Die Ganz-kurz-Predigt zum Wochenspruch
Sacharja 4, Vers 6:
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.
*Wir brauchen einen neuen, einen anderen Geist in unserem Leben. Einen Geist wie Gott ihn uns gibt.*
Pfingsten
Neulich, in einer beliebten Internetkolumne, liebe Leser: „Ich finde Weihnachten ja toll (es gibt Weihnachtbäume) und Ostern auch (der Osterhase bringt Eier), selbst Himmelfahrt (am Vatertag kann man mit den Kumpels saufen gehen), aber wtf* ist Pfingsten?“
*wtf= (freundlich übertragen) Was zum Teufel
So geht es wohl vielen Menschen in unserer Gesellschaft. Was zum Teufel ist Pfingsten?
An Pfingsten haben wir kein Symbol mehr, keinen eindeutigen Anlass zum Feiern. Okay, es gibt Ferien, die der eine oder die andere nötig braucht. Aber rechtfertigt das einen kirchlichen Feiertag?
Allerdings meine ich, es täte uns gut, Pfingsten wieder ernster zu nehmen. Nicht nur, weil die Politik und vor allem die Wirtschaft Begehrlichkeiten beim Pfingstmontag entwickeln könnten.
Vor allem aber, weil kein Fest so deutlich Alternativen zum Leben in unserer Gesellschaft aufzeigt. Von einem neuen Geist ist da die Rede, der unsere stressbedingte Oberflächlichkeit und politische Gleichgültigkeit vielleicht durchdringen könnte. Sodass wir uns auf die entscheidenden Lebensgrundlagen besinnen können: Aufeinander achten, füreinander da sein, sich selbst Ruhe und das gönnen, was einem guttut. Und an Pfingsten sprechen wir von einer neuen Sprache, die es uns möglich macht, uns endlich wieder zu verstehen. Damit wir es wieder lernen, unsere Mitmenschen ernst zu nehmen. Oder uns abzugrenzen von der menschenverachtenden Sprache und den grundgesetzfernen Forderungen rechter Parteien. Und durch das inzwischen schon angelernte (und anerzogene): „Ich muss schauen, wo ich bleibe. Alles muss zu mir passen im Leben“, nicht eine Gesellschaft von Individualisten entstehen zu lassen.
Manche würden sagen: Pfingsten ist doch der Geburtstag der Kirche! Ja, genau! Aber nicht der Kirche, die als Institution so schwierig geworden ist für unsere Gesellschaft. Sondern der Kirche, wie sie gedacht ist. Ein Idealbild menschlichen Zusammenlebens, so wie Gott es sich für uns schon immer vorgestellt hat: keine Grenzen, keine Mauern, keine Machtspielchen, keine Karrierekämpfe, kein Gerenne um Noten oder Einfluss. Sondern ein Leben, das gemeinsam gestaltet wird und für jeden einen Platz hat.
Traumvorstellungen? Vielleicht! Aber was hilft uns Menschen noch, uns weiterzuentwickeln? Doch nur Träume.
In diesem Sinne: Frohe Pfingsten und schöne Pfingstferien!
Rund um den Gottesdienst
Wir laden Sie herzlich zu unseren Gottesdiensten ein.
Freitag, 6. Juni
16:00 Uhr: Gottesdienst im Astor-Stift
Sonntag, 8. Juni – Pfingsten
10:00 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl, mit Pfarrer Boch.
