Am vergangenen Freitagabend lud der FC Gerlingen zur jährlichen Mitgliederversammlung und präsentierte sich als Verein, der sowohl auf als auch neben dem Platz Großes leistet – trotz erheblicher Hindernisse.
Erfolge auf und neben dem Platz
Der FC Gerlingen ist ein sportliches Aushängeschild der Stadt. Die A- und B-Junioren glänzen in den Leistungsstaffeln, während die erste Mannschaft in der Kreisliga A2 mit viel Kampfgeist gegen den Abstieg spielt – und dabei sogar die Fairnesstabelle anführt. Doch der Verein überzeugt nicht nur sportlich: Mit
Engagement bei Veranstaltungen wie der Frühjahresputzete, dem Gerlinger Straßenfest, dem Neujahresempfang der Stadt oder Neubürgerabenden zeigt der FC Gerlingen Gemeinsinn. Ein besonderes Highlight war die Schulung im Umgang mit dem im Vorjahr gewonnenen Defibrillator, der die Sicherheit der Spielenden erhöht.
Dramatische Platzsituation
Trotz dieser Erfolge steht der FC Gerlingen vor einer ernsten Herausforderung: Die Platzsituation ist seit Jahren angespannt. Der Kunstrasen auf der Schillerhöhe ist nur eingeschränkt nutzbar und birgt Verletzungsrisiken. Am Breitwiesen trainieren zeitweise 40 bis 50 Personen gleichzeitig auf einem einzigen Kunstrasen – normale Trainingsbedingungen sind hier undenkbar.
Die Stadt Gerlingen hat im vergangenen Jahr eine Sportflächenkonzeption beschlossen, doch der Prozess zieht sich hin. Das haben wir schon damals kritisiert: die 50.000 Euro für die Konzeption hätten durch Gespräche mit den Vereinen effizienter genutzt werden können. Der Wunsch der Vereinsverantwortlichen ist klar: Der Fußball soll langfristig am Breitwiesen konzentriert werden, die Zwei-Standorte-Lösung muss enden. Zudem verzögert sich die Umsetzung der Sportflächenkonzeption.
Vorschläge für schnelle Lösungen
Um die Situation zeitnah zu entschärfen, fordern wir pragmatisches Handeln.
Eine Übergangslösung könnte der Bau von ein bis zwei kleineren Kunstrasenfeldern für den Breitensport sein. Mehrere Standorte kämen infrage:
Die alte Breitwiesenhalle könnte abgerissen und durch ein multifunktionales Gebäude ersetzt werden – mit Vereinsheim, Halle und zwei kleineren Spielfeldern auf dem Dach. Alternativ könnten die Grünfläche neben der St.-Andreas-Kirche oder der Platz an der Brückentorhalle geprüft werden. Diese Felder könnten insbesondere den jüngeren Teams zugutekommen, bis die langfristige Lösung – mindestens ein weiteres großes Kunstrasenfeld – realisiert ist.
Ein Appell an die Stadt
Die Umsetzung der großen Sportflächenkonzeption wird noch Jahre dauern.
Umso dringender ist ein Umdenken bei Gemeinderat und Stadtverwaltung. Der FC Gerlingen verdient Unterstützung, um seinen Mitgliedern – vor allem den jungen Sportlerinnen und Sportlern – bessere Bedingungen zu bieten. Wir hoffen auf schnelle, pragmatische Lösungen, damit der FC Gerlingen sein volles Potenzial entfalten kann. Der Verein und seine Mitglieder zählen auf die Stadt – für eine Zukunft, in der der Fußball in Gerlingen sich weiterhin so toll wie in den vergangenen Jahren entwickeln kann.
Björn Maier