Mit dem Palmsonntag begann die Karwoche, die mit täglichen Andachten durch Gerda Schellenberger, Claudia Hager-Beil, Hanni Schneider und Brigitte Fischer sowie dem Kirchenchor mit Per Crucem und Lord I strech my hands unter dem Thema „Menschen unter dem Kreuz“ gestaltet wurde. Menschen wie die Jünger Jesu, Mütter und Pontius Pilatus. Die bewegenden, auch zeitgenössischen Geschichten, der Lesung aus Johannes 19,1-27, jeweils unterbrochen mit melodischen Gitarren und Flötentönen, gaben den Andachten Tiefe.
Mit Gründonnerstag aber begannen die drei Tage vom Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Die Gläubigen gedenken hier des letzten Abendmahls, das Jesus vor seinem Tod mit den Jüngern hielt. Gründonnerstag steht wie kaum ein anderer Feiertag für die Gemeinschaft der Christinnen und Christen. In der Gemeinde Neulußheim wurde dieser Gottesdienst im ev. Gemeindehaus mit einem Tischabendmahl mit Unterstützung von Pfarrerin Isabelle Schwiderski, Hanni Schneider und Claudia Hager-Beil, mit Worten, gesprochenen Psalmen und Gesang gefeiert.
Im Mittelpunkt der Ansprache stand die Pflanze Vergissmeinnicht und das Erinnern an das, was war und ist. Aber auch an Wünsche um Frieden und an unvergessene Kindheitserinnerungen. „Ist Gott etwa im Urlaub, wo seine Schöpfung gerade ruiniert wird, so eine Schülerin im Unterricht? Gott, du wirst gebraucht, erinnere dich“.
Mit Abendmahlsgebet, dem Vaterunser und der Gabenbereitung, der Austeilung des Brotes und des Weins, wurde das Abendmahl zum Gedächtnis gefeiert. Die erlebte Gemeinschaft am gedeckten Tisch mit dem anschließend liebevoll vorbereiteten Mahl ließ das Abendmahl in Gemeinschaft zu etwas Besonderem werden.
Mit einem Dankgebet, einem Ausblick auf die kommenden Tage sowie dem Segen erinnerte Pfarrerin Schwiderski für die Nacht zum Karfreitag: „Jesus ist in unserer Mitte, seht, wie freundlich er ist, er geht mit euch“.
Vor dem mit Trauerflor ausgelegten Altar hielt Pfarrerin Isabelle Schwiderski den Karfreitagsgottesdienst. Zuvor wurde im Haus Edelberg mit den Bewohnern Gottesdienst gefeiert. Lieder des Kirchenchores vertieften die gesprochene Botschaft.
Karfreitag. Der dunkelste Tag im Kirchenjahr. Der Tag, an dem in besonderer Weise unser Augenmerk auf das Leiden gelegt wird. Das Leid von Menschen, die uns wichtig sind, das große Leiden von vielen in der Welt, das Leiden im eigenen Leben. Karfreitag. Der Tag, an dem wir auf das Leiden und Sterben Jesu Christi schauen. „Karfreitag, dem Leiden Jesu gedenken, auch der Totenstille“, so Hanni Schneider in ihren Begrüßungsworten.
Nach Gebeten, dem nizänischen Glaubensbekenntnis und der Schriftlesung aus Jesaja 52 und 53 durch Dierk Esau hielt Pfarrerin Isabelle Schwiderski die Predigt aus Johannes 19. Ohne Zweifel gehört der Abschnitt zu den bekanntesten und wichtigsten Texten des Alten Testaments. Die Geschehnisse vor dem Kreuz, die Überantwortung seiner Mutter an seinen Jünger, die Teilung des Gewands und seine letzten Worte. Jesu Leiden und sein Tod waren der Preis, den er für uns gezahlt hat. Jesu machte deutlich, mit seinem Tod und Auferstehung sind wir mit Gott verbunden. In seinen letzten Worten am Kreuz zeigte er sich tief verletzlich. Mit seinem Tod erfüllte sich die Schrift. Mit dem Segen und letzten Orgelklängen ging der Karfreitagsgottesdienst zum Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu Christi am Kreuz mit Blick auf das kommende Ostern still zu Ende.
Am Ostersonntag feierten die Neulußheimer Christen in zwei Gottesdiensten die Auferstehung Christi. Bereits um 5.00 Uhr hatten sich die Gläubigen im Kirchgarten am Osterfeuer, bewacht von der Feuerwehr, versammelt, um mit Gebeten an die Auferstehung Christi zu erinnern. Im Mittelpunkt Geschichten und Gedanken um den Stein, der vor dem Grab Jesu lag. Gestaltet wurde die Osternacht durch die Konfirmanden, Pfarrerin Schwiderski und Vikarin Falkenhahn, unterstützt von Tanja Löschmann und Jonas Ballreich. Mit der von den Konfirmanden gestalteten neuen Osterkerze versammelten sich die Gläubigen dann in der Kirche, um die Taufe von Tamira zu feiern. Das Mitbringfrühstück und der heiße Tee oder Kaffee luden im Anschluss ein, im Gemeindehaus den frühen Ostertag in Gemeinschaft zu verbringen.
Als Zeichen, dass Jesus lebt, brannte zum Familiengottesdienst, den Diakonin Hannah Mautner hielt, am festlich geschmückten Altar erneut hell die Osterkerze. Mit Gebeten, Gesang, Glaubensbekenntnis und dem jubelnden Orgelspiel ging der Ostergottesdienst mit der wichtigsten Botschaft des Ostersonntags „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende – Jesus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden“ zu Ende. Auch die verstummten Glocken läuteten wieder und erinnerten an die frohe Botschaft.
Mit dem traditionellen Ostereiersuchen für die Kinder endeten die diesjährigen Ostergottesdienste der Ev. Kirchengemeinde Neulußheim. Am Ostermontag lud die Reilinger Kirchengemeinde zu einem HoRAN-Gottesdienst ein.
Renate Hettwer