12:00 Uhr: Taufgottesdienst mit Pfarrer Boch. Getauft werden: Maliya D’Alessandro, Joel Sakrösi und Nelio Sakrösi
15:15 Uhr : Gottesdienst zum Rock ’n’ Roll Weekender in der Astoria-Halle
Montag, 9. – Juni Pfingstmontag
Einladung in die Region Hochhardt:
9:30 Uhr: Gottesdienst in Baiertal
11:00 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst am Mannaberg in Rauenberg
Vorausschau:
Freitag, 13. Juni
16:00 Uhr: Gottesdienst im Astor-Stift
Sonntag, 15. Juni
10:00 Uhr: Gottesdienst mit Pfarrerin Freidhof
Termine und Veranstaltungen
Donnerstag, 12. Juni
11:30 Uhr: Marktmusik in der Kirche
Gruppen und Kreise treffen sich in den Pfingstferien nur nach Absprache
Rückblick
Punkt 7 – Jutta Shaikh von Omas gegen Rechts
Das Gemeindehaus war voll am 1. Juni. An den Tischen, liebevoll geschmückt von Ursel Bruckner, und auf den Stühlen im hinteren Bereich, saßen mehr als 100 Menschen, um den Vortrag von Jutta Shaikh, 2. Vorsitzende der Omas gegen Rechts, Deutschland, zu hören.
Frau Shaikh, für die Omas gegen Rechts frisch ausgezeichnet mit dem Demokratiepreis der Bundeszentrale für Politische Bildung, hat trotz angeschlagener Stimme das Publikum gefesselt.
Sie berichtete über die Geschichte der „Omas“, zu denen natürlich auch Opas und Menschen jeder Altersklasse gehören. Über die Anfänge in Österreich bis hin zu den vielen Ortsgruppen-Neugründungen, wie zum Beispiel in Neckargemünd, die bei uns zu Gast waren. Sie erzählte von ihrer Motivation, dafür zu kämpfen, dass ihre Enkel eine lebenswerte und freie Gesellschaft behalten dürfen. Und von dem persönlichen Einsatz und dem der Omas, wo Menschenrechte, freie Entfaltung, religiöse und politische Meinungsäußerung, aber auch die Integrität von Herkunft, Hautfarbe und sexueller und geschlechtlicher Identität in Gefahr sind.
Ihr besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den Aktivitäten der AFD, die sie klar als Gefahr für unsere Gesellschaft und ihre Freiheit benannte. Beispiele aus der Arbeit der „Omas“ zeigten ganz erschreckend deutlich, wie recht sie damit hat.
Frau Shaikh hat den Zuhörer:innen wieder klargemacht, dass es wichtig ist, sich offen zu äußern. Übergriffe, ob körperlicher oder sprachlicher Art, nicht unkommentiert zu lassen, sondern zu widersprechen und klare Zeichen für Demokratie und Grundgesetz zu setzen.
Bis auf einzelne Ausfälle von AFD-Anhängern war das Publikum gespannt und lauschte ihrem Vortrag sehr aufmerksam und interessiert. Kein Wunder: Wir haben uns gefreut über einen ruhigen, sachlichen und inhaltlich unheimlich wichtigen Vortrag, der nicht nur im Anschluss zu vielen Diskussionen anregte.
Auszeit mit Aussicht – Geführte Tour auf dem Philosophenweg in Heidelberg
Am Sonntag, dem 18.05.25, um 14:30 Uhr starteten zehn Frauen vom Auszeittreff der evangelischen Kirchengemeinde Walldorf zu einem besonderen Ausflug. Mit der S-Bahn ging es bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Heidelberg. Ziel war eine geführte Wanderung über den berühmten Philosophenweg, der für seine herrliche Aussicht auf die Altstadt und das Schloss bekannt ist.
Am Treffpunkt am Anfang des Philosophenwegs warteten wir gespannt auf unseren Guide. Dieser erwies sich schnell als äußerst sympathisch und kenntnisreich. Gleich zu Beginn führte er die Gruppe mit spannenden Geschichten in die Besonderheiten der Umgebung ein. Auf Höhe des Bismarckturmes beeindruckte er uns mit seinen Erläuterungen zu den beiden ehemaligen Klöstern auf dem Heiligenberg – dem Michaelskloster und dem Stephanskloster – sowie zur Thingstätte, einer monumentalen Freilichtbühne mit historisch ambivalenter Vergangenheit.
