Der Antrag der SPD-Fraktion gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen ist weit mehr als ein Streit um 5 Euro – er ist Ausdruck einer klaren politischen Haltung. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und zunehmender Belastung von Eltern ist es die Pflicht der Kommune, soziale Gerechtigkeit aktiv zu gestalten.
Waghäusel steht vor der Herausforderung, einerseits notwendige Beitragserhöhungen – etwa bei KiTa, Essensverpflegung und Musikschule – umzusetzen, andererseits gezielt soziale Ausgewogenheit sicherzustellen. Der bewusst niedrig gehaltene Beitrag für die Schulkindbetreuung ist daher kein Luxus, sondern eine bewusste politische Entscheidung, um Familien unabhängig vom Einkommen zu entlasten.
Diese Maßnahme steht exemplarisch für eine umfassende kommunale Familienstrategie: Ausbau von Betreuungsangeboten, kindgerechte Freizeitflächen, Beteiligung junger Menschen an kommunalen Entscheidungen sowie Investitionen in Projekte wie den Sportpark an der Wagbachhalle oder die grüne Dorfmitte. All das stärkt nicht nur die Lebensqualität vor Ort, sondern macht Waghäusel attraktiv für junge Familien und Fachkräfte.
In der KiTa-Bedarfsplanung heißt es zu Recht: Eine gute Kinderbetreuung ist ein entscheidender Standortfaktor. Wer heute klug wirtschaftet, investiert in Familien – und damit in die Zukunft der Stadt. Das gilt auch für die Gleichstellungspolitik: Wenn Frauen wegen mangelnder Betreuungsmöglichkeiten in Teilzeit verharren, verschenkt unsere Gesellschaft ein Potenzial an Fachkräften.
Politik beginnt mit dem Zuhören – und mit mutigen Entscheidungen für die Zukunft. Der Antrag erinnert daran, dass Haushaltsklarheit nicht auf Kosten von Familien gehen darf. Es geht nicht um ca. 22.000 Euro jährlich bei 402 Kindern, sondern um ein politisches Signal: Waghäusel steht an der Seite seiner Familien.
Oder mit Erich Kästner gesagt: „Es geht um die Kinder, um nichts als die Kinder.“