Im Mai hatte die Paulusgemeinde Besuch durch die Exkursionsgruppe aller evangelischen und katholischen Glockensachverständigen aus Baden und Württemberg. Sie besuchten unser Paulus-Haus und bestaunten die sehr besondere Konstruktionsart unseres 2020 eingeweihten Glockenturmes. Vor unserem Turm gab es nur einen weiteren Turm in Sinzheim bei Baden-Baden, der ebenfalls die Glocken unten statt oben im Turm gehängt hat. Diese Konstruktion bringt viele bauliche und finanzielle Vorteile. Die Statik, die bei den drei schweren und schwingenden Glocken herausfordernd ist, war deutlich unkomplizierter umzusetzen. Zumal der Glockenstuhl und die Hülle baulich getrennt, jeweils für sie stehend am Fundament befestigt sind. Auch die Wartung ist bodennah vereinfacht. Zudem wird auf diese Weise ein vollwertiges Treppenhaus eingespart, das bei einer üblichen Hängung oben im Turm für einen Glockenturmneubau Vorschrift gewesen wäre. Dadurch und durch die Hülle aus Cortenstahl kommt der Paulus-Glockenturm mit 2x2 Meter Grundfläche aus. Diese Bauweise stellte allerdings auch ein akustisches Risiko dar. Würde der Stahl eigene Schwingungen erzeugen? Würde der Ton gut hörbar über die angrenzenden Häuser laufen? Bei einer Hörprobe überzeugten sich die Glockensachverständigen vom vollen Erfolg dieser Konzeption von Dr. Martin Kares aus dem Evangelischen Oberkirchenrat aus Karlsruhe. Ebenfalls bestaunt wurde die Leistung der Gemeinde über ein Drittel der 150.000 € Kosten aus einem Fundraising-Programm mit gemeindeinternem Fundraisingteam zusammengetragen zu haben.