Am 17. und 18. März spielte die Theater-AG des Gymnasiums Trossingen den Märchen-Krimi „Es war einmal ein Mord“ des Autorenkollektivs 12.001 im kleinen Saal des Konzerthauses.
Seit Schuljahresbeginn arbeiteten 16 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 gemeinsam mit ihrer Lehrerin Corinna Baumgarten an dem Stück und entwickelten Ideen, das Stück mit kreativen Mitteln des Theaters zu inszenieren und dem Ganzen dabei eine persönliche Note zu verleihen.
„Die Inszenierung war von Beginn an ein gemeinsamer Entwicklungsprozess, bei dem nicht ich als Lehrerin oder Regisseurin eine Idee umsetzen wollte. Vielmehr ging es darum, den Schülern Freiraum zum Entwickeln eigener Ideen zu geben, Möglichkeiten auszuprobieren und vielleicht auch wieder zu verwerfen, und dabei etwas Eigenes zu schaffen“, erklärt Baumgarten die Idee, eine Inszenierung in einem demokratischen Miteinander entstehen zu lassen.
Das hatte bereits mit der Stückauswahl angefangen, bei der die Schüler sich zunächst auf eine Richtung einigten und dann Leseproben verschiedener Drehbücher testeten, bevor die Entscheidung auf dieses Stück fiel. Auch die Rollenverteilung war ein gemeinsamer Vorgang, bei dem die Schüler nicht nur auf ihre eigenen Wünsche achteten, sondern vor allem ihren Blick dafür weiteten, welche Rollen andere Mitschüler besonders gut erfüllen konnten.
Der Plot selbst ist voller Spannung und Witz: Im Kerker sitzen bekannte Märchenfiguren wie Schneewittchens Stiefmutter, die böse Fee, der böse Wolf, Aschenputtels Stiefmutter, Rosenrot, die Hexe und Rumpelstilzchen. Während sie sich mit ihrer unbequemen Situation arrangieren und sogar ein bisschen anfreunden, entpuppen sich ihre Bewacher – die vermeintlich Guten – als selbstgerecht, egoistisch und rachsüchtig. Da immer mehr Kerkerinsassen nach und nach mit Gift ermordet werden, werden die Ermittlungen zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Und die Bösen im Kerker machen alle ihre ganz eigenen Entwicklungen durch: Rosenrot entwickelt sich beispielsweise vom verschreckten Mauerblümchen hin zur selbstbewussten Anführerin der Ermittlungen, der Wolf erweist sich als treuer Freund.
Auch außerhalb des Kerkers, im Reich der Guten, gibt es allerlei liebenswerte, aber auch überraschende Figuren. Zwei der sieben Zwerge, Happy und Brummbär, werden vom König als Ermittler eingesetzt und wurden durch ihr naives Auftreten und die darin enthaltene Komik direkt zum Publikumsliebling. Hänsel und Gretel hatten sich zu pubertierenden Teenagern entwickelt, die ihren Status unentwegt ausnutzten, um die Kerkerinsassen zu provozieren und zu ärgern. Und am Ende war es dann doch wie immer der Butler, der für die Morde verantwortlich war.
Das Publikum belohnte die beiden unterhaltsamen und kurzweiligen Theaterabende mit viel Lachen und anhaltendem Applaus.