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Filmvorstellung „Die Möllner Briefe“ bewegt im Olympia-Kino Leutershausen

Am vergangenen Samstag fand im Olympia-Kino Leutershausen eine besondere Filmvorstellung statt: In Zusammenarbeit mit unserem Verein wurde der bewegende...
Links das Filmplakat des Films „Die Möllner Briefe“, rechts ein Foto von der Eröffnung im Olympiakino
Foto: Christiane Haase/Olympia-Kino

Am vergangenen Samstag fand im Olympia-Kino Leutershausen eine besondere Filmvorstellung statt: In Zusammenarbeit mit unserem Verein wurde der bewegende Dokumentarfilm „Die Möllner Briefe“ gezeigt. Besonders erfreulich war, dass viele Gäste anwesend waren, die nicht Vereinsmitglieder sind – ein Zeichen für das breite Interesse an diesem wichtigen Thema.

Der Film erzählt die Geschichte von Ibrahim Arslan, dessen Familie im November 1992 Opfer rassistischer Brandanschläge in Mölln wurde. Ibrahim, damals sieben Jahre alt, überlebte, verlor jedoch Schwester, Cousine und Großmutter. Die Tragödie hinterließ tiefe Wunden, die bis heute nachwirken. Jahre später tauchten Hunderte Solidaritätsbriefe auf, die nach dem Anschlag an die Stadt geschickt, aber lange unbeachtet blieben. Ibrahim begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und trifft Menschen, die damals Briefe geschrieben hatten. Diese Begegnungen eröffnen einen intensiven Austausch über Verlust, Solidarität und den Umgang der Gesellschaft mit Gewalt und Diskriminierung.

Eröffnet wurde der Abend von Katrin Coch, unserer ersten Vorsitzenden, und Hans-Martin Bothmann, Kassenführer unseres Vereins. In ihrer Rede würdigten sie das Engagement von Margrit Liedloff, die maßgeblich zur Realisierung der Filmvorführung beitrug. Sie betonten, wie lebendig der Verein durch engagierte Mitglieder ist.

Die Rede erinnerte daran, wie tief sich der Anschlag von Mölln ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat. Viele Anwesende erinnerten sich noch genau, wo sie damals von der schrecklichen Nachricht erfuhren. Der Film rege dazu an, über das eigene Verhalten nachzudenken: Wie hätte man selbst als Nachbar, Kollegin oder Mitarbeiterin einer Behörde reagiert? Wie würde man Betroffenen begegnen – und wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein, auch wenn man hofft, es nie erleben zu müssen.

Gleichzeitig wurde die Frage gestellt, ob Anschläge wirklich immer so unerwartet kommen. Wo können wir aufmerksamer füreinander sein, um den Boden für Hass und Hetze nicht weiter zu bereiten? Wie gelingt es, Brücken zu bauen und Versöhnung einzuleiten?

Nach dem Film gab es viele bewegende Gespräche. Die Anwesenden waren tief betroffen vom Schicksal der Menschen im Film. Auch Mitglieder des Vereins Begegnungsbrücke aus Weinheim waren dabei, die sich für freundschaftliches Zusammenleben, Dialog und Begegnung zwischen den Menschen, insbesondere auch verschiedener Kulturen, einsetzen.

Eine weitere Vorstellung findet am Mittwoch, dem 26. November, um 20:15 Uhr im Olympiakino statt. Es sind noch Tickets verfügbar – alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Patrick Schmidt-Kühnle

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Ausgabe 48/2025
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