Thermarium Wellness- & Gesundheitspark Bad Schönborn
76669 Bad Schönborn
Viele Ehrengäste

Festakt zum Jubiläum: 50 Jahre Thermarium in Bad Schönborn

Wenn das größte Thermalbad im Südwesten ein goldenes Jubiläum feiert, dann ist das Grund genug, darauf anzustoßen.
Viele Bilder zeigten die bewegte Geschichte des Thermariums in Bad Schönborn.
Viele Bilder zeigten die bewegte Geschichte des Thermariums in Bad Schönborn.Foto: cm

Begleitet von Klängen der Formation „Jazz-Bits“ fand am vergangenen Freitagvormittag eine Feier in der wundervoll geschmückten Ohrenberghalle statt, und die Liste der Ehrengäste war lang. Der Bürgermeister und Vorsitzende des Thermariumbeirats, Klaus Detlev Huge, begrüßte Staatssekretär MDL Dr. Patrick Rapp, der sich im Wirtschaftsministerium insbesondere für die Bäderfamilie einsetze, wie er lobte, sowie die Mitglieder des Landtages Andrea Schwarz und Ulli Hockenberger und Innenminister a.D. Heribert Rech. Kurzfristig absagen musste leider Bürgermeisterin Anne Guillier aus der Partnergemeinde und dem Kurort Niederbronn-les-Bains.

Rückblick

An den ersten Landesbeamten Knut Bühler richtete Huge direkt die Bitte nach einer deutlich offensiveren Ausschilderung auf den Straßen. In einem Rückblick ging er auf die letzten 50 Jahre ein, die Verdienste seiner Vorgänger und die Strukturen, die seit dem Jahr 2000 mit dem Geschäftsführer Markus Hoppe und dem Beirat Vorbild für viele andere Thermarien wurde. Bad Schönborn sei Sole-Heilbad, und mit dem über das Thermarium verabreichte Heilmittel die zentrale Basis für das Kurort-Prädikat. „Ohne Thermarium gibt es kein 'Bad' Schönborn und keinen Kurortstatus“, betonte er. Mit über 500.000 Besuchern im Jahr sei es das zentrale Gesundheitszentrum zwischen Südhessen und dem nördlichen Schwarzwald – vom Saarland bis zum Kraichgau, und gehört zu den bedeutendsten Thermen in Südwestdeutschland. Zudem sei das Thermarium Grundlage für das spezifische Profil des Ortes, ein zentraler Wirtschaftsfaktor und wichtiger Arbeitgeber. 15 Millionen fließen allein durch den Tagestourismus in den Wirtschaftskreislauf von Bad Schönborn. Die vielen Jahre wirtschaftlichen Erfolgs unter der Führung von Herrn Hoppe hätten der Gemeinde und der Kurbetriebs GmbH nennenswerte Zinserträge eingebracht. Diese Zeiten seien seit der Pandemie allerdings vorbei. „Wir müssen Finanzmittel finden, um die Attraktivität der Gesamtanlage zu investieren“, erklärte Huge. Es drohe eine Wettbewerbsverzerrung, wenn die letztlich kommunal getragenen Thermen im Land nicht gleichermaßen von einer Förderung aus dem Tourismusförderprogramm profitierten wie die staatlichen Bäder, sprach er an. Man habe das Glück, dass das Potenzial gewaltig sei und auch von Verwaltungsseite habe man sich neu aufgestellt, damit das Themenhotel mit Bademantelgang doch noch Wirklichkeit wird. Ein Projekt, das in der Pandemie gestorben sei.

Ein Ort – zwei Prädikate

„Bad Schönborn ist ein Paradebeispiel für die große Bedeutung der Kur- und Heilbäder im Tourismus“, lobte Dr. Patrick Rapp. Bad Schönborn sei der einzige Ort in Baden-Württemberg, der gleich zwei Prädikate habe. Aber neben den guten Ingredienzien, zu der auch die Lage gehöre, stünden Menschen, die Entscheidungen treffen und mit guten Ideen und Fleiß etwas erreichen wollen. 50 Jahre Erfolg seien kein Zufall. Trends erkennen, Krisen als Chancen nutzen, mit Blick auf die Gästewünsche, fasse dies perfekt zusammen. Im Namen der Landesregierung gratulierte Dr. Rapp und sprach seinen Dank aus. In Bezug auf die Herausforderungen ging er auf das Infrastrukturprogramm für Kommunen ein und die Möglichkeiten der energetischen Sanierung sowie Digitalisierung ein. „Sie können stolz sein und das Land wird an ihrer Seite stehen“, versicherte er.

„Inspiration und Vorbild“

Die Grüße der gesamten Bäderfamilie überbrachte der Präsident des Heilbäderverbandes, Fritz Link. Die Entwicklung zeige, dass wenn man die Herausforderungen mutig annimmt und kontinuierlich auf die Entwicklung einer solchen Badelandschaft setzt, dann könne man zukunftsorientiert auch weitere Erfolge verbuchen, sagte er. „Das Thermarium hat immer wieder Maßstäbe gesetzt, die für andere Standorte Inspiration und Vorbild waren“, lobte er. Als Ausbildungsstandort für Aquafitnesstrainer sei das Thermarium ein wichtiger Standort und bestens bekannt, hob er hervor. Die gelungene Inszenierung des ortsgebundenen Heilmittels mit dem Sole-Erlebnis-Weg etwa suche ihresgleichen und habe im Verband für große Begeisterung gesorgt. „Die Bäder, die Weine und die Liebe machen das Leben aus“, zitierte Knut Bühler die alten Römer in seiner humorigen Rede. Als Vertreter des Landrats, aber auch als Gesundheitsdezernent, betonte er, dass von einer Million Übernachtungen im Landkreis Karlsruhe im Jahr 2023 über ein Viertel auf die Gemeinde Bad Schönborn entfielen. Dies verdeutliche die Bedeutung des Soleheilbads als Kompetenzzentrum für Gesundheit und Wellness, aber auch als Image- und Wirtschaftsfaktor für den Ort und den gesamten Landkreis. Die Beschilderung versprach er mit seiner ganzen Erfahrung wohlwollend zu prüfen. „Das nehme ich mit“.

Anekdoten

Die Moderation hatte Mike Diehl von der TSG Hoffenheim übernommen, der in Bad Schönborn lebt. Markus Hoppe nahm die Gäste nun mit auf eine reich bebilderte und spannende Zeitreise, beginnend von der Bohrung, die 1970 das Soleheilwasser mit 43 Grad mit einer Schüttung von 4 Liter pro Sekunde hervorbrachte. Köstlich der Ausschnitt aus einem Artikel in den BNN, wo über textilfreie Evas berichtet wurde, die den Ordnungshütern das Leben schwer machten, und tatsächlich waren auch Zeitzeugen im Publikum, die den legendären Sexkübel noch kannten. Wahrscheinlich wären „Geschichten aus dem Thermarium“ ein Erfolg, denn Hoppe hatte auch viele Anekdoten dabei, wie über Pep Guardiola, der als Trainer von Manchester City eine Massage bestellte und vieles mehr. Spannend war die Entwicklung der vielen Angebote. Er gab zu, sich mit einem speziellen Deal über eine Beiratsentscheidung hinweggesetzt zu haben, damit die Salzgrotte möglich wurde. Der war „grottenschlecht“, wie er lachte, weil die Salzgrotte sofort ein riesiger Erfolg wurde und man sie so vom Erbauer zunächst mieten musste.

Talkrunde

In einer Talkrunde sprachen Hauptamtsleiterin Eileen Gatzke, Geschäftsführerin der Kurbetriebs GmbH, Klaus Heinzmann, Leiter der Tourist Information, Jens Kapernik, Geschäftsführer der Rheuma-Liga Baden-Württemberg und Arno Meilert, Geschäftsführer des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg, über die Bedeutung der Therme. Gleich nach der Pandemie sei es zu einer gewaltigen Nachfrage gekommen, machte Kapernik die Bedeutung für die Rheumaliga deutlich. Auch für das touristische Angebot im Ort ist das Thermarium ausschlaggebend. (cm)

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Bad Schönborner Woche
Ausgabe 08/2025

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von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
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