Carl-Theodor-Schüler nehmen an der 15. Model United Nations Konferenz in Genf teil und debattieren über internationale Arbeits- und Sozialstandards
„Durch FerMUN 2025 musste ich aus meiner Komfortzone heraustreten und in der Fremdsprache meine Ansichten vertreten; ich habe gelernt, vor anderen Menschen zu sprechen. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, mich mit Schülern aus aller Welt zu vernetzen und mich mit der Pressesprecherin der deutschen Botschafterin in Genf beim Abendessen auszutauschen.“, so fassen Lisa, Leonie und Esma ihre Erfahrungen auf der Rückfahrt von Genf zusammen.
Neun Schülerinnen und Schüler der Carl-Theodor-Schule sowie ihre Lehrerinnen starteten bei der UNO in Genf ins Jahr 2025, da sie vom 07. bis 10. Januar an der 15. FerMUN-Konferenz teilgenommen haben. Diese wird jährlich vom Lycée International de Ferney-Voltaire, der französischen Partnerschule der Carl-Theodor-Schule, organisiert und fand nun zum zweiten Mal in Folge in den Räumlichkeiten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der ältesten Sonderorganisation der Vereinten Nationen statt. An vier Konferenztagen schlüpften Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Delegierten und diskutierten über Standards für soziale Gerechtigkeit, Fragen der Arbeitsmigration, Arbeits- und Streikrechterechte, den die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt und nicht zuletzt über Fragen des Umweltschutzes.
Auch in diesem Jahr wurden die Debatten nicht nur nach Staaten, sondern auch nach Gruppen eingeteilt, da die ILO nach einem dreigliedrigen Modell arbeitet. Vertreter der Gewerkschaften, der Arbeitgeber sowie der Regierungen sind zu gleichen Teilen vertreten. Zwei Schülerinnen aus Schwetzingen hatten eine Sonderrolle, den sie durften in der Jugendversammlung die Probleme der jungen Generation in ihren jeweiligen Heimatländern erörtern und gemeinsam mit anderen jungen Menschen aus aller Welt Lösungsvorschläge erarbeiten.
Die Auftaktveranstaltung zur 15. FerMUN-Simulation fand im prestigeträchtigen Völkerpalast der UNO statt. Hier durften die Delegierten im bekannten Saal der Menschenrechte neben Vorträgen hochrangiger Gäste, wie Tatiana Valovaya, Generaldirektorin des UNOG (United Nations Office at Geneva) oder Gilbert Huongbo, Generaldirektor der ILO in Genf, auch den Reden ihrer Mitschüler aus Ländern wie Saudi-Arabien, Marokko oder Frankreich zuhören.
Alle Redner der Eröffnungszeremonie machten deutlich, dass die junge Generation stark von vielfältigen Veränderungen in der Arbeitswelt betroffen sein werde. Dabei wurde die Solidarität zwischen den Nationen als wichtiges Instrument zur Bewältigung globaler Herausforderungen deutlich herausvorgehoben. Musikalisch wurde das Programm von einer Pianistin und einem Pianisten der französischen Partnerschule umrahmt.
Adrienne Husny, Schülerin des Lycee Ferney Voltaire, Generalsekretärin FerMUN 2025, betonte in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und wünschte sich für die Teilnehmenden fruchtbare Debatten sowie die einmalige Gelegenheit, Menschen aus aller Welt kennenzulernen.
Diesen Auftrag konnten die mehr als 700 jugendlichen Konferenzteilnehmer aus 36 Schulen leicht wahrnehmen, denn die Delegationen verteilten sich auf 18 Staaten wie Frankreich, Spanien und Kanada, aber auch Gruppen aus Ruanda, der Elfenbeinküste, den USA, Costa Rica und weiteren Ländern waren aktiv vor Ort.
Die gleichberechtigten Konferenzsprachen bei FerMUN sind die Verhandlungssprachen der UN, Englisch und Französisch. Alle Redebeiträge werden von Schülerinnen und Schülern der teilnehmenden Schulen simultan übersetzt. Die Jugendlichen zeigten sich von dem sprachlichen Niveau der Konferenz beeindruckt und realisierten hautnah, wie wichtig Fremdsprachen sind, um sich in einer globalisierten Welt souverän bewegen zu können.
Auf diese thematisch anspruchsvollen Aufgaben wurden sie inhaltlich und rhetorisch in einer Arbeitsgemeinschaft an der Carl-Theodor-Schule vorbereitet.
„Auch diese Gurppe hat wieder viel gelernt und internationale Kontakte geknüpft“, stimmten auch die betreuenden Lehrerinnen der CTS, Edith Sontheimer und Kerstin Schwegler, dem positiven Feedback der Schülerinnen und Schüler zu. Alle freuen sich auch auf den Besuch der Gruppe aus Martinique, die am Tag nach der Konferenz nach Mannheim reisen wird. In der darauffolgenden Woche werden dann diese Schüler gemeinsam mit der deutschen Gruppe an einem Projekt arbeiten und die Schule in Schwetzingen kennenlernen.
„Dadurch können wir für die Zukunft ein weiteres internationales Austauschprojekt an der CTS in Schwetzingen etablieren,“ freuen sich alle Beteiligten auf der Rückreise aus Genf. (Schwegler/Sontheimer)