Im Karlsruher Stadtgarten stehen zwei Skulpturen, die Anfang der 1930er-Jahre von einem Künstler geschaffen wurden, dessen Werke in der Zeit des Nationalsozialismus als "entartete Kunst" eingestuft wurden: die Skulpturen "Eva mit Schlange" und "Jüngling".
Beide Figuren stammen von Christoph Reinhold Voll (1897-1939) - damals von den Nationalsozialisten verfolgter und gefolterter Bildhauer, Grafiker und Professor an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe. Kürzlich war entdeckt worden, dass die beiden Skulpturen, die bereits jahrelang im Karlsruher Stadtgarten beheimatet sind, nie von der Stadt Karlsruhe gekauft wurden.
"Die Enkelkinder von Christoph Voll möchten, dass die Skulpturen in Karlsruhe, in der Stadt, wo Voll gearbeitet hat, auch bleiben", sagte Altstadtrat und ehemaliger Grönlandminister Tom Høyem. Der gebürtige Däne und Wahlkarlsruher erklärte dem Ortschaftsrat: „In Karlsruhe haben wir drei Christoph Voll-Skulpturen im öffentlichen Raum: Im Zoo die Kunstwerke ‚Jüngling‘ und 'Eva mit Schlange‘ sowie die 'Große Badende'“ im Botanischen Garten. Im Zweiten Weltkrieg wurden diese Skulpturen im Geheimen nach Kopenhagen transportiert und im Keller des Dänischen Parlaments versteckt. Nach dem Krieg wurden die Kunstwerke wieder nach Karlsruhe zurückgebracht."
Mit einem Teil des Nachlasses Heimdall und Tankred Schneller konnte die Skulptur erworben werden.
Bürgermeister Dr. Albert Käuflein lud den Ortschaftsrat Wettersbach mit Ortsvorsteherin Kerstin Tron als Dank zu einer Besichtigung der Würdigungstafel und zu einer kurzweiligen Zooführung mit Direktor Prof. Dr. Matthias Reinschmidt ein. Dieser übernahm am 01.07.2015 die Leitung des Karlsruher Zoos und konnte jüngst sein 10-jähriges Jubiläum feiern.