Evangelische Kirchengemeinde Stein

In Stein lädt die evangelische Kirchengemeinde zweimal pro Jahr alle Menschen zu sich ein, die älter als 75 sind. Mit Bewirtung und Musik will man ihnen...
Beim Jubilarcafé der evangelischen Kirche in Stein haben engagierte Ehrenamtliche die Gäste mit Kaffee und mit Kuchen versorgt. (rol)
Beim Jubilarcafé der evangelischen Kirche in Stein haben engagierte Ehrenamtliche die Gäste mit Kaffee und mit Kuchen versorgt. (rol)

In Stein lädt die evangelische Kirchengemeinde zweimal pro Jahr alle Menschen zu sich ein, die älter als 75 sind. Mit Bewirtung und Musik will man ihnen einen schönen Nachmittag machen.

Es wird gesungen und gelacht, gegessen und getrunken. An langen Tafeln haben die Menschen im großen Saal des Steiner Gemeindehauses Platz genommen, um in entspannter Atmosphäre Kaffee und Kuchen, Chorgesang und kunstvoll geformte Gedichte zu genießen. Die evangelische Kirchengemeinde hat am Samstagnachmittag alle zu sich eingeladen, die in diesem Jahr 75 oder älter geworden sind. „Jubilarcafé“ heißt die Veranstaltung, bei der es in erster Linie darum geht, die Gemeinschaft aufleben zu lassen, die Lebensfreude und das positive Denken in den Mittelpunkt zu rücken. Mehr als 40 Menschen sind dieses Mal gekommen. „Wir möchten einen Impuls setzen für die Gemeinschaft“, sagt die Steiner Pfarrerin Gertrud Diekmeyer, die es wichtig findet, auch ältere Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. „Wir müssen ihnen zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben, dass sie uns sehr am Herzen liegen.“ Ausgerichtet vom Ältestenkreis, findet das Jubilarcafé zweimal im Jahr statt: im Sommer und im Winter.

Bisher hatte man immer eine Pianistin zu Gast, am Samstag tritt das „Kenschbacher Chörle“ auf, das aus sangesfreudigen Damen mit starken Stimmen besteht. Mit den Besuchern trällern sie ein Lied nach dem anderen: hauptsächlich Volkstümliches, aber auch das eine oder andere geistliche Stück. Denn der christliche Glaube und die frohe Botschaft sollen beim Jubilarcafé nicht zu kurz kommen: Die Gäste hören einen geistlichen Impuls und können ein Gebet sprechen, wenn sie möchten. Im großen Saal des Gemeindehauses geht es entspannt und locker zu. Jeder kann selbst entscheiden, ob er Kaffee oder Sprudel, Torte oder Kuchen möchte, ob er mitsingt oder lieber zuhört. Pfarrerin Gertrud Diekmeyer trägt einige der kunstvoll geformten und humorvoll gestalteten Texte vor, die der Mundartdichter und Autor Willi Lindenmann verfasst hat. Eigentlich hatte er das selbst übernehmen wollen, doch er ist von einigen Tagen für viele überraschend verstorben. Gespannt lauschen die Gäste seinen hintersinnigen Beobachtungen, den Geschichten von früher und den äußerst unterhaltsamen Anekdoten.

Diekmeyer freut sich, dass dieses Mal so viele Menschen gekommen sind. Sie will, dass das Jubilarcafé ein niederschwelliges Angebot ist, das jeder nutzen kann. Die 75 soll daher mit Blick auf die Altersklasse nur eine ganz grobe Richtschnur sein, aber keinesfalls eine verbindliche Vorgabe. Um das deutlich zu machen, will man in der Kommunikation künftig eher die 70 nennen. Auch, wenn wegen des Datenschutzes nur die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde persönlich eingeladen werden können, steht die Veranstaltung grundsätzlich allen Menschen offen, unabhängig von ihrer Konfession und ihrem Glauben. „Hier wird nicht geschaut, wer in welche Kirche geht“, sagt Diekmeyer: „Das ist ein ganz ökumenisches Event.“ Die Pfarrerin weiß, dass viele ältere Menschen nicht allein kommen wollen, weil sie befürchten, vor Ort keinen Anschluss zu finden. Obwohl diese Angst unbegründet ist, ermutigt die Pfarrerin alle dazu, eine Bezugsperson mitzubringen, etwa aus der Nachbarschaft, aus dem Freundes- oder Verwandtenkreis.

Eine Anmeldung ist laut Diekmeyer nicht erforderlich. „Hauptsache ist, dass die Menschen kommen und Freude haben“, sagt die Pfarrerin: Platz gebe es im Gemeindehaus mehr als genug, zum Essen und zum Trinken sowieso. Damit auch mobilitätseingeschränkte Menschen teilnehmen können, bietet die Kirchengemeinde einen Fahrdienst an, für den man allerdings vorher Bescheid geben muss. Diekmeyer hat den Eindruck, dass die Stimmung von Termin zu Termin immer besser und lockerer geworden ist, weil sich die Besucher inzwischen untereinander kennen. Sie lobt das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer und freut sich, dass dieses Mal auch die Damen teilnehmen, die die Altersjubilare der Kirchengemeinde bei Geburtstagen besuchen. Eifrig und begeistert, liebevoll und treu überbringen sie dabei laut Diekmeyer die Glückwünsche, immer mit einer frohen Botschaft im Gepäck. – Nico Roller

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Königsbach-Stein
NUSSBAUM+
Ausgabe 31/2024
von Gemeinde Königsbach-Stein
01.08.2024
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