Während der letzten Gemeinderatssitzung haben wir unsere kritische Haltung zur geplanten Unterkunft für Geflüchtete in Filderstadt deutlich gemacht. Für uns ist die Bedeutung einer menschlichen und solidarischen Flüchtlingspolitik sehr wichtig und unsere Kritik fußt auf rein sachlichen Argumenten wie die des gewählten Standorts und der geplanten Bauweise.
Der Standort der geplanten Unterkunft befindet sich in einem Gewerbegebiet. Für uns Freie Demokraten ist dieser Standort kein glücklicher. Wir sind der Meinung, dass dies der Integration der Geflüchteten im Weg stehen könnte. Stattdessen plädierten wir für kleinere Unterkünfte innerhalb oder nahe an der Wohnbebauung, die eine bessere Einbindung in die Nachbarschaft und eine schnellere soziale Integration ermöglichen.
Zudem kritsieren wir die geplante Modulbauweise. Aus unserer Sicht ist diese nicht nachhaltig, da sie nur eine temporäre Lösung darstellt. Stattdessen sollte eine Bebauung gewählt werden, die auch langfristig genutzt werden kann, beispielsweise im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. Eine solche Lösung würde den Bedürfnissen der Geflüchteten gerecht werden und gleichzeitig einen dauerhaften Beitrag zur Wohnraumversorgung in Filderstadt leisten.
Trotz dieser kritischen Anmerkungen haben wir in der Sitzung betont, und möchten das hier auch noch einmal unterstreichen, dass wir für die konstruktive Diskussion innerhalb der Stadtverwaltung und der anderen Gemeinderatsfraktionen sehr dankbar sind. Die Debatte um die Unterkunft für Geflüchtete ist auch in den Ausschüssen stets sachlich, nicht populistisch und weltoffen geführt worden.
Unser Dank gilt auch allen Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich für die Geflüchteten in Filderstadt engagieren. Dieser Einsatz ist ein wichtiger Beitrag für eine offene und solidarische Gemeinschaft und ein Aushängeschild für Filderstadt.
Wir wollen und werden die weiteren Entwicklungen, auch im Hinblick auf weitere Standortsuchen, konstruktiv weiter begleiten und uns auch hartnäckig für eine nachhaltige und integrative Lösung einsetzen. (Johanna Molitor)