
Der September wird zum großen Finale des Museumssommers im Badischen Landesmuseum: Vier Wochen, vier Themen, vier Sammlungsausstellungen. Danach startet die umfassende Generalsanierung des Schlosses Karlsruhe.
Von der glanzvollen Renaissance über die „Türkenbeute“ bis zur badischen Geschichte und dem Leben am Schloss – jede Woche widmet sich einer eigenen Epoche. Am 28. September endet der Museumssommer mit einem Wochenende voller Veranstaltungs-Höhepunkte, bevor das Karlsruher Schloss für die Generalsanierung schließt.
„Verabschieden Sie sich von Ihren Sammlungen, den Markgräfinnen und Großherzögen – und genießen Sie ein letztes Mal den Blick vom Schlossturm“, lädt Doris Moyrer aus der Kulturvermittlung ein. „Wir haben die beliebtesten Veranstaltungen der vergangenen Jahre neu aufgelegt: Freuen Sie sich auf Führungen, Werkstätten, Tanzvorführungen und Special Events. Den krönenden Abschluss bilden zwei besondere Highlights – ein Disco-Abend unter dem funkelnden Kronleuchter im Gartensaal und eine große Auktion mit der einmaligen Chance, ein Stück Schlossgeschichte zu ergattern“, so die Koordinatorin des Museumssommers.
Zum Auftakt der ersten Woche (3. bis 7. September) rückt die Sammlung „Renaissance“ in den Mittelpunkt – eine Epoche des Aufbruchs voller Entdeckungen, Erfindungen und künstlerischer Meisterwerke. Glasgemälde von Hans Baldung Grien, die Madonna von Tilman Riemenschneider und kostbare Gold- und Silberschmiedearbeiten erzählen von Humanismus, handwerklicher Meisterschaft und Hofkultur. In der Open-Air-Werkstatt am Mittwoch, 3. und Samstag, 6. September können Besucherinnen und Besucher Kompass und Fernrohr wie vor 500 Jahren gestalten. Den Abschluss bildet am Sonntag, 7. September, eine Familienführung zur Sage vom „Ei des Kolumbus“.
Diese Woche (10. bis 14. September) widmet sich dem kulturellen Austausch und globalen Verflechtungen. Am Freitag, 12. September, um 16 Uhr lädt Kuratorin Dr. Schoole Mostafawy zur Happy-Friday-Führung „Der deutsche Gartenzwerg hat einen Migrationshintergrund!“ ein. Am Samstag, 13. September, dreht sich in der Reihe „Nachgefragt“ alles um die „Karlsruher Türkenbeute“ – mit persönlichen Einblicken eines Museumsexperten und spannenden Geschichten zu ausgewählten Objekten.
Die dritte Woche (19. bis 21. September): Im Zeichen von Friedensinitiativen und badischer Geschichte gestalten Besucherinnen und Besucher in einer offenen Werkstatt von Freitag bis Sonntag, 19. bis 21. September, gemeinsam mit der Karlsruher Künstlerin Renate Schweizer eine große, bunte Friedensfahne. Am Sonntag, 21. September, um 16 Uhr wird sie unter dem Motto „Baden ist bunt & tolerant“ mit Karlsruher Chören auf dem Schlossturm gehisst. Eine besondere Happy-Friday-Führung mit Kuratorin Brigitte Heck am 19. September, thematisiert den verhinderten Bau des Kernkraftwerks Wyhl, den Mut der Protestbewegung und den Beginn einer neuen Ära zivilgesellschaftlichen Engagements.
Das Finale (26. bis 28. September) gehört dem Schloss – seiner Geschichte, seinen Persönlichkeiten und einem unvergesslichen Abschied. Zahlreiche Rundgänge beleuchten das Leben der badischen Großherzöge und das höfische Treiben, ergänzt durch Tanzvorführungen, einen Kurzvortrag zum Karlsruher Fächerstrahl und Kostümführungen mit „Caroline Luise und Karl Wilhelm“. Am Sonntag, 28. September, lädt die Tanzgruppe Stutenpferchs Tandaradey zum Mittanzen auf dem Schlossplatz ein, bevor Museumsdirektor Prof. Dr. Köhne um 15.30 Uhr über die Zukunft des Museums während und nach der Generalsanierung informiert.
Am Samstag, 27. September, öffnet der Gartensaal ab 19 Uhr – zum ersten und letzten Mal vor der Sanierung – für eine Disco unter funkelnden Kronleuchtern mit DJ Roman Mühlschlegel. Am Sonntag, 28. September, um 18 Uhr endet der Museumssommer mit der großen Museumsauktion, geleitet von Auktionator Martin Wacker. Unter den Hammer kommen seltene Deko- und Ausstellungselemente aus dem Schlossbestand – von der lebensechten Figur des Karl Wilhelms bis zu stilvollen Designsesseln – eine einmalige Gelegenheit, ein Stück Schlossgeschichte mit nach Hause zu nehmen.
Im Eintritt für die Sammlungen sind die aktuellen Sonderausstellungen enthalten: „Unrecht & Profit“ beleuchtet die NS-Vergangenheit des Museums. „Kann das weg?“ widmet sich dem Umgang mit Ressourcen von der Antike bis in die Gegenwart. Und die Fotografien von Uli Deck in „Unvergängliche Augenblicke“ halten prägende Ereignisse aus der Geschichte des Museums und der Stadt Karlsruhe fest.
Wer Karlsruhe noch einmal von oben erleben möchte, sollte den letzten Aufstieg auf den Schlossturm nicht verpassen: Nur bis zum letzten Septemberwochenende eröffnet sich von hier der legendäre Blick über den einzigartigen Fächergrundriss – mit Schloss und Museum im Zentrum. (pm/red)



