Frage: Könnten wir statt Windrädern nicht Solaranlagen z. B. auf den Dächern des Campus im Neuenheimer Feld bauen?
Energiewende Bergstraße e. V.:
Die Erzeugungsprofile von Windkraft und Photovoltaik ergänzen sich übers Jahr ideal. Während es im Sommer tendenziell eher windstill und sonnig ist, ist es im Herbst und Winter eher bedeckt und windig. Selbst wenn im Winter die Sonne scheint, liefert sie aufgrund der kürzeren Tagesdauer und des flacheren Einstrahlungswinkels deutlich weniger Ertrag als im Sommer. Gerade dann aber brauchen wir aufgrund der tieferen Temperaturen Energie zu heizen und daher Windkraftanlagen.
Außerdem wird der Ertrag von Solaranlagen gerne über-, der von Windkraftanlagen gerne unterschätzt. Ein einziges Windrad am Weißen Stein kann ungefähr 20.000.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen und benötigt dafür eine Fläche von ca. einem Hektar. Für diese Menge sind ca. 20 Hektar Photovoltaik erforderlich. Das Campus (ohne Kliniken) umfasst zwar ungefähr 45 Hektar, davon sind aber höchstens ein Drittel Dachflächen. Nach Aussage des Amtsleiters ist für 2025 die Errichtung von 18 neuen Anlagen mit 2,1 Megawatt geplant, bis 2030 sollen alle geeigneten Dachflächen im Campus mit einer Solaranlage versehen werden, diese werden aber nur 12 % desgesamtuniversitären Stromverbrauchs decken, trotz des Einsatzes von PV-Leichtmodulen.
Der Ausbau der Photovoltaik auf jedes geeignete Dach ist daher kein Ersatz fürWindkraftanlagen, sondern ein weiterer Baustein der Energiewende.
T. Rinneberg