, spielte Zirkel humorvoll auf das doch eher gehobene Durchschnittsalter an. Aber das Publikum machte begeistert mit, man klatschte und sang so manchen Refrain lautstark mit. Gegen Ende der Veranstaltung wurde es etwas frischer, und zwar bezüglich der Temperatur. Dies schien die Wenigsten zu beeindrucken, hatte man vorsichtshalber einen Pulli oder eine schützende Jacke dabei. „Nun freuen wir uns auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr, wir sind dann wieder dabei“, war häufig zu hören. (sd)