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FAQ #17: Dunkelflaute

Frage: Wir hatten ja letzten November die berühmte Dunkelflaute, also weder Sonne noch Wind. Wo kommt dann der grüne Strom her? Brauchen...
Foto: T. Rinneberg

Frage: Wir hatten ja letzten November die berühmte Dunkelflaute, also weder Sonne noch Wind. Wo kommt dann der grüne Strom her? Brauchen wir Backup-Kraftwerke, die auch wieder fossil sind und dadurch dann ja gar nicht der CO₂-Ausstoß reduziert wird? Ist die Versorgungssicherheit gewährleistet?

Andre Baumann, Staatssekretär Umweltministerium Baden-Württemberg:

Parallel zum Ausbau der Erneuerbaren brauchen wir einen schnellen Ausbauder Gleichstromübertragungsnetze. Hier in der Region verläuft zum Beispiel Ultranet und endet bei Philipsburg beim früheren Atomkraftwerk, dort entsteht der Konverter. Gleichzeitig müssen wir die Verteilnetze im Mittelstrombereich ausbauen.

Für die Dunkelflaute brauchen wir eine Backup-Kapazität. Im Moment sind das Reservekraftwerke, auch die alten Blöcke von Mannheim. Das wollen wir aber nicht, denn das ist Kohlestrom. Deswegen gibt es einen sogenannten Fuel Switch, d. h. gasbetriebene Kraftwerke. Im ersten Schritt werden die noch mit Erdgas betrieben, aber wir setzen uns dafür ein, dass wir dann auch genügend grünen Wasserstoff bekommen. Unsere Region ist schon über die süddeutsche Erdgasleitung an das Backbone-Wasserstoffnetz angeschlossen, da finden die Baumaßnahmen statt.

Noch eins zur Versorgungssicherheit. Da gibt es auch einen Index und der ist in Baden-Württemberg und in Deutschland sehr, sehr gut, obwohl wir massiv die Erneuerbaren ausbauen.

Heinrich Petri, KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg:

Zum Thema Speicher, da hängen wir gerade noch ein bisschen hinterher, aber vielleicht haben Sie es vor einiger Zeit im Spiegel gelesen, die Netzbetreiber werden gerade überrannt von Genehmigungsanträgen für die Speicher. Ich habe auch schon von Projektierern gehört, dass sie neue Projekte nur noch mit Speicher planen. Je mehr Speicher wir haben, desto weniger Backup-Kraftwerke werden wir auch brauchen.

Und wir haben natürlich nicht nur den deutschen Strommarkt, sondern einen europäischen, da helfen wir uns jetzt schon gegenseitig aus und je mehr Erneuerbare wir europaweit ausbauen, desto mehr können wir auch auf die Erneuerbaren setzen und desto besser können wir auch länderweit miteinander arbeiten und uns gegenseitig helfen.

David Faulhaber, Bürgermeister Dossenheim:

Durchaus vorstellbar, dass sich so ein Batteriespeicher auch für Schriesheim und Dossenheim lohnt. Ich kann Ihnen sagen, in Dossenheim war ein Unternehmen bei uns, das Interesse daran hatte, dort verschiedene Batteriespeicher aufzustellen. Uns hat schlicht die Fläche gefehlt, aber in der Nähe des Umspannwerkes ist es durchaus etwas, wo man auch sicherlich in Zukunft nochmals näher draufschauen sollte.

T. Rinneberg

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Ausgabe 15/2025

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