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Fußball

FC Rottenburg - SC 04 Tuttlingen 0:3 (0:2)

Infos zum Spiel Mannschaft: Herren 1. Mannschaft Spielzeit: Saison 2024/25 Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 9. Spieltag Datum:...
Kapitän Lukas Behr hatte jede Menge Arbeit an diesem Sonntag.
Kapitän Lukas Behr hatte jede Menge Arbeit an diesem Sonntag.Foto: Ralph Kunze

Infos zum Spiel

Mannschaft: Herren 1. Mannschaft

Spielzeit: Saison 2024/25

Wettbewerb: Landesliga Staffel 3 Württemberg, 9. Spieltag

Datum: Sonntag, 13.10.2024 | 15 Uhr

Spielort: Hohenbergstadion Rottenburg (Rasenplatz)

Watsch´n für den FCR

Erste Saisonniederlage – irgendwann musste es passieren. Die Mutschler-Elf kassierte am 9. Spieltag in seinem fünften Heimspiel seine erste Saisonniederlage in der Landesliga. Das 0:3 (0:2) jedoch sieht auf dem Papier erst mal gruselig aus, jedoch war man am Sonntag im Hohenbergstadion vor ca. 200 Zuschauern nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft, eher die Unglücklichere. Denn man versäumte es wieder, sehr gute Chancen in der ersten Halbzeit zu verwerten und dann war da noch der Schiedsrichter, der es nicht mit dem Gastgeber hatte. Am Ende stand aber eine verdiente Niederlage zu Buche, denn Tuttlingen hatte einen Plan und gewann mit viel Gier.

Es war kein Wochenende für die Tabellenführer der Landesligen, denn mit dem FSV Waiblingen kassierte ein weiterer souveräner Landesliga-Tabellenführer (Staffel 1) seine erste Saisonniederlage und auch im eigenen Stadion. Mit 0:3 fiel die erste Saisonniederlage für den FCR zwar heftig aus, für Zweifel hat das bei den Landesliga-Fußballern des FC Rottenburg aber nicht gesorgt. Vor dem Spiel analysierte FCR-Trainer Marc Mutschler noch intensiv den Gegner und erkannte, dass sie zu Unrecht in der unteren Tabellenhälfte stehen: „Tuttlingen ist eine gefährliche und gute Mannschaft und haben mit Buba Camara eine Maschine im Sturm“, so FCR-Trainer Marc Mutschler. Doch alle Warnungen prallten an der starken Tuttlinger Defensive ab.

Am 9. Spieltag ist es also passiert: Der FCR kann doch verlieren, aber für diese erste Niederlage in der Landesliga brauchte es einige Vorkommnisse: denn der FCR musste am Sonntag mit Hirschka auf seinen Spielertrainer, langjährigen Kapitän und Abwehrchef, mit Oeschger auf seinen aktuellen Kapitän, mit Baur auf einen weiteren unverzichtbaren Routinier und Stepanenko auf seinen aktuellen Toptorjäger und Führenden der Landesliga-Torjägerliste verzichten, auch auf Rohrer und Langer, zwei unserer Toptalente, konnte man nicht zurückgreifen. Da fragt man sich, welche Mannschaft, egal welche, solche Ausfälle eins zu eins kompensieren kann, bestimmt keine. Daher geht ein großes Lob an unsere Mannschaft, die trotz der Begebenheiten gegen Tuttlingen nie aufgab und alles in die Waagschale warf und überhaupt schon die gesamte Saison immer wieder mit berühmten Ausfällen zu kämpfen hatte und trotzdem auf Platz 1 der Tabelle steht. Das zollt Respekt an die Jungs! Soviel zu Beginn.

Durch diese ganzen Ausfälle und als ungeschlagener Tabellenführer konnte man sich diese Niederlage erklären. Vielleicht war der Druck der sehr jungen Mannschaft zu hoch, eine beeindruckende Heimserie zu halten, zu null zu spielen und ungeschlagen zu bleiben und gegen eine bockstarke Mannschaft, die zu Unrecht im unteren Tabellendrittel steht, zu bestehen. Aus diesem Spiel kann man nur seine Lehren ziehen, denn gegen Empfingen werden wieder unsere Routiniers zurückkehren.

Zwei klare Elfmeter verwehrt

Der FC startete klar besser in die Partie und hatte gleich in der ersten zwei Minuten gute Angriffe. Die erste richtig gute Chance im Spiel hatten dann aber die Tuttlinger, die jedoch FCR-Keeper Julian Häfner gegen Tuttlingens Topstürmer Buba Camara sehr gut entschärfen konnte.

