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Feuerwehr Gaiberg – Bericht über die Generalversammlung vom 18.07.2025

Am 18. Juli 2025 fand die Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gaiberg unter großer Beteiligung der Mitglieder, zahlreicher Ehrengäste sowie...

Am 18. Juli 2025 fand die Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gaiberg unter großer Beteiligung der Mitglieder, zahlreicher Ehrengäste sowie befreundeter Feuerwehren statt. Bürgermeisterin Müller-Vogel, Kreisbrandmeisterin Steffi Heck, ihr Stellvertreter Matthias Splett, Kreisbrandmeister i.R. Udo Dentz, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Johannes Kern, Unterkreisführer Torsten Güll, die Kommandanten der Nachbarwehren Timo Winkelbauer und Michael Fanz waren zugegen. Ebenso der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Leimen, Wolfgang Müller und der Leiter des Löschzugs Gauangelloch Christian Schott. Als Überraschungsgäste durften wir eine Abordnung unserer Partner-Feuerwehr aus Annaberg, Kommandant Gerold Pfister, stellv. Kommandant Georg Wintersteller, sowie Florian Pfister und Georg Pölzleitner sowie den Bürgermeister von Annaberg (Österreich), Martin Promok, begrüßen. Der Anlass war ein ganz Besonderer: Der langjährige Kommandant Dr. Peter Klehr musste sein Amt als Kommandant ein Jahr vor Ende der planmäßig fünf Jahre dauernden Amtszeit (wegen Erreichen der Altersgrenze gemäß dem baden-württembergischen Feuerwehrgesetz) beenden.

In diesem Rahmen fand auch die Neuwahl des Kommandanten statt. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist eine Qualifikation als Zugführer erforderlich. Mit Boris Kick stand ein qualifizierter und erfahrener Kandidat zur Verfügung, der das Vertrauen der Mannschaft erhielt und zum neuen Kommandanten gewählt wurde. Zum neuen zweiten stellvertretenden Kommandanten wurde Peter Brenner gewählt.

Dankesworte, Präsente und Ehrungen

Peter Klehr prägte die Feuerwehr Gaiberg über vier Jahrzehnte in Führungspositionen: 20 Jahre als stellvertretender Kommandant, gefolgt von beeindruckenden 24 Jahren an der Spitze der Wehr. Für seinen unermüdlichen Einsatz, seine Führungsstärke und seine stets ruhige, sachliche Art wurde ihm in zahlreichen Ansprachen, durch Ehrungen, mit Geschenken und einem Fest, das von der Gemeinde ausgerichtet und durch die Feuerwehrkameraden, Kerweborscht und dem Musikverein Gaiberg organisiert und durchgeführt wurde, gedankt.

Ansprache des Kommandanten

„Jetzt ist er da, der Augenblick, von dem mir klar war, dass er kommt, den man aber immer wieder vor sich hergeschoben hat.“ Mit diesen Worten eröffnete Dr. Peter Klehr zum letzten Mal als Kommandant die Generalversammlung der Feuerwehr Gaiberg. Nach einem kurzen Überblick über die Einsätze im Jahr 2024 (insgesamt 27, davon 9 Brandeinsätze, 13 Hilfeleistungen, 4 Verkehrsunfälle, 1x Unterstützung Rettungsdienst) und die Aktivitäten der Feuerwehr (z. B. gemeinsames Leistungsabzeichen mit den Feuerwehren Leimen und St. Ilgen) gab er einen Überblick über seine Amtszeit als Kommandant seit 2021. Fahrzeugbeschaffungen, die Gründung der Bambini-Feuerwehr, die Gründung einer Feuerwehr-Sanitäter- bzw. in Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband einer HVO-Gruppe waren wichtige Wegmarken.

Eine Herzensangelegenheit war und ist ihm die Partnerschaft mit der Feuerwehr Annaberg (Österreich), durch die viele Freundschaften entstanden sind. Er appellierte an die Kameradinnen und Kameraden, diesen Austausch weiterzuführen.

Ebenso sei ihm die engere Kooperation mit der Feuerwehr Leimen und Gauangelloch, ob bei der Tagalarmierung oder bei Einsätzen auf der L600, immer sehr wichtig gewesen.

Der Zusammenschluss im Ausbildungswesen mit dem Ausbildungsteam des Unterkreises Walldorf habe bewirkt, dass während der Corona-Zeit trotz gesetzlicher Einschränkungen kein Ausbildungsstau entstand.

Neben Qualität der Ausbildung sei ihm die Mitarbeit in der Führungsgruppe des Unterkreises Neckargemünd, deren Leiter er einige Jahre war, sehr wichtig gewesen.

Sein großer Dank gehe an die Jugendwarte und Bambini-Betreuer, an ehemalige und derzeitige Gerätewarte für ihre wichtige Arbeit.

Besonders dankte er seinem Stellvertreter, Dr. Gerd Renner, auf den er sich immer uneingeschränkt und vollauf verlassen konnte. Auch den beiden zweiten Stellvertretern seit 2016, Peter Brenner und Boris Kick, gelte sein Dank.

Neben den Mitgliedern des Gemeinderats dankte er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung und dabei ganz besonders Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel, die einen „ganz neuen Stil der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr einführte“. Der monatliche Austausch war immer sehr vertrauensvoll und brachte gute Ergebnisse. Ein Beispiel dafür ist der Bau des neuen Feuerwehrhauses, der nach nahezu 10 Jahren Diskussionen, Machbarkeitsstudien und Planungen endlich begonnen hat.

Den ehemaligen Kreisbrandmeistern Peter Michels und Udo Dentz und den ehemaligen Unterkreisführern Alex Seltenreich und Frank Merkel, Kreisbrandmeisterin Steffie Heck, ihren Stellvertretern und Unterkreisführer Torsten Güll dankte er für die gute Zusammenarbeit.

Zum Schluss appellierte er an die Kameradinnen und Kameraden, der neuen Führungsmannschaft das gleiche Vertrauen und die gute Zusammenarbeit zukommen zu lassen, die er erfahren habe. Er selbst werde sich weiterhin bei der Feuerwehr Gaiberg aktiv einbringen.

Rede des stellvertretenden Kommandanten

Dr. Gerd Renner dankte in seiner Ansprache Peter Klehr für seine Hingabe für die Feuerwehr. Niemand der Anwesenden kennt die Feuerwehr ohne Peter Klehr, der im Laufe seiner Amtszeit in rund 1.500 Einsätzen aktiv und in diesen stets der Ruhepol war.

Das Amt des Kommandanten sei nicht einfach, man könne es nie allen Recht machen und müsse manchmal auch harte Personalentscheidungen treffen.-Es erfordere durch Organisation und feuerwehrinterne Sitzungen viel Zeit und Hingabe, ohne dass dies von Seiten der Mannschaft mitbekommen werde.

Planung von Geräte- und Fahrzeugbeschaffungen und ganz besonders das fast 10 Jahre lange Ringen um den Neubau des Feuerwehrhauses in Form von Sitzungen, Abstimmungen, Bedarfsplanungen, Begutachtungen, Machbarkeitsstudie, Bauplatzsuche, Warten auf Ämter und Genehmigungen forderten viel Geduld, Zeit und Engagement. Letztlich erfolgte aber im Mai dieses Jahres der Spatenstich und die Baumaßnahmen haben begonnen. Auch wenn Peter Klehr die Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses nicht mehr in seinem Amt als Kommandant werde durchführen können, freue dieser sich wohl am meisten, wenn es endlich zum Umzug der Feuerwehr kommt.

Er bedankte sich bei Peter Klehr für alles, was er in den vergangenen Jahrzehnten für die Feuerwehr getan und erreicht habe. Dies könne durch keine Ehrung oder Präsent angemessen gewürdigt werden.

In seiner Rede sprach er die gute Freundschaft mit der Partnerfeuerwehr Annaberg an und betonte, man besuche sich im Grunde zu wenig, was aber der langen Anfahrt geschuldet sei. Die alle zwei bis drei Jahre stattfindenden Treffen seien aber immer sehr positive Erfahrungen, es gebe viele lustige Geschichten und Anekdoten, die sowohl bei den Annabergern als auch bei den Gaibergern immer wieder erzählt werden.

