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Feuerwehr Schwetzingen zu Gast in Lunéville

Der Blick über die Grenze Der Festakt der heiligen Saint-Barbe, der Schutzpatronin der Feuerwehr, führte am 29. November eine Delegation der Feuerwehr...
Besuch in Luneville
Foto: Feuerwehr Schwetzingen

Der Blick über die Grenze

Der Festakt der heiligen Saint-Barbe, der Schutzpatronin der Feuerwehr, führte am 29. November eine Delegation der Feuerwehr Schwetzingen in die französische Partnerstadt Lunéville.

Eingeladen von Kamerad William Thierry erhielten die Schwetzinger Einsatzkräfte einen tiefen und praxisnahen Einblick in das französische Feuerwehrwesen – ein Besuch, der nicht nur kulturell, sondern auch feuerwehrtaktisch wertvolle Perspektiven eröffnete. Die Feuerwehr in Lunéville unterscheidet sich organisatorisch deutlich vom deutschen System. Rund um die Uhr sorgen hauptamtliche Kräfte im Schichtbetrieb für die Sicherheit der Stadt und des gesamten District 54 im Département Meurthe-et-Moselle – eine Struktur, die im Rhein-Neckar-Kreis so nicht existiert. Ergänzt wird sie jedoch auch in Frankreich durch engagierte freiwillige Feuerwehrangehörige, die im Gegensatz zu Deutschland ebenfalls im Schichtmodell Dienst leisten können.

Zentral finanziert und ausgestattet über das Département, verfolgen die französischen Feuerwehren dadurch einen starken regionalen Ansatz – vergleichbar mit einer direkten Steuerung über den Rhein-Neckar-Kreis. Für die Schwetzinger Delegation bot dieser Besuch daher einen wertvollen Einblick in alternative Organisationsmodelle, die zeigen, wie unterschiedlich Feuerwehrsysteme sein können und dennoch dieselbe Mission verfolgen: Schutz und Sicherheit für die Bevölkerung.

Kameradschaft

Bereits in den Mittagsstunden wurde die Delegation herzlich empfangen. Beim gemeinsamen Essen mit der Wachabteilung und einem anschließenden Tischfußballturnier – das Frankreich klar für sich entschied – wurde die partnerschaftliche Beziehung weiter gestärkt. Am Nachmittag präsentierten die Sapeurs-Pompiers ihren Gästen die Stadt Lunéville. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des eindrucksvoll restaurierten Schlosses, das 2003 durch einen Großbrand schwer beschädigt worden war. Im Museum der Stadt erhielten die Schwetzinger Feuerwehrangehörigen Einblicke in das Leben des 18. Jahrhunderts – ein Kontrastprogramm, das zugleich verdeutlichte, wie tief Feuerwehrhistorie und Stadtgeschichte in Frankreich miteinander verwoben sind.

Tradition und Werte

In den frühen Abendstunden verwandelte sich der Hof der Feuerwache in einen feierlichen Platz für den Appell der Feuerwehr Lunéville. Die Mannschaft trat in Uniform und mit Helm an – ein Hinweis auf die ursprünglich militärische Tradition der französischen Feuerwehr. Der Kommandant ehrte Feuerwehrfrauen und -männer für ihre Verdienste und Leistungen. Vertreter des Départements sowie des Stadtrats überreichten Urkunden und Anstecknadeln – Ausdruck der hohen gesellschaftlichen Wertschätzung für den Feuerwehrdienst. Ein besonders bewegender Moment folgte beim Niederlegen eines Kranzes zum Gedenken an verletzte und verstorbene Einsatzkräfte. Begleitet von der französischen Nationalhymne, war dies ein starkes Zeichen des Respekts und Zusammenhalts.

Technik verbindet über Grenzen

Beim anschließenden kameradschaftlichen Austausch in der Fahrzeughalle wurden gegenseitig Präsente übergeben. Dabei zeigte sich, dass die beiden Feuerwehren selbst bei der Fahrzeugtechnik ähnliche Wege gehen: Sowohl die Feuerwehr Lunéville als auch die Feuerwehr Schwetzingen setzen künftig auf den Ford Ranger als hochmobiles, geländegängiges Einsatzfahrzeug. Während das französische Fahrzeug bereits im Dienst steht, wird das Schwetzinger Pendant Anfang 2026 ausgeliefert. Ein klarer Beleg dafür, dass technische und taktische Ansätze unabhängig von Landesgrenzen vergleichbar sind. Für 2026 ist bereits der Gegenbesuch der Sapeurs-Pompiers de Lunéville in Schwetzingen vereinbart. (red)

Erscheinung
Schwetzinger Woche
Ausgabe 50/2025
von Freiwillige Feuerwehr SchwetzingenRedaktion NUSSBAUM
05.12.2025
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