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Exkursion Gartenfreunde 2024 nach Berneck

Egenhausen 16.06.2024 - Die diesjährige Exkursion der Gartenfreunde mit an die 40 Teilnehmern ging von Württemberg ins benachbarte „Ausland“ in...
Gartenfreunde Egenhausen on Tour.
Gartenfreunde Egenhausen on Tour.Foto: Kreeb

Egenhausen 16.06.2024 - Die diesjährige Exkursion der Gartenfreunde mit an die 40 Teilnehmern ging von Württemberg ins benachbarte „Ausland“ in das ehemalige Reichslehen Berneck der Freiherren von Gültlingen. Bei schönstem Sonnenschein war der Jakobustein an der Ölmühle Treffpunkt der Exkursionsteilnehmer um 10 Uhr. Danach ging es vom Bömbachtal, über das Nagoldtal in Richtung Köllbachtal nach Berneck, vorbei am Mühlenteich und Mühlkanal der Bernecker Mühle. Nach zweistündiger Wanderung durch wundervolle Waldstaudenareale des roten Fingerhutes (Digitalis purpurea) aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) trafen die Vereinsmitglieder um 12 Uhr im reservierten Mühlenzimmer des Naturparkgasthofes Rössle ein.

Bernecker Mühle

Im Mühlenzimmer war der freie Blick auf die Bernecker Mühle gegeben und bevor das leckere Naturparkessen serviert wurde, referierte Vereinsvorstand Prof. Kreeb über die Geschichte der Bernecker Mühle. Im Jahre 1604 wurde die Mühle erstmalig urkundlich erwähnt. Direkt am See, unterhalb der Schlosssteige nutzte die Mühle die Kraft des Wassers, dem Köllbach.

Nach einem gelungen 2-stündigen Mittagessen mit Spezialitäten aus dem Naturpark Nordschwarzwald erfolgte eine Stadtführung durch Berneck. Berneck selbst ist in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Berneck belegt, 1294 als Berneck. Nach ihm nannte sich zunächst eine edelfreie Familie. Ab 1294 saß hier eine Niederadelsfamilie, die im Gefolge der Grafen von Hohenberg erscheint. Sie wurde durch die Herren von Gültlingen beerbt. Diese bestimmten bis zum Übergang an Württemberg 1805 die Geschicke des im 14. Jahrhundert zur Stadt erhobenen Ortes (1367 wurde Berneck erstmals als Stadt erwähnt). Berneck steuerte zum Kanton Neckar-Schwarzwald der Reichsritterschaft. Berneck hatte auch die halsgerichtliche oder hohe Obrigkeit durch Lehnsrechte des Kaisers des Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation - des Serums Imperium Romanum Nationis Germaniae in Wien.

Schleglerkönig von Gütlingen aus Berneck

Heinrich von Gültlingen war einer der Schleglerkönige. Der Schleglerbund war eine Adelsgesellschaft des späten 14. Jahrhunderts. Es handelte sich um ein Schutzbündnis zur gegenseitigen militärischen Unterstützung. Das Ziel des Bundes war es, die Rechte des Niederadels gegen die aufkommende Vormacht der benachbarten Grafenhäuser zu wahren. Dies waren vornehmlich die Kurpfalz, Baden, Württemberg sowie die freien Städte.

So wurde die Burg Berneck teilweise als Hauptsitz der Schlegler von Eberhard von Württemberg beschädigt. Die Burg selbst wurde um 1050 bis 1100 von den edelfreien Herren von Berneck (Bernech) im romanischen Stil erbaut. Von der Anlage hat sich heute nur noch die wuchtige Schildmauer mit einer beachtlichen Höhe von 38 m und einer Mauerstärke von 2,6 m erhalten sowie die Fundamente erhalten. Die Schildmauer diente zeitgleich als Bergfried, der Eingang liegt auf 22 m Höhe.

Nach Besuch des Schlosses sind die Gartenfreunde zur Laurentiuskirche gewandert. Die Laurentiuskirche ist Teil des Brenzweges - 2018 vom „wandernPLUS“-Team des Evangelischen Kirchenbezirks Nagold, der unter dem Motto „Pilgern im Nordschwarzwald“ entwickelt wurde. Der Brenzweg ist der Bruderweg des Hirtenweges in Egenhausen, mit der Laurentiuskapelle.

Laurentiuskirche Berneck

Die seit der Einführung der Reformation evangelische Laurentiuskirche Berneck wurde im 11. Jahrhundert im romanischen Stil als Marienkapelle erbaut. Im Jahr 1661 teilweise abgebrannt, ist sie seit 1753 in der heutigen Gestalt wieder in Gebrauch genommen worden. Von großer Bedeutung ist die aus Lindenholz geschnitzte Pieta, in der kleinen Wandnische. Sie entstammt der Eriskirchener Schule und wurde im Jahre 1420 geschaffen. Das gotische Sakramentshäuschen, auch Tabernakel genannt, stammt aus dem Jahre 1490. Bei den Renovierungsarbeiten 1965 wurden die um 1490 entstandenen Fresken wiederentdeckt. Links vom Kruzifix sind alttestamentliche Geschichten dargestellt wie die Bewirtung Abrahams durch den König Melchisedek (1. Mose 14, 18 ff.) und darunter die Opferung Isaaks (1. Mose 22).

Gegen 17 Uhr sind die Gartenfreunde gesund und munter wieder in Egenhausen eingetroffen.

Gemeinsames Exkursionsessen im Mühlenzimmer des Naturparkrestaurants Rössle Berneck
Gemeinsames Exkursionsessen im Mühlenzimmer des Naturparkrestaurants Rössle Berneck.Foto: Kreeb
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Ausgabe 26/2024
von Verein der Gartenfreunde e. V.
26.06.2024
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