Inzwischen ist es Tradition, dass das Stadtradeln von einer Raddemo in der Rhein-Neckar-Region begleitet wird. Auch dieses Jahr hatten sich wieder mehrere Hundert Menschen auf Fahrrädern zusammengefunden. Mit Polizeibegleitung ging es aus allen Himmelsrichtungen nach Schwetzingen, die GLH stieß in Leutershausen zu der Gruppe aus Weinheim.
In Schwetzingen begrüßte der ADFC Rhein-Neckar, der die Demo zusammen mit den Grünen, der SPD und der Linken organisiert hatte. Im Namen der Grünen begrüßte der Schwetzinger Andre Baumann, Staatssekretär im Landesumweltministerium. Er stellte die Wichtigkeit sicherer und komfortabler Radwege heraus.
Der Radverkehr wird derzeit benachteiligt: Es gibt keine direkten Verbindungen zwischen den Städten, sondern man schlängelt sich um den Autoverkehr herum, auf den großen Straßen ist es für Radfahrer oft zu gefährlich, Ampelschaltungen berücksichtigen Radfahrer nicht genug und viele Gemeinden halten ihre Radwege nicht ausreichend instand.
Das lässt sich mit einem Blick nach Hirschberg verdeutlichen: Allein schon zwischen den beiden Ortsteilen ist man gezwungen, entweder auf die obere Bergstraße oder ins Feld auszuweichen, wobei für ersteres wegen einiger Steigungen gute Kondition oder ein E-Bike von Vorteil ist. Entscheidet man sich für die Strecke durchs Feld, muss man sich mit einer sehr schlechten Qualität des Fahrbahnbelags abfinden, dazu ist der Übergang über den Autobahnzubringer gefährlich, Querungshilfen fehlen hier leider. Wählt man den Geh- und Radweg entlang der B3, ist auf angepasste Geschwindigkeit zu achten, denn am Ortseingang Leutershausen macht der Radweg eine plötzliche Biegung nach rechts um einen Baum, um einer – seit Jahren ungenutzte – Bushalte auszuweichen.
Wie schön es sein könnte, wenn der Radverkehr wirklich gleichberechtigt wäre, konnten die Demonstrierenden auf der Strecke nach Mannheim erleben: Auf der Bundesstraße und ohne Gefährdung durch den motorisierten Verkehr ging es ohne Umwege bis zum Schloss.