Walk & Talk in Stuttgart-Münster am 23. Mai 2025
. Bei dieser Veranstaltung, die unter dem Motto „Auf der Spur der fairen Schokolade“ steht, begrüßte Bezirksvorsteherin Renate Polinski die interessierten Besucherinnen und Besucher. Sie betonte die Bedeutung des Themas und lud alle ein, sich auf eine spannende Reise durch die Welt der Schokolade zu begeben.
Die Veranstaltungspartner – Rainer Gehring, Sprecher der Steuerungsgruppe Fairtrade Stuttgart-Münster, die Geschäftsführerin Frau Bettina Heß des Oikocredit-Förderkreises, Frau Anja Läpple, Leiterin der Stabsstelle Volkshochschule Stuttgart für die Außenbezirke, sowie Frau Epple, Bildungsmanagerin der Volkshochschule Stuttgart für die nördlichen Stadtbezirke – begrüßten ebenfalls die neugierige Gruppe. Gemeinsam wollen sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Einblicke in die Herstellung, den Handel und die Fairtrade-Aspekte der Schokolade geben.
Die Reise begann und die erste Station wartete auf die Teilnehmer. Die Gruppe lernte an dieser Station den Ursprung und Anbau der Kakaobohne kennen. Anhand einer auf dem Boden groß ausgelegten Weltkarte erfuhren die Teilnehmer, dass Kakaobäume hauptsächlich in tropischen Regionen rund um den Äquator wachsen, insbesondere in Ländern wie Ghana, Indonesien und Brasilien, vor allem bedeutend ist die Region Côte d'Ivoire, die Elfenbeinküste.
Frau Bettina Heß, GF Oikocredit, erklärte, wie die Kakaobohnen in den Kakaofeldern gedeihen, welche klimatischen Bedingungen sie benötigen und wie die Bauern die reifen Kakaofrüchte ernten. Dabei wird auch die Bedeutung fairer Handelspraktiken hervorgehoben, um die Lebensbedingungen der Kakaobauern zu verbessern.
An der nächsten Station lernten die Besucherinnen und Besucher die Verarbeitung der Kakaobohnen kennen. Zunächst werden die Kakaobohnen fermentiert und getrocknet, um unerwünschte Aromen zu entfernen. Danach werden die Bohnen geröstet, was den Geschmack maßgeblich beeinflusst. Es folgt das Entfernen der Schale und das Mahlen der Bohnen zur Kakaomasse. Dieser Schritt ist entscheidend für die spätere Qualität der Schokolade. Hier wird auch erklärt, wie unterschiedliche Röst- und Mahlgrade den Geschmack verändern können.
Es ging es auch um die Herstellung von Schokolade. In diesem Abschnitt erfuhren die Teilnehmer, wie aus der Kakaomasse Schokolade hergestellt wird. Die Masse wird mit Zucker, Milchpulver und weiteren Zutaten vermischt, je nach Schokoladensorte. Anschließend wird die Schokolade temperiert, um die perfekte Textur und den Glanz zu erreichen. Es ist faszinierend, zu sehen, wie viel Handarbeit und Präzision in jedem Schritt steckt.
Ein wichtiger Teil des Walk & Talk-Rundganges ist die Diskussion über faire und nachhaltige Schokoladenproduktion. Hier wird erklärt, warum Fairtrade-Zertifizierungen wichtig sind. Es wird betont, wie jeder Einzelne durch bewussten Konsum einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten kann.
Das Puzzle in Form einer Schokolade hat anschaulich gezeigt, wie unterschiedlich die Prozentsätze am Verdienst sind und wer alles an der Produktion beteiligt ist. Im Fall einer konventionellen Tafel Schokolade kommen beim Kakaobauern lediglich 1,5 Stückchen Schokolade von einer Tafel mit 24 Schokostücken an. Es verdeutlicht, dass bei Fair-Trade-Produkten ein größerer Anteil direkt den Kakaobauern zugutekommt, besonders bei den kleineren Puzzlestücken.
Das macht deutlich, wie wichtig es ist, Fair-Trade-Produkte zu kaufen, damit die Bauern einen fairen Anteil am Ertrag erhalten und ihre Lebensbedingungen verbessern können.
Es ist eine kreative und verständliche Art, die komplexen Zusammenhänge zu erklären und zu zeigen, warum unser bewusster Konsum so eine große Bedeutung hat.
An unserer letzten Station lernten wir die Verkostung und Reflexion der Schokolade kennen. Eine wunderbare Verkostung von verschiedenen Fair-Trade-Schokoladen haben die Teilnehmer genießen können. Dabei wurde Geschmack, Konsistenz und Herkunft verglichen.
Es war sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich Schokolade schmecken kann – je nach Kakaoanteil, Herkunft der Bohnen und Verarbeitung.
Weiter lernte die Gruppe die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Kakaobohnen kennen. Die bekannteste Verwendung ist die Herstellung von Kakaomilch und heißer Schokolade. Diese Getränke sind bei Groß und Klein sehr beliebt und bieten eine angenehme, warme Genussmöglichkeit.
Die Kakaobohne als Zutat in Cocktails und Mixgetränke beeindruckte sichtlich!
Eine interessante und eher ungewöhnliche Verwendung ist ebenfalls die Herstellung von Kakaosekt, einer prickelnden Spezialität. Hierbei werden Kakaobohnen oder Kakaoprodukte in einem fermentierten und aromatisierten Verfahren mit Alkohol versetzt, um ein spritziges Getränk zu kreieren. Es ist eine kreative Variante, die den Geschmack der Kakaobohne auf eine neue Art erlebbar macht.
Sie wird sogar in der Cocktailkunst verwendet. Die Kakaobohne verleiht Drinks eine besondere Tiefe und einen intensiven Schokoladengeschmack.
Auch als Eistee ein neues Geschmackserlebnis!
Die Kakaobohnen werden zunehmend in der Gourmet- und Gesundheitsküche der modernen Küche für besondere Gerichte und Getränke genutzt.
In einer langen Feedbackrunde wurden weitere Eindrücke gesammelt. Der Besuch der Fair-Trade-Schokoladenstationen war sehr informativ, abwechslungsreich und eindrucksvoll und vor allem lehrreich und regte zum Nachdenken über den eigenen Konsum an, denn unser Kaufverhalten zeigt Auswirkungen auf globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Viele Besucherinnen und Besucher nahmen sich vor, in Zukunft bewusster auf Faitrade-Siegel beim Einkauf zu achten.
Dieser Einblick in die Stationen unseres Walk & Talkes hat allen sehr gefallen und
wir konnten viel Neues über die spannende Welt der Schokolade kennenlernen!
Wir sind alle sehr gespannt auf die kommenden Veranstaltungen zum Thema Fair Trade und freuen uns darauf, weiterhin aktiv dabei zu sein und unser Wissen zu vertiefen!
Die Bilder wurden vom Bezirksamt Münster – Frau Scheid – zur Verfügung gestellt.