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Fleißige Helfer auf der Streuobstwiese: Wildbienen und Honigbienen

Streuobstwiesen sind wahre Hotspots der Artenvielfalt und bieten nicht nur Vögeln und Kleinsäugern, sondern auch unzähligen Insekten einen wichtigen...
Der Renninger Imker Dominik Peuker zeigt einen Rahmen mit Bienenwaben aus einem Bienenstock, auf dem sich Bienen befinden.
Renninger Imker Dominik PeukerFoto: Franz Thoren

Streuobstwiesen sind wahre Hotspots der Artenvielfalt und bieten nicht nur Vögeln und Kleinsäugern, sondern auch unzähligen Insekten einen wichtigen Lebensraum. Besonders für Bienen sind die blühenden Obstbäume im Frühling ein wahres Festmahl. Doch nicht nur die Honigbiene ist hier aktiv – ein vielfältiges Team aus Wild- und Honigbienen sorgt gemeinsam für eine reiche Ernte.

Wildbienen, von denen es in Deutschland über 550 Arten gibt, sind oft wahre Spezialisten. Im Gegensatz zur Honigbiene leben die meisten Wildbienenarten solitär und bilden keine Staaten. Viele von ihnen sind an bestimmte Pflanzen oder Blütenformen angepasst, was sie zu hoch effizienten Bestäubern macht. Sie besuchen Blüten oft selektiver und bleiben bei ihren kurzen Flügen innerhalb der Streuobstwiese, was eine effektive Pollenübertragung sicherstellt. Vor allem bei kühlerem Wetter oder in den Morgenstunden sind Wildbienen, insbesondere Hummeln, deutlich aktiver als Honigbienen. Sie sind weniger wählerisch, was die Wetterbedingungen angeht, und können auch bei Temperaturen fliegen, bei denen die Honigbiene im Stock bleibt. Dies macht sie zu unverzichtbaren Bestäubern in Schlechtwetterphasen.

Honigbienen, die von Imkern in Völkern gehalten werden, zeichnen sich durch ihre enorme Anzahl aus. Ein einziges Bienenvolk kann aus Zehntausenden von Individuen bestehen, die alle fleißig Nektar und Pollen sammeln. Durch ihre große Populationsdichte decken Honigbienen eine große Fläche ab und besuchen eine immense Anzahl von Blüten. Dies macht sie zu einem wichtigen und zuverlässigen Bestäuber, besonders wenn es darum geht, in kurzer Zeit viele Blüten zu bestäuben, wie es während der kurzen Obstbaumblüte der Fall ist. Honigbienen werden oft gezielt von Imkern in Streuobstwiesen transportiