Am vergangenen Samstag feierte ein ökumenisches Team um Gudrun Heberle wieder einen Familiengottesdienst auf dem Gelände des Baisinger Kindergartens. In diesem Jahr ging es um das Senfkorn, und ums Wachsen allgemein. Zunächst führte der Kindergarten das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat (Mk 4,26f) auf. Sogar ein Kinderbett stand auf der Bühne, in das der junge Bauer sich zur Ruhe legen konnte. Der Mond der Nacht wurde von einem Kindergartenmädchen hereingetragen, ebenso wie die Sonne, sodass für alle der Lauf der Tageszeiten klar war. Aus dem Samen - auch das wurde von den Kindergartenkindern dargestellt - wuchs ein Halm, und daraus dann die vollen Ähren. Und der Bauer selbst kann nichts dazutun. So sei das bei vielen Wachstumsprozessen, meinte Gudrun Heberle, katholische Pastoralreferentin und erfahrene Pädagogin: „Du brauchst Geduld, da lässt sich gar nichts beschleunigen.“
Dann berichtete sie von den winzigen Samenkörnern, die sie von ihrer Israelreise vor Jahren mitgebracht hatte. „Ich wusste nicht, was das war, und mein Mann hat es einfach mal so im Garten ausgesät. Und dann wuchs es, an vielen Stellen, und nach einer Weile war mir klar: Das ist der Senfbaum, von dem Jesus in seinem Gleichnis erzählt. Viele Vögel können unter seinen Zweigen Schutz und Schatten finden.“
Auch dies verdeutlichten die Kindergartenkinder, indem sie einen der Büsche mit schönen Papiervögeln dekorierten.
Eltern und Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen auszudrücken, mit den Dingen, die uns Kraft geben, so wie dem Baum die Wurzeln. „Mich macht es immer ganz glücklich, wenn ich mit anderen Menschen meine Erfahrungen teilen kann!“ meinte Daniela Bernhard aus dem Mitarbeiterteam.
Umrahmt wurde der liebevoll gestaltete Gottesdienst durch gemeinsame Lieder, zu denen die größeren Kinder von vorne die Bewegungen machten. Insgesamt waren ca. 50 Gottesdienstteilnehmer auf dem Kindergartengelände. Und am Ende gab es noch Hotdogs mit verschiedenen Senfsorten, die jeder selbst auswählen konnte.
Für Gudrun Heberle war es der letzte derartige Familiengottesdienst während ihrer offiziellen Dienstzeit. Sie wird im nächsten Jahr schon im wohlverdienten Ruhestand sein. Aber auf Rückfrage von Pfarrer Stefan Taut meinte sie, sie würde es sich überlegen, ob sie auch im Ruhestand zumindest als Gast beim Gottesdienst im nächsten Sommer mit dabei wäre. Das Team würde sich sicher freuen.