Ansprache der Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel würdigte in ihrer Rede Peter Klehrs jahrzehntelangen außerordentlich engagierten Dienst und betonte, wie schwer ihr dieser Abschied falle „Der Kalender ist unerbittlich, auch wenn viele der Meinung sind, dass du locker noch ein paar Jahre dranhängen könntest, ich eingeschlossen. Aber Gesetz ist Gesetz”, so ihre Worte.

Peter Klehrs Feuerwehrzeit lese sich wie eine einzige Erfolgsgeschichte: Jugendwart ab 1981 und parallel dazu stellvertretender Feuerwehrkommandant. Seit dem Jahr 2001 führte er die Gaiberger Feuerwehr als Kommandant, „mit Leidenschaft, Fachwissen und immer mit dem Herz am rechten Fleck“. In den Jahren 1982 bis 1986 war er Bereichsleiter der Jugendfeuerwehr im Bereich vier, von 1989 bis 2014 Kreis-Feuerwehrarzt und Leiter der Unterkreisführungsgruppe von 1995 bis 2012.

Peter Klehr habe seine Feuerwehr geprägt, fachlich, menschlich und kameradschaftlich. Er habe für Sicherheit, Zusammenhalt und Fortschritt gesorgt. „Du warst ein großartiger Kommandant und bist ein großartiger Mensch.“

Zum Dank und als Zeichen der Wertschätzung überreichte sie ihm im Namen der Gemeinde Gaiberg ein Präsent.

Abschließend gratulierte sie Boris Kick zur Wahl zum Kommandanten. Sie sei optimistisch, dass die Tradition der regelmäßigen Besprechungen und einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und dem (neuen) Amtsinhaber in Zukunft weiter bestehe.

Ansprachen der Ehrengäste

Der stellvertretende Unterkreisführer Matthias Splett hob in seinem Grußwort hervor, wie viel unbezahlte, oft unsichtbare Arbeit das Amt des Kommandanten mit sich bringt – Arbeit, die Peter Klehr mit höchstem Engagement, großer Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein geleistet habe.

Als Ausdruck besonderer Anerkennung überreichten ihm Kameraden der österreichischen Partnerfeuerwehr Annaberg – gemeinsam mit dem Bürgermeister der Gemeinde Annaberg – das Feuerwehr-Ehrenkreuz 2. Stufe des Landesfeuerwehrverbands Salzburg. Sie waren eigens angereist und nahmen eine 600 Kilometer lange Fahrt auf sich, um an diesem Ereignis teilzunehmen – ein Zeichen echter Verbundenheit über Landesgrenzen hinweg.

Als weitere Auszeichnung wurde Dr. Peter Klehr vom stellvertretenden Vorsitzenden des Feuerwehrverbands Rhein-Neckar Johannes Kern mit dem Goldenen Feuerwehrehrenkreuz geehrt. Dabei wurde besonders betont, dass eine 44-jährige Tätigkeit in Führungsfunktionen innerhalb einer Freiwilligen Feuerwehr absolut außergewöhnlich ist und weit über dem durchschnittlichen Engagement im Ehrenamt liegt.

Die Kommandanten der benachbarten Feuerwehren würdigten in ihren Beiträgen besonders Peter Klehrs Fachkompetenz und sein unermüdliches Engagement. Sein stets ruhiger und überlegter Führungsstil ohne jede Überheblichkeit sei sein Markenzeichen.

Mit einem großen Dankeschön und unter anhaltendem Applaus wurde Dr. Peter Klehr ausdrücklich nur aus dem Amt aber nicht aus der Mitwirkung in der Feuerwehr verabschiedet – ein Abend voller Anerkennung, Wehmut, aber auch Zuversicht für die Zukunft der Feuerwehr Gaiberg.

