Aus einem Transportbehälter ist bei einer Spedition im Industriegebiet Malsch am vergangenen Mittwoch, dem 23. April, gegen 12 Uhr Gefahrgut ausgetreten. Vermutlich war ein Transportbehälter mit 1.000 Liter Inhalt defekt, inmitten mehrerer weiterer Behälter ist ein zähflüssiger Stoff ausgetreten. Zur Schadensursache und zum Schadensausmaß konnten bislang noch keine Angaben gemacht werden.
Da der Inhalt als Gefahrgut gekennzeichnet war, wurde die Feuerwehr hinzugezogen. Auch die Sanitätsbereitschaft und die Sozialen Dienste des DRK Ortsvereins Malsch wurden alarmiert.
Zwei Betriebsangehörige der Feuerwehr haben sich bei dem Ereignis verletzt. Während eine Person zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, konnte eine weitere Person vor Ort verbleiben. Unter der Leitung des Malscher Feuerwehrkommandanten Thomas Schmid kamen insgesamt 61 Feuerwehrleute zum Einsatz. Für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit eine Gefahr.
Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, war die betroffene Halle des Unternehmens bereits geräumt und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren außerhalb der Gebäude. Gegen die ausgetretene Flüssigkeit waren durch die Feuerwehr bereits Bindemittel ausgestreut. Die Feuerwehr hat die verschiedenen Gebinde von der Wechselpritsche entladen, das beschädigte Gebinde separiert und die verbleibende Flüssigkeit abgepumpt. Für diese Arbeit trugen die Einsatzkräfte Chemikalienschutzanzüge und Atemschutzgeräte.
Die örtliche Feuerwehr wurde durch den Gefahrstoffzug Karlsruhe-Land Süd unterstützt. Mit Einsatzkräften aus den Feuerwehren Ettlingen, Rheinstetten und Malsch wird diese Einheit zu Unfällen mit Gefahrgut hinzugezogen. Diese Einheit wurde durch den ABC-Zug aus Bretten und mit dem Gerätewagen Gefahrgut des Landkreises, der in Karlsdorf-Neuthard stationiert ist, unterstützt. Fachberater Chemie waren an der Einsatzstelle und unterstützten mit ihrem Fachwissen die Einsatzleitung.
Bei dieser aufwändigen Arbeit kamen mehrere Trupps abwechselnd zum Einsatz. Nur wenige Minuten nach der Alarmierung fuhren sechs Helferinnen und Helfer der Sanitätsbereitschaft mit drei Einsatzfahrzeugen des DRK Malsch an die Einsatzstelle. Besetzt wurden das Einsatzfahrzeug der Notfallhilfe, der Krankenwagen und ein größerer Transporter, der für Großschadenslagen bestückt ist.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes hat die örtliche DRK-Bereitschaft die eingesetzten Kräfte mit Getränken versorgt. Schnell war klar, dass der Einsatz einiges an Zeit in Anspruch nehmen würde, deshalb forderte die Einsatzleitung auch Essen für die rund 100 Einsatzkräfte an. Drei Helfer der Sozialen Dienste bereiteten 100 warme Essen für die Einsatzkräfte zu, brachten diese an die Einsatzstelle und verteilten sie.
Die sechs Helfer der Sanitätsbereitschaft sicherten zusammen mit den Kollegen des Regelrettungsdienstes die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Rheinstetten, Ettlingen, Bretten und Malsch medizinisch ab. Der Regelrettungsdienst war durch Rettungswägen vom DRK, der Johanniter Unfallhilfe und von ProMedic vertreten und wurden vom "Organisatorischen Leiter Rettungsdienst" Tom Primer vom Malteser Hilfsdienst koordiniert.
Gegen 17.30 Uhr gab Bereitschaftsleiter Thomas Steitel das Ende des Einsatzes bekannt. Nach den Aufräumarbeiten konnten alle Helferinnen und Helfer wieder nach Hause gehen. (pm/red)