Mit dem heutigen Aschermittwoch endet die sogenannte fünfte Jahreszeit. Insbesondere am vergangenen Wochenende und am Rosenmontag sowie am Faschingsdienstag hieß es in der gesamten Rhein-Neckar-Region vielerorts Helau, Hajo und Ahoi! Die Narren in der Kurpfalz feierten bei zahlreichen Umzügen und Veranstaltungen in der Metropolregion statt. Die Polizei zog Bilanz.
So kamen beispielsweise am Samstag 25.000 Besucherinnen und Besucher nach Hockenheim, während 10.000 Närrinnen und Narren am Sonntag die Ketscher Straßen bevölkerten. Auch in Neckargemünd waren Tausende unterwegs. Am Fastnachtssonntag fand auch der Doppelumzug Mannheim-Ludwigshafen nach einer verlängerten Corona-Pause erstmals wieder statt: Stolze 40.000 Feiernde waren hier auf der Gass und zogen am Rhein entlang.
► Fasnachtsumzug 2024 in LU und MA (mit Video)
► Hockenheimer Fastnachtsumzug 2024 (mit Fotos)
Auch die Umzüge am Dienstag, unter anderem in Heidelberg (180.000), in Mannheim-Sandhofen (20.000), in Schwetzingen (20.000), in Nußloch (10.000) und in Mannheim-Neckarau (10.000), St. Leon-Rot sowie die Straßenfastnacht in der Mannheimer Innenstadt (15.000), waren bei schönem Wetter bestens besucht. „Auf allen Faschingsveranstaltungen feierten die Menschen ausgelassen und friedlich miteinander, sodass die eingesetzten Polizeikräfte nur selten eingreifen mussten“, lautete das Fazit der Polizei.
Insbesondere zu späterer Stunde sei es vereinzelt zu Straftaten und Ordnungsstörungen gekommen, darunter Körperverletzungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Ruhestörungen, bei denen laut Polizei oft der Alkohol eine entscheidende Rolle spielte. In einigen Fällen musste Störenden ein Platzverweis erteilt werden, in seltenen Fällen kam es auch zu einer vorübergehenden Ingewahrsamnahme.
Am Rande des Schwetzinger Umzugs fiel den Polizeikräften ein junger Mann auf, der in Militärkleidung am Schloßplatz stand. Neben einer taktischen Weste trug der j20-Jährige zwei Holster mit echt aussehenden Schusswaffen und mehreren Magazinen für Pistolen. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass es sich um eine Schreckschuss- und eine Federdruckwaffe ohne Kennzeichnung handelte. Da solche Waffen auf einer Faschingsveranstaltung nichts zu suchen haben und zudem der Verdacht bestand, dass es sich bei der Federdruckwaffe um einen verbotenen Gegenstand handelte, wurden beide Pistolen sichergestellt.
Doch der Fall blieb ein Einzelfall: Selbst bei der zahlenmäßig größten Veranstaltung in Heidelberg blieben die Ordnungsverstöße laut Polizeiangaben „im erwartbaren Rahmen“. Die Ordnungshüter verzeichneten fünf Körperverletzungsdelikten, drei Beleidigungen, zwei Sachbeschädigungen und einem tätlichen Angriff sowie zwei Widerständen gegen Polizeibeamte. In vier Fällen wurde ein Platzverweis erteilt und eine Person musste in Gewahrsam genommen werden. Gravierende Straftaten blieben zum Glück aus, weshalb die Polizei in der Gesamtschau für die Fastnacht 2024 im Rhein-Neckar-Kreis ein positives Resümee zog.