Am vergangenen Wochenende organisierte unser Synagogen-Arbeitskreis eine Exkursion zum Jüdischen Museum Frankfurt. Im Rahmen einer Führung erhielten die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen umfassenden Einblick in die wichtigsten Exponate des Museums.
Die Führung begann mit einem Überblick über die jüdische Nachkriegsgeschichte und die Gegenwart. Anschaulich wurde dargestellt, wie Jüdinnen und Juden nach dem Ende der Ghettoisierung das städtische Leben in Frankfurt in vielfältiger Weise mitgestaltet haben.
Ein weiteres Stockwerk widmete sich dem Wandel jüdischer Traditionen sowie den Auseinandersetzungen zwischen liberalen und orthodoxen Gemeinden. Thematisiert wurden unter anderem Fragen wie die Verwendung von Orgeln in Synagogen oder Überlegungen, den Schabbat aus praktischen Gründen von Samstag auf den Sonntag zu verlegen.
Auch Werke bedeutender jüdischer Künstler wurden präsentiert. Zwei Räume zeigten Bilder des Malers Moritz Daniel Oppenheim, dem ersten jüdischen Künstler mit akademischer Ausbildung.
Als Beispiel einer bedeutenden Frankfurter Familie wurde die Bankiersdynastie Rothschild vorgestellt. Das Museum befindet sich im ehemaligen Palais der Familie. Die Rothschilds hatten dieses Gebäude einst gestiftet, um dort die erste öffentliche Bibliothek in Frankfurt einzurichten. Zusätzlich riefen sie zahlreiche weitere Stiftungen ins Leben, die ärmere jüdische und christliche Familien unterstützten.
Neben den ausgestellten Objekten bot das Museum die Möglichkeit, ergänzende Filme und Informationen über eine personalisierte Karte abzurufen – für eine vertiefte Auseinandersetzung auch nach dem Besuch.