Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, fand am 28. Juli 2025 die Hauptübung der Feuerwehr Oberboihingen, mit 31 Einsatzkräften, im Wohnheim von Leben inklusiv e.V., statt. Übungsmeldung war eine ausgelöste Brandmeldeanlage im 1. OG des Wohnheims.
Nach Alarm begannen die Betreuungskräfte, die Bewohnerinnen und Bewohner mit geistiger und teilweise körperlicher Behinderung zu evakuieren, der Rauch wurde jedoch zu dicht – vier Personen blieben zurück, darunter eine Person im Rollstuhl und drei Jugendliche unserer Jugendfeuerwehr. Als die Feuerwehr eintraf, begann der erste Trupp sofort mit dem Löschangriff und der Personensuche im 1. OG, parallel wurde eine Löschwasserversorgung zu unseren Fahrzeugen hergestellt und der zweite Trupp machte sich bereit für einen weiteren Löschangriff und Personenrettung. In Gebäuden von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Wohneinrichtungen sind Brandschutztüren Vorschrift, diese sind relevant, damit der Rauch aus dem betroffenen Bereich nicht in andere Teile des Gebäudes vordringt. Um anschließend das Gebäude rauchfrei zu bekommen, wurde ein Lüfter eingesetzt, der den Rauch durch die Fenster aus dem Gebäude drängt.
Unterstützung bekamen wir auch von der Drehleiter aus Nürtingen, um die Möglichkeit zu erproben, Bewohnerinnen und Bewohner per Drehleiter zu retten, die Feuerwehr Nürtingen hatte außerdem die Möglichkeit, sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Der Notfallnachsorgedienst des DRK und der Malteser des Landkreises Esslingen nahm auch mit 17 Einsatzkräften an dieser Übung teil, um eine Situation zu erproben, in der mehrere Betroffene gleichzeitig registriert und versorgt werden müssen. Auch war es wichtig zu üben, wie man die Menschen versorgt, da einige von ihnen geistige Beeinträchtigungen haben und deshalb anders reagieren oder einen Feueralarm nicht als solchen wahrnehmen, deshalb war es wichtig, die Übung mit echten Menschen durchzuführen. Tanja Baumann, Koordinatorin des Notfallnachsorgedienstes, bedankte sich für die Möglichkeit, diese gemeinsame Übung durchzuführen. Und auch für die Feuerwehr war es eine wertvolle Erfahrung. Kommandant Benjamin Seidl lobt die gute Zusammenarbeit mit dem DRK und den Maltesern und zog ein positives Fazit aus der Übung: „Unsere Feuerwehr hat das Einsatzszenario gut und strukturiert abgearbeitet. Dabei wurden zu den Gegebenheiten und Rettungswegen des Gebäudes wichtige Erkenntnisse gewonnen.“ Auch waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Notfallnachsorgedienstes auf die Betreuungskräfte von Leben inklusiv angewiesen, diese kennen die Bewohner und wissen, wie man sich am besten mit ihnen verständigen kann, das betonte auch Daniel Jüptner, Pressesprecher von Leben inklusiv: „Die Übung hat gezeigt, wie viel Abstimmung und gegenseitiges Verständnis notwendig sind, wenn Menschen mit Unterstützungsbedarf betroffen sind. Wir sind daher sehr dankbar, dass sich die Einsatzkräfte so engagiert auf unsere besondere Situation eingelassen haben.“ Hintergrund unserer Übung war genau dies, bei Leben inklusiv e.V., eines der besondersten Objekte in Oberboihingen, den Umgang mit den Betroffenen zu erproben, um im Ernstfall sicher handeln zu können. Die Übung dauerte insgesamt knapp 2 Stunden nach dem Alarm, der um kurz vor 19.00 Uhr realitätsgetreu per Melder einging, diese wurde außerdem unter Anwendung von Sonder- und Wegerechten – Blaulicht und Sirene – durchgeführt.