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Feuerwehr Neckargemünd, Abteilung Stadt, blickt auf Einsätze 2024 zurück

Udo Braun tritt aus dem aktiven Dienst zurück Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neckargemünd bot einen umfassenden Einblick in die vielfältigen...
Bürgermeister Jan Peter Seidel, Benjamin Rees, Christina Braun, Udo Braun, Anke Braun, Ralf Buchwald, Adrian Diehl und Ole Rohrer (v.l.) bei der Ehrung der Feuerwehr Neckargemünd.
Bürgermeister Jan Peter Seidel, Benjamin Rees, Christina Braun, Udo Braun, Anke Braun, Ralf Buchwald, Adrian Diehl und Ole Rohrer (v.l.) bei der Ehrung der Feuerwehr Neckargemünd.Foto: du

Udo Braun tritt aus dem aktiven Dienst zurück

Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neckargemünd bot einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten und Herausforderungen der Einsatzkräfte. Neben eindrucksvollen Berichten standen auch Ehrungen und Beförderungen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Einsatzreiche Monate und Herausforderungen bei Hochwasser

Die Feuerwehr wurde im vergangenen Jahr zu 150 Einsätzen alarmiert, die insgesamt rund 300 Stunden in Anspruch nahmen. Hinzu kamen etwa 140 Stunden für geplante Übungen. Die stellvertretende Kommandantin Christina Braun erläuterte die Bandbreite der Einsätze: von Türöffnungen über Brände und Hochwassereinsätze bis hin zu Tragehilfen für den Rettungsdienst. Insbesondere das Hochwasser Anfang Juni stellte die Feuerwehr erneut vor große Herausforderungen. Vier Tage lang waren die Einsatzkräfte rund um die Uhr gefordert. Trotz gut vorbereiteter Maßnahmen sorgten Hochwassertouristen und rücksichtslose Verkehrsteilnehmer teils für Behinderungen. Abteilungs-Kommandant Buchwald appellierte eindringlich an die Bevölkerung, die Einsatzkräfte nicht zu behindern.

Kritik und Verbesserungsbedarf

Im Bericht des Abteilungskommandanten wurde deutlich, dass trotz großer Einsatzbereitschaft der Mannschaft einige Kritikpunkte bestehen. So verwies Buchwald auf fehlende Unterstützung bei Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür durch die eigenen Kräfte und bemängelte offene Baustellen im Feuerwehrhaus. Auch die Ehrenamtskarte, die das Land angekündigt hatte, sei nach wie vor nicht flächendeckend eingeführt. „Es wird Zeit, dass die Politik das Ehrenamt stärker würdigt“, betonte Buchwald. Ebenfalls beklagte er die fehlende finanzielle Ausstattung der Feuerwehren durch das Land und die sich häufende Hilfestellung für Rettungsdienste. Es könne nicht Aufgabe der Feuerwehr sein, Tragehilfe zu leisten.

Von Jung bis Alt

Die Jugendleiter Tobias Merkel und Anke Braun berichteten über ein abwechslungsreiches Programm der Jugendfeuerwehr, das von Übungsstunden bis hin zu Freizeitaktionen reichte. Die Altersmannschaft unter Leitung von Harald Schäfer engagiert sich weiterhin in der Brandschutzerziehung. Marcel Karl legte den Kassenbericht vor und erfuhr, wie die gesamte Vorstandschaft, nachdem die Kassenprüfer Harald Schaefer und Anke Braun die korrekte Kassenführung bestätigten, Entlastung durch die anwesenden Mitglieder.

Investitionen und Zukunftspläne

Bürgermeister Jan Peter Seidel dankte der Feuerwehr für ihren Einsatz und kündigte wichtige Investitionen an. Neben der Erneuerung der Lüftungsanlage in der Atemschutzwerkstatt und der Anschaffung einer Drehleiter, die im nächsten Jahr geliefert werden soll, sowie eines MTW werde auch die Umstellung auf Digitalfunk vorangetrieben.

Silvio Schädel, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, äußerte sich zur Anhebung der Altersgrenze und sah hier noch Diskussionsbedarf. Für dieses Jahr kündigte er einen Ausbildungstag in Heidelberg an.

134 aktive Feuerwehrangehörige

Stadtkommandant Dirk Weinmann sah die Gesamtwehr mit 134 aktiven Feuerwehrangehörigen gut aufgestellt. Er sprach die großen Investitionen der Kommune in die Feuerwehr an, die einer der größten Haushaltsposten im kommunalen Haushalt sei. Die Umstellung auf Digitalfunk müsse sein, um die Kommunikation mit anderen Wehren zu gewährleisten. Ein gravierendes Ungleichgewicht machte er in der Förderung bei Anschaffungen aus, womit die Kosten hauptsächlich in den kommunalen Haushalten finanziert werden, für die die Feuerwehr eine der größten Ausgabenposten darstellt.

Von Quereinsteigern und der Motivation, zu bleiben

Einen dringenden Bedarf der Anpassung sah er auch in der Quereinsteiger-Ausbildung. Ein Riesenthema sei zudem die Motivation, aktive Feuerwehrangehörige für den Dienst in der Feuerwehr zu erhalten. Die momentan in vier Landkreisen getestete Ehrenamtskarte für die Feuerwehr bringe gar nichts, wenn die Kommune nicht mitmache.

Ausblick

Mit einem Ausblick auf dieses und das nächste Jahr beschloss Abteilungskommandant Buchwald die Jahreshauptversammlung. 2026 feiert die Feuerwehr das 60-jährige Jubiläum der Freundschaft mit der Feuerwehr Bad Bramstedt. Wieder eingeplant sind der Tag der offenen Tür am 1. Mai und der Flohmarkt im Oktober als Veranstaltungsangebote der Feuerwehr; hier bringt sich der Förderverein der Feuerwehr besonders ein und unterstützt darüber hinaus erforderliche Anschaffungen.

Ehrungen für langjährigen Dienst

Eine außergewöhnliche Auszeichnung erhielt Udo Braun, der ehemalige Kommandant der Feuerwehr, für 50 Jahre aktiven Dienst. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Christian Römmer überreichte ihm das Feuerwehrehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung. Diese seltene Ehrung würdigt einen Dienst, den nur wenige über einen so langen Zeitraum leisten.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Ole Rohrer, Anke Braun und Christina Braun mit dem silbernen Feuerwehrehrenkreuz geehrt. Auch Michael Freund, der nicht anwesend sein konnte, erhielt diese Ehrung. Ralf Buchwald, seit 35 Jahren Mitglied der Abteilung Stadt, durfte ein Präsent als Dank für sein Engagement entgegennehmen.

Beförderungen

Benjamin Rees wurde zum Löschmeister ernannt und Adrian Dahl zum Hauptfeuerwehrmann. Diese Beförderung erhielten auch die nicht anwesenden Kevin Neidig und Daniel Fliri.

Abschied aus dem aktiven Dienst

Emotional wurde es, als Kommandant Ralf Buchwald seinen langjährigen Weggefährten Udo Braun offiziell aus dem aktiven Dienst verabschiedete. Buchwald bedankte sich für Brauns unermüdlichen Einsatz und betonte, wie schwer dieser Abschied falle. Braun bleibt der Feuerwehr nun mit seinem Eintritt in die Altersmannschaft erhalten und wird sich dort weiterhin in der Brandschutzerziehung für Kindergärten und Schulen aktiv gemeinsam mit Horst Günzel und Harald Schäfer einsetzen. Mehr als 200 Kinder unterrichten sie dabei jährlich. (du)

Kreisbrandmeister Römmer (l.) beglückwünschte Udo Braun zur Auszeichnung mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung.
Kreisbrandmeister Römmer (l.) beglückwünschte Udo Braun zur Auszeichnung mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung.Foto: du
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von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
30.01.2025

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