In Gottes Raum, dem Platz zwischen Kirche und Ev. Gemeindehaus und dem Blick auf die zukünftige Kooperation der HoRAN-Kirchengemeinden hieß Pfarrer Michael Dahlinger alle Gläubigen, Dekanin Katharina Treptow-Garben, die Pfarrerinnen Isabelle Schwiderski, Eva Weiser, Eva Leonhardt und Bürgermeister Stefan Weisbrod unter Gottes Himmel und Erde herzlich willkommen. Eröffnet wurde der HoRAN-Gottesdienst vom Posaunenchor Reilingen unter der Leitung von Alexander Hartmann, der dem Gottesdienst seinen besonderen Rahmen gab. In der Schriftlesung von Iris Walter, Hockenheim, aus der Apostelgeschichte 1,1ff hörte man von einem Brief an Theophilus, dass Jesus sich nach seinem Leiden und Auferstehung seinen Jüngern zeigte und den Aposteln, die er ausgesucht hatte, Anweisungen durch den Heiligen Geist gab und vor deren Augen in den Himmel emporgehoben wurde. Nach dem gemeinsam gesprochenen Psalm 47 und Gebet erklang passend zum herrlichen Wetter „Wie lieblich ist der Maien“.
„Es mag befremdlich wirken“, so Pfarrer Dahlinger in seiner Predigt, „an Himmelfahrt darüber nachzudenken, ob sich Jesus in Richtung Himmel aus dem Staub machte. Wie es aber schon in der Schriftlesung hieß, habe er seine Nachfolge geregelt.“
„Gott nimmt Raum nicht nur in einem dunklen Raum, einer lichtdurchfluteten Kirche ein, er erfüllt sein Ja, seine lebensschaffende Energie für seine Schöpfung. Er nahm Platz im menschlichen Körper von Jesus ein, als Kind in der Krippe. Im Herzen, in Gedanken und im Raum des Buches der Bibel. Menschen verweigern Gott oft seinen Platz, seinen Raum. Sie laden ihn in viel zu große Erwartungshallen ein, ziehen Wände zwischen sich und ihn und zerstören durch raumfüllendes Verhalten Lebensräume. Hängen ihr Herz an andere Götter und in Fürbitten, obwohl die Menschen daran schuld sind“, so Dahlinger.
Am Beispiel von König Salomo, der Gott einen genauso prächtigen Tempel wie sein Reich und sein Palast baute und ziemlich stolz auf die Wohnung Gottes war, ging Dahlinger in seiner Predigt auf das nachdenkliche Gebet Salomos ein: „Kein Wort ist wie du, weder oben im Himmel noch unten auf der Erde“. Salomo bekam ein Gespür für die Größe Gottes, die jede menschliche und räumliche Vorstellungskraft übersteigt.
Nach den Fürbitten um Menschen, die keinen eigenen Raum haben, sich eingeengt und bedrängt fühlen, Bitten für Familien und Gemeinschaften, für einen achtsamen Umgang mit dem Lebensraum Erde und der Bitte, den Kirchengemeinden und der künftigen Kirchengemeinde HoRAN Platz einzuräumen, gesprochen von Elke Neuschäfer und Michael Dahlinger, sprach Dekanin Katharina Treptow-Garben, Kirchenbezirks Südliche Kurpfalz und ehemalige Pfarrerin Neulußheims, Grußworte zur Fusion der Kirchengemeinden. Sie beglückwünschte die Gemeinden, die sich den Herausforderungen einer veränderten Kirche und dem Entschluss zur Fusion nach einem langen Weg ab Januar 2026 stellten. Wie wertvoll die Begleitungen durch Pfarrerinnen, Pfarrer und Diakoninnen sind, wissen die Menschen in den Gemeinden zu schätzen. Gemeinschaft durch Begegnungen, Kirchenmusik, Gedankenaustausch und Gottesdienste. Und dennoch müsse die Kirche raus aus ihren dicken Mauern. Dahin, wo die Menschen präsent sind, von Jesus erzählen und neue Perspektiven öffnen. Der Weg zur Fusion wird gemeinsam angetreten, voller Vertrauen und Zuversicht.
„Menschen zu Himmelfahrt die Nachricht bringen, dass sie geliebt und wertvoll sind, so wie sie sind. Himmelfahrt, ein Wort, das nach Loslassen klingt, aber auch bedeutet, einer geht, aber Liebe und Hoffnung bleibt“, so Dekanin Katharina Treptow-Garben mit herzlichen Worten an die Gläubigen der vier Kirchengemeinden.
Nach letztem Gemeindegesang, Abkündigungen und Segen erklang noch einmal mit großem Applaus der Reilinger Posaunenchor, bevor die Kirchengemeinde zu einem Weißwurstfrühstück vor dem mittlerweile prächtig gewachsenen Nussbaum einlud.