Dann die 5. Minute, die beim FCR zu wütenden Reaktionen führte, denn erst gegen Lennis Eberle und dann gegen Lukas Behr wurde dem FCR zwei ganz klare Elfmeter verwehrt. So etwas muss ein Verbandsligaschiedsrichter, wie es Jones Rosenberger aus Ludwigsburg einer ist, einfach sehen, auch wenn es erst die 5. Minute war. Eberle wurde in der Box deutlich sichtbar für jeden am Trikot gezogen, dass er keine Chance mehr hatte weiterzuspielen, der Ball kam dann doch irgendwie zu Behr, der dann, ja deutlicher ging es kaum, von den Beinen geholt wurde. Durch das ganze Gewusel im Strafraum übersah der Schiri diese beiden Regelwidrigkeiten. Zwei klare Fehlentscheidungen! „Die haben ihm fast das ganze Trikot zerrissen“, so ein nach dem Spiel immer noch aufgebrachter FCR-Trainer nach der ersten Fehlentscheidung.

Während der SC Tuttlingen in der 11. Minute nach einem Konter, wieder über Camara, eine Chance hatte, die Häfner parierte, hatte der FCR auf der anderen die weitaus größeren und besseren Chancen. Die Tuttlinger aber blieben stets gefährlich und setzten immer wieder über die Flügel und frühes Pressing die Rottenburger Hintermannschaft unter Druck.

So kam Behr mit einem Schlenzer (8.), einen Freistoß durch Behr (15.), einen weiteren Freistoß durch Behr, der halbhoch aufs Tor kam und der Torwart mit einer klasse Parade zur Ecke lenkte (19.), Eberle nach einer Ecke mit einem herrlichen Kopfball (20.) zu sehr guten Chancen in Führung zu gehen, doch es kam dann alles ganz anders.

Tuttlingen fing sich und spielte nun gut mit und kam in der 22. Minute nach einer Ecke zu einer guten Kopfballchance. Eberle hatte dann in der 29. Minute erneut die Führung auf dem Fuß, doch im allerletzten Moment konnten die Gäste zur Ecke klären.

Es war die 34. Minute: Nach einem Standard legte ein Tuttlinger Spieler die Kugel quer und Tuttlingens bulliger Stürmer Mario Giesler konnte vor Häfner zum 0:1 vollenden. Man hat es kommen sehen, so aggressiv wie die Tuttlinger zu Werke gingen, hatten sie einen Plan, der nun seinen Weg fand.

Fünf Minuten später (39.), der FCR immer noch unter den Einflüssen des Gegentores, erzielte Marcel Misic nach einer Camara-Flanke das 0:2. Jetzt musste der FCR aufpassen, dass es hier kein Debakel wird, denn der SC spielte nun groß auf und kam in der 40. Minute zur nächsten Topchance, doch Häfner blieb im Eins-gegen-Eins der Sieger gegen Giesler. Bockstarke Aktion vom Juli, der dafür Sonderapplaus vom Publikum erhielt.

Tuttlingen hatte schließlich nach einer Ecke die letzte Chance in der ersten Hälfte, nachdem unsere Mannschaft diesen unfassbar schnellen und trickreichen Camara nicht in den Griff bekamen u. a. wurde er zu dritt bearbeitet und trotzdem hatten wir unsere Probleme mit diesem Ausnahmespieler. Plus zwei Minuten wurden nachgespielt, dann schickte Schiedsrichter Rosenberger die Spieler in die Pause.

Tuttlingen parkte jetzt den Bus, der FCR ideenlos

Nun war klar, Tuttlingen machte nach der 2:0-Führung zur Pause hinten dicht und spekulierte auf Konter durch ihre beiden gut aufgelegten Stürmer Camara und Giesler. Zudem waren die in Blau spielenden Gäste nur damit beschäftigt, das Rottenburger Spiel irgendwie zu zerstören, was ihnen auch sehr gut gelang. Der FC hätte noch weitere 90 Minuten spielen können, die hätten heute das Tor nicht getroffen. Vorweggenommen: Es war ein rabenschwarzer Tag für die Roten.

Maximilian Biesinger hatte dann in der 51. Minute die wohl bis dahin beste Rottenburger Chance. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld wurde in der Box abgelegt genau vor die Füße von Biesinger, der zirkelte die Kugel aus gut 15 Metern knapp übers Tor. Schade, der hätte auch reingehen könne.

