Die Lärmschutzbeauftragte des Stuttgarter Flughafens hat einen Bericht über die Beschwerden am Stuttgarter Flughafen vorgestellt. Die Abflugroute TEDGO-neu stand hierbei im Mittelpunkt. Obwohl nur ein Prozent der startenden Flugzeuge über diese Route ging, kamen 2024 fast 85 Prozent aller Lärmbeschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern, die von der neuen Abflugroute betroffen sind. Insgesamt gab es 13.788 Beschwerden, womit rund 11.700 von Betroffenen mit einem „räumlichen Bezug“ zu der neuen Flugroute stammen dürften.
Der FDP-Landtagsabgeordnete, der sich seit Jahren um das Thema TEGDO-neu kümmert, ist nicht überrascht: „Es war von Beginn an bekannt, dass der Lärm sich durch die neue Flugroute einfach breiter und damit auf mehr Menschen verteilen wird und nur geringe Entlastung andernorts bringen würde. Dass die Zahl der Beschwerden auf der alten Route gleichbleibend ist, lässt sogar vermuten, dass diese geringfügige Entlastung nicht einmal wahrgenommen wird. Die hohe Beschwerdezahl entlang der neuen Flugroute macht hingegen deutlich, dass das Thema TEDGO-neu für viele Menschen noch nicht vom Tisch ist. Die hohe Zahl an Beschwerden von Menschen, die in diesem Bereich leben, muss ernst genommen werden.
Als Mitglied des Petitionsausschusses des Landtags begrüße ich daher, dass die Menschen vor Ort erst vor kurzem eine Petition beim Landtag eingereicht haben und damit ein in unserer Landesverfassung verbrieftes Recht nutzen. Um eine öffentliche Debatte zur Petition zu erwirken, benötigt die Petition 10.000 Unterschriften, was ich angesichts der Aufmerksamkeit des Themas für durchaus machbar halte. Gleichzeitig muss man auch sagen, dass die Einflussmöglichkeiten des Landes im aktuellen Stadium begrenzt sind. Es gilt daher auch die Momente in den Blick zu nehmen, wo das Land bzw. der grüne Verkehrsminister anders hätte handeln können – wie beispielsweise bei der Berufung neuer Mitglieder in die Fluglärmkommission (FLK) im laufenden Verfahren. Der nun durch die Petition erhöhte Druck ist hoffentlich dennoch in der Lage, auf die Umsetzung des Kompromisses der FLK hinzuwirken.“ (Dennis Birnstock)