Auch die Stadtgeschichte Heidelbergs kam nicht zu kurz: Der Guide skizzierte in einem kurzweiligen Abriss die wichtigsten historischen Entwicklungen der Universitätsstadt, darunter die Rolle der Kirche, die Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und der Aufstieg Heidelbergs zur kulturellen Metropole. Zudem gab er interessante Hinweise zu den markanten Kirchen der Altstadt, wie der Heiliggeistkirche und der Jesuitenkirche.
Ein weiterer Höhepunkt der Tour war der Hinweis auf die ungewöhnliche Flora entlang des Weges: Durch das milde, fast mediterrane Klima auf der Sonnenseite des Neckartals gedeihen hier Pflanzen, die man sonst eher in südlicheren Regionen erwartet. Feigenbäume, Mandelbäume, Zypressen, Bambus und sogar Palmen säumen den Weg und verleihen ihm eine beinahe exotische Atmosphäre.
Am Ende der Tour führte der Weg vorbei an einem Mispelhain hinunter über den malerischen Schlangenweg, der mit seinem steilen und schmalen Verlauf und den immer wieder beeindruckenden Ausblicken ein echtes Erlebnis war. Unten angekommen, rundete die Gruppe den gelungenen Nachmittag bei einem gemeinsamen Essen in einer gemütlichen Gaststätte in der Heidelberger Altstadt ab.
Die Kombination aus Bewegung, Geschichte und Gemeinschaft machte diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Teilnehmerinnen äußerten den Wunsch, bald wieder eine solche Tour zu unternehmen. So bleibt der Tag auf dem Philosophenweg sicher noch lange in schöner Erinnerung.
Vorausschau
Einladung zur Oase für trauernde Eltern, die ein Kind verloren haben, im Mehrgenerationenhaus, Bgm.-Willinger-Straße 60, am Montag, 23. Juni, um 20 Uhr
Wenn das eigene Kind stirbt, sind Mütter und Väter mit einem unfassbaren Verlust konfrontiert. Die Trauer um das Kind wird zu einem Wegbegleiter, der so vieles im Leben verändert. Und dennoch liegt gerade im Zulassen der Trauer die Chance, den eigenen Weg im veränderten Leben zu finden. Denn Trauer ist Ausdruck der unendlichen Liebe zum Kind. Die Trauer baut über Monate und Jahre eine neue Brücke zum Kind auf.
Sich über all die Facetten der Trauer mit anderen trauernden Müttern und Vätern auszutauschen, kann daher enorm stärkend wirken, unabhängig davon, wie lange der Verlust des Kindes zurückliegt. In der Trauer-Oase ist hierfür ein geschützter Raum. Die Gespräche werden von erfahrenen und einfühlsamen Trauerbegleitern begleitet und durch wertvolle Impulse bereichert.
Die Teilnahme ist kostenlos, anmeldefrei, einmalig, mehrfach oder regelmäßig möglich.
Matthäuspassion
Die Kantorei Walldorf plant für März 2026 ein besonderes musikalisches Ereignis: Gemeinsam mit der Kantorei Wiesloch wird die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach zur Aufführung gebracht.
Die Proben beginnen im Juli – gesungen wird die Bearbeitung von Felix Mendelssohn. Alle, die gerne in der Kantorei mitsingen möchten, sind herzlich eingeladen, die Matthäuspassion als Einstieg zu nutzen. Notenkenntnisse oder Chorerfahrung sind erwünscht.
Die Proben finden im evangelischen Gemeindehaus in Walldorf dienstags von 20 bis 21:30 Uhr (außer in den Schulferien) statt. Für November ist ein Probenwochenende geplant.
Schaut einfach unverbindlich vorbei oder meldet Euch über kantorei@eki-walldorf.de. Wir freuen uns auf Euch!
Weitere Informationen auf unserer Homepage kantorei.eki-walldorf.de
Die Aufführung – gemeinsam mit der Kantorei Wiesloch – wird am Sonntag, den 29. März 2026,in Walldorf stattfinden
Pfarramt Öffnungszeiten in den Pfingstferien
In den Pfingstferien ist das Pfarramt am Do., 12.06. und Di., 17.06. in der Zeit von 10-12 Uhr geöffnet.