Früher als sonst reagierte Mutschler (53.) und brachte schon früh für Biesinger und Diedhiou mit Anton Jansen und Daniel Angerer zwei frische quirlige Stürmer ins Spiel. Es folgte in der 56. Minute die erste von vielen Spieleraufläufen im Tuttlinger Strafraum, so dass man nie genau erkennen konnte, wer zuletzt am Ball war, sicher war, dass der FCR hier mit einigen Abschlüssen hätte endlich mal treffen müssen, um wieder im Spiel zu sein. Diese Chance wurde verpasst.

Routinier Stefan Seidel, der nach drei Spielen Rot-Sperre wieder spielberechtigt war, kam für den gegen Camara sichtlich überforderten Julian Kiesecker ins Spiel (60.). Ja, solche Tage gibt es, da gelingt einem nicht viel. Abhaken Juli, wir wissen, was Du drauf hast. Der FCR machte weiter Druck und rannte das Tuttlinger Tor an, ohne jedoch erfolgreich zu sein, so handelte Mutschler und brachte mit Patrick Francisco für den ebenfalls überforderten Jakob Bader (69.), vielleicht ein bisschen zu spät, einen echten Brecher für den Sturm.

Nun gut, die ganzen Wechsel brachten bislang nichts, denn Tuttlingen zeigte sich wieder mal und nutzte einen Konter eiskalt aus. Mit drei Mann stürmten die Tuttlinger Richtung Rottenburger Tor, da der FCR, na klar, sehr hoch agierte und mit Stanislav Votentsev und dem hoch mitspielenden FCR-Keeper Julian Häfner nur zwei Rottenburger entgegentraten. Häfner eilte zurück in sein Tor, während es dann Votentsev mit drei Tuttlinger aufnahm. Beim Tuttlinger Abschluss (75.) warf sich unser ukrainisches Abwehrtalent mit allem, was er hatte, in den Schuss und konnte so das 0:3 verhindern. Wow, was für eine klasse Aktion von unserem Stani!

Doch das alles half nichts. In der 79. Minute fiel dann doch noch das 0:3 für den SC. Ein Tuttlinger Konter über links wurde in die Mitte verlagert, dort kam dann Nico Wieneke zum Abschluss und schlenzte die Kugel à la Robben in den oberen rechten Winkel, unhaltbar für Häfner, zum 0:3. Ja, so kann es gehen. Der FCR macht das Spiel und rennt das Tuttlinger Tor an und die anderen machen die Bude. So grausam kann Fußball sein.

Letzter Wechsel seitens des FCR. Loris Zettel kam für den stark spielenden Dario Bedic ins Spiel (81.). Daniel Angerer (wenn ich es richtig gesehen habe), hatte in derselben Minute eine Riesenchance. Sein Distanzschuss aus dem Getümmel heraus wurde vom starken Tuttlinger Keeper Luca Moser leider nur zur Ecke abgelenkt. Die nächste Topchance hatte dann Francisco, als er in der 85. Minute per Kopfstoß am SC-Keeper scheiterte, der die Kugel ebenfalls zur Ecke lenkte.

Das Power Play nutzten die Probst-Kicker wieder für einen Konter. Camara umspielte Häfner an der rechten Torauslinie, zog in die Mitte und Nick Heberle konnte im letzten Moment das 0:4 verhindern. Au Mann, da war noch einmal zittern angesagt. Aber das wäre des Guten zu viel gewesen. Nun hatte der FCR einmal einen Konter und kam durch Francisco über links zum Abschluss. Seine direkte Abnahme aus dem Lauf ging leider knapp am Tor vorbei. Das hätte der Ehrentreffer sein können. Dann war Schluss. Der Schiri pfiff nach 6 Minuten Nachspielzeit die Partie ab.

Fazit

Spiel schnell abhaken, denn die Mutschler-Elf will nun im absoluten Topspiel der Landesliga – Zweiter gegen Erster – wieder zurück in die Erfolgsspur. Jetzt muss man in Empfingen zeigen, dass dieses 0:3, welches deutlich aussieht, aber nicht war, nur ein Ausrutscher war. Zu ideenlos, planlos und ohne jede große Gefahr für die Tuttlinger Hintermannschaft war das Spiel des FCR. Aber die Jungs wissen selbst, dass sie am Sonntag nicht wie sonst performt haben und ärgern sich selbst am meisten. Der FCR hat nun am Sonntag erlebt, wie schnelllebig der Fußball ist – jeder kann in dieser Liga jeden schlagen! Tabellarisch ist im Grunde nichts passiert. Rottenburg ist nach 9 Spielen immer noch Erster und die Ausgangsposition als Aufsteiger ist weiterhin glänzend.

Anmerkung zum Schluss: Es war für die 1. Mannschaft des FC Rottenburg die höchste Heimniederlage in einem Landesligaspiel seit dem 1:7 gegen den SV Nehren am 15.05.2022.

Stimmen zum Spiel

Marc Mutschler, Trainer FC Rottenburg

„Wir starteten super in die Partie und hatten in den ersten 20 Minuten zwei Torchancen sowie zwei fragwürdige Elfmeterentscheidungen, die der Schiedsrichter bewusst nicht wahrnehmen wollte, anders kann ich mir das leider nicht erklären. Vorab war uns klar, dass Tuttlingen zu Unrecht in dem unteren Drittel der Tabelle steht und das zeigten sie auch. Wir bekamen einzelne Spieler nicht in den Griff und haben nach den ersten guten 20 Minuten nicht mehr Konstruktives auf den Platz gebracht. Ungewöhnlich für uns einige Fehler im Spielaufbau, was unser Spiel weiter verunsicherte. Dennoch haben wir keinen Grund, die Köpfe hängenzulassen. Wir stehen am 9. Spieltag der Landesliga auf Platz 1 und stehen somit weit über unseren Erwartungen.“

Fakten und Zahlen zum Spiel

So spielte der FC Rottenburg:

Julian Häfner – Stanislav Votentsev, Dario Bedic (81. Zettel), Alioune K. Diedhiou (53. Jansen), Lukas Behr (C), Jakob Bader (69. Francisco), Maximilian Biesinger (53. Angerer), Nick Heberle, Lennis Eberle, Manuel Weber, Julian M. Kiesecker (60. Seidel)

Auswechselbank FC Rottenburg:

Maximilian Blesch – Stefan Seidel, Loris Zettel, Anton Jansen, Daniel Angerer, Patrick Francisco

Trainer- und Betreuerstab:

Trainer Marc Mutschler, Betreuer Karl Ellsässer

Tore:

0:1 Mario Giesler (34.)

0:2 Marcel Misic (39.)

0:3 Nico Wieneke (79.)

Schiedsrichter:

Jonas Rosenberger (SpVgg Bissingen, Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg)

Schiedsrichter-Assistenten:

Daniel Weiss (FSV Waldebene Stuttgart-Ost)

Leon Hönig (DJK Ludwigsburg)

Besondere Vorkommnisse:

keine

Zuschauer:

ca. 200

Ausblick

Am kommenden Samstag, den 19.10., kommt es am 10. Spieltag zum absoluten Topspiel in der Landesliga, wenn der Zweite, SG Empfingen, den Ersten, FCR, empfängt. Gespielt auf dem Sportplatz in Empfingen. Das Spiel beginnt um 15:30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Verbandsligaschiedsrichter Dr. John Köber vom ABV Stuttgart aus der Schiedsrichtergruppe Stuttgart.

Tabelle, Landesliga 3 Württemberg

Platz

Mannschaft

Spiele

Tore

Punkte

1.

FC Rottenburg

9

27:7

22

2.

SG Empfingen

9

19:9

19

3.

SV Croatia Reutlingen

9

15:11

19

4.

BSV 07 Schwenningen

9

13:11

17

5.

SV Zimmern

9

19:8

16

6.

VfL Nagold

9

18:12

16

7.

SV Seedorf

9

14:13

16

8.

TSV Harthausen/Scher

9

11:9

15

9.

SV Nehren

9

16:19

15

10.

VfB Bösingen

9

17:18

13

11.

SC 04 Tuttlingen

9

16:15

10

12.

FC 07 Albstadt

9

13:17

9

13.

TSV Frommern

9

10:13

7

14.

SV Wittendorf

9

12:25

6

15.

TSF Dornhan

9

8:29

6

16.

TSV Straßberg

9

5:17

4

Erscheinung
Amtsblatt der Stadt Rottenburg am Neckar, Ausgabe Kernstadt, Kiebingen
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Ausgabe 42/2024
von FC Rottenburg 1946 e. V.
18.10.2024
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