Die finanzielle Lage hat sich eingetrübt. Da die Gewerbesteuereinnahmen in diesem Jahr geringer ausfallen als veranschlagt, verschlechtert sich der Saldo im Ergebnishaushalt um 4,5 Mio. auf -7,1 Mio. Euro.
Andererseits: Die Rücklagen des Ergebnishaushalts betragen immer noch stattliche 53 Mio. Euro. Zudem prognostizierte die Kämmerei im Oktober 2023, dass sich Ende 2024 nur noch 14 Mio. Euro an liquiden Mitteln in der „Kasse“ befinden würden. Tatsächlich waren es 21 Millionen.
Deshalb muss Plochingen, im Gegensatz zu vielen Städten und Gemeinden im Umkreis, auch in diesem Jahr keine Schulden aufnehmen, sondern kann den Schuldenstand im Kernhaushalt weiter reduzieren.
Was folgt daraus für die Zukunft? Wie bisher müssen wir mit den uns anvertrauten Mitteln, die wir ja nicht selbst erwirtschaften, verantwortungsbewusst umgehen.
Für die Aufgaben, denen wir uns nicht entziehen dürfen, also insbesondere der Dekarbonisierung der Energieversorgung und des Verkehrs innerhalb von jetzt nur noch 15 Jahren, sind wir finanziell noch vergleichsweise gut aufgestellt. Dafür dürften übrigens auch Schulden gemacht werden. Was hätten die kommenden Generationen davon, wenn Plochingen weiter schwarze Zahlen schriebe, aber Flutereignisse und Waldbrände in Deutschland bald Ausmaße erreichten wie in Texas oder Los Angeles?
Ob wir allerdings nach wie vor planen sollten, die westliche Esslinger Straße zur Fahrradstraße zu machen, indem der gesamte Ost-West-Verkehr in die Eisenbahnstraße verlegt wird, obwohl dieses Ziel mit einer Einbahnstraßenlösung wesentlich billiger zu haben wäre, mag jeder für sich selbst entscheiden.