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Falsches Futter führt zu kranken Tieren

Die Hauptsaison im Wildpark Schwarzach ist mittlerweile in vollem Gange. Doch die vielen Besucher bringen auch ein gewisses Risiko für die Parkbewohner...
Dromedar im Wildpark Schwarzach
Foto: Selina Keilhauer

Die Hauptsaison im Wildpark Schwarzach ist mittlerweile in vollem Gange. Doch die vielen Besucher bringen auch ein gewisses Risiko für die Parkbewohner mit sich, denn nicht jeder hält sich an das Fütterungsverbot von mitgebrachten Lebensmitteln.

So konnte in den letzten Wochen wieder vermehrt beobachtet werden, wie Kohl, Kartoffelschalen, Karotten, Äpfel und altes Brot zu den Tieren geworfen wurden. Leider auch von Stammbesuchern, wo man doch denken könnte, diese sollten es besser wissen.

Im letzten Jahr hätten wir aufgrund von Nichtbeachtung unserer Regeln fast einen Nandu verloren, da ihm ein großes Stück Apfel im Hals stecken geblieben ist. Dieser Futtervorgang wurde von aufmerksamen Besuchern beobachtet und sofort gemeldet. Gerade noch in letzter Minute konnte dann das Apfelstück den langen Hals wieder nach oben gedrückt werden. So konnte dem Tier zwar das Leben gerettet werden, aber angenehm war es sicherlich nicht.

Auch in diesem Jahr haben wir viel Krankheit bei den Tieren zu beklagen, ausgelöst durch Fütterung von Küchenresten.

Vor allem bei unseren Dromedaren haben wir nun das Gehege abgesperrt und zusätzlich mit Schildern darauf hingewiesen, dass die Fütterung auf dieser Anlage verboten ist. Auch das Wildparkfutter mussten wir auf dieser Anlage mittlerweile verbieten. Dennoch konnte erst vor einigen Tagen wieder beobachtet werden, wie die Besucher gefüttert haben. Nicht nur Küchenreste, sondern auch Äste und Laub von Sträuchern, die in das Gehege geworfen wurden.

Gerade bei Tieren mit einem so empfindlichen Magen kann ein „bisschen Gras“ schon das bisschen zu viel sein. Denn auch wenn die Tiere Grün auf der Anlage haben, ist dies bei Weitem nicht so üppig und eiweißlastig wie das lange Gras auf der anderen Seite des Zaunes.

Derzeit ist unsere Dromedardame Lena sehr krank. Sie leidet unter starkem Durchfall und hat schon enorm viel Gewicht verloren. Momentan bangen wir um sie, ob sie diesen starken Gesichtsverlust überhaupt verkraftet.

Dennoch trifft man bei Konfrontation auf Unverständnis: Die beliebteste Aussage hierbei „das bisschen macht ja nichts“.

So wird sich auch die Situation bei unserer Dromedarstute nicht bessern. Stattdessen wird dieses Verhalten früher oder später den Verlust der Tiere durch Tod nach sich ziehen, sofern wir mit Medikamenten und dem richtigen Futter nichts mehr ausrichten können.

Zuschauen, wie die Tiere verenden, wird der Wildpark Schwarzach nicht. Wenn die Situation sich nicht verbessert, werden künftig dementsprechende Konsequenzen folgen, um die Tiere vor diesem Leid zu verschonen.

Schade, denn die Tier-Mensch-Interaktion war immer etwas, auf das der Wildpark sehr großen Wert gelegt hatte.

Darum die Bitte von Tierparkleiter Pascal Herzog: „Wenn man beobachtet, dass falsches Futter verfüttert wird, oder trotz Fütterungsverbot gefüttert wird, bitte gebt an der Kasse, beim Kiosk, oder bei Personal, das ihr seht Bescheid, sodass wir direkt davon erfahren. Oder zeigt Zivilcourage und sprecht die betroffenen Personen an. Schaut nicht weg. Für die bereits gefütterten Tiere ist es dann zwar zu spät, aber die Personen können dann des Parks verwiesen werden, denn die Gesundheit unserer Tiere steht an erster Stelle und wer diese Regel missachtet, hat kein Anrecht darauf, noch mehr Schaden im Park anzurichten, als ohnehin schon.“

Erscheinung
Kleiner Odenwald – aktuell
NUSSBAUM+
Ausgabe 29/2025
von Wildpark Schwarzach
16.07.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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