Die Feierlichkeiten im Kammermusiksaal von Schloss Bruchsal begannen am Sonntagmorgen mit einer Begrüßung von Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, undRuth Birkle, der Zweiten Stellvertreterin der Oberbürgermeisterin von Bruchsal. Vorab konnten die Gäste im Foyer bereits Aquarelle des Architekten Arthur Hassler bewundern, die Außenansichten und Innenräume des Schlosses Ende der 1920er Jahre zeigten.
Im Rahmen der Matinee referierte Prof. Dr. Uta Hassler, renommierte Architektin und Bauforscherin, zu Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn als Bauherrn und Landesfürsten. Dr. Frithjof Schwartz, Konservator bei den Staatlichen Schlössern und Gärten, stellte die virtuelle Rekonstruktion des Watteau-Kabinetts vor. Mit der App „Monumente 3D“ wurde dieser im Zweiten Weltkrieg verlorene Raum wieder zum Leben erweckt.
Als ganz besonderer Gast war der Kirchen- und Freskenmaler Hermengild Peiker angereist. Er hat 1992 das Deckengemälde der Intrada rekonstruiert, nachdem er bereits in den 1960er Jahren als Schüler des Kirchenmalers Karl Manninger an der Wiederherstellung der Deckengemälde der Festsäle der Beletage beteiligt war.
Die Jubiläumsfeier wurde musikalisch von Katharina S. Schäfer am Flügel umrahmt und bot den Gästen zudem die Möglichkeit, an einem Rundgang durch die Beletage des Schlosses teilzunehmen.
Im Schloss hatten die Gäste die Gelegenheit, sich Pläne, Fotografien und Gemälde des Bruchsaler Schlosses aus dem 19. und 20. Jahrhundert anzusehen. So zeigten Bilder aus der Dokumentation der Restaurierung des Schlosses von Dr. Fritz Hirsch den Zustand des Schlosses vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Historische Pläne dokumentierten unterschiedliche Nutzungen des Schlosses. Der Kammerflügel diente beispielsweise um 1900 als Militärlazarett. In den Räumen der fürstlichen Appartements wurden alte Interieur-Darstellungen in Öl ihrem aktuellen Pendant gegenübergestellt und zeigten, inwieweit sich die Neueinrichtung der Beletage an der historischen Vorlage orientiert hat und wo andere Wege eingeschlagen wurden.
Die Sonderausstellung „Schloss Bruchsal im Dornröschenschlaf“ anlässlich des Jubiläums ist noch bis Sonntag, 22. Juni, in den Sonderausstellungsräumen des Schlosses zu sehen. Die Sonderausstellung „Die unzerstörte Beletage“ wird bis 30. Dezember in der Beletage gezeigt. Alle Ausstellungen sind im Schlossticket inbegriffen.