Berichte der Abteilungen

Um den offiziellen Teil der Generalversammlung nicht zu sehr in die Länge zu ziehen, hielten die Schriftführerin der aktiven Wehr, die Leiter der Alters- Jugend- und Bambinifeuerwehr sowie die Leiterin der Feuerwehrsanitäter ihre Jahresberichte in sehr kurzer Form. Zusammenfassend: Ob Unternehmungen der Alterswehr, Mitgliederzugewinn bei der Jugend- und Aktivitäten der Bambini-Feuerwehr oder auch die Übungen der Sanitäter- / HVO-Gruppe, überall zeichnete sich 2024 ein positiver Trend ab.

Ehrungen und Beförderungen

Für den stellvertretenden Kommandant Dr. Gerd Renner hatten unsere Kameraden aus Österreich als Überraschung eine Ehrung im Gepäck: Ihm wurde das Ehrenkreuz 3.Stufe des Landesfeuerwehrverbands Salzburg verliehen.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr wurden Ralf Haaf, Peter Kick und Dr. Jürgen Klein mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands in Gold geehrt.

Ulrike Röttig und Matthias Müller erhielten für 40 Jahre Mitgliedschaft die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands in Silber.

Peter Brenner erhielt die Ehrennadel in Gold für 30 Jahre Mitgliedschaft.

Dr. Alexia Arnold und Stephan Weber wurden mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands in Bronze für 10 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Im Rahmen der Beförderungen wurde Boris Kick zum Hauptbrandmeister ernannt, Linus Dasting zum Oberlöschmeister, Marlene Schula, Melanie Schäffer zur Oberfeuerwehrfrau sowie Jaron Diemer und Kieron Klingmann zum Oberfeuerwehrmann.

Für regelmäßige Übungsteilnahme im Jahr 2024 erhielten Dr. Alexia Arnold, Peter Brenner, Linus Dasting, Dr. Peter Klehr und Sven Koschan ein Präsent.

Rede des neu gewählten Kommandanten

Zum Abschluss der Generalversammlung bedankte sich der neu gewählte Kommandant Boris Kick für das Vertrauen, das ihm seitens der Kameradinnen und Kameraden durch seine Wahl zum Kommandanten entgegengebracht wurde. Diese sei für ihn eine große Ehre aber ebenso eine große Verantwortung. Dieser werde er mit Respekt, Einsatz und Sachverstand begegnen.

Er dankte seinem Amtsvorgänger Peter Klehr für dessen jahrzehntelanges Engagement, das maßgeblich dazu beigetragen habe, dass die Feuerwehr Gaiberg heute so gut dasteht. Auch dem stellvertretenden Kommandant Gerd Renner galt sein Dank, der gemeinsam mit Peter Klehr die Feuerwehr auf einem soliden Kurs gehalten habe.

Im Hinblick auf zukünftige Aufgaben stehen als erstes in den nächsten Monaten viele Entscheidungen beim Neubau des Feuerwehrhauses an. Auch habe er sich über Ausbildung, Ausrüstung und Nachwuchs einige Gedanken gemacht, wichtigster Punkt sei jedoch der Zusammenhalt der Mannschaft. Kameradschaft, Vertrauen und Verlässlichkeit machen eine gute Feuerwehr aus.

Zum Abschluss seiner Rede ging ein ganz besonderer Dank an seine Familie und vor allem an seine Partnerin Jenny, ohne deren Unterstützung sein Engagement in der Feuerwehr nicht möglich wäre.

Der Abend fand einen gemütlichen Ausklang im Rathaushof. Die Gemeinde Gaiberg lud alle Anwesenden zu Essen und Trinken ein. Der Musikverein Gaiberg sorgte mit musikalischer Einlage für gute Stimmung, die Mitglieder des Kerweborscht hatten sich dankenswerterweise bereit erklärt, den Ausschank zu übernehmen und stellten gleichzeitig ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Mit den Kameraden aus Österreich wurden gegenseitige Besuche geplant. Erinnerungen und Zukunftspläne, Melancholie und Optimismus wurden geteilt und das Kameradschaftsgefühl im geselligen Miteinander gestärkt.

Erscheinung
Gemeindenachrichten Amtsblatt der Gemeinden Bammental, Wiesenbach und Gaiberg
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Ausgabe 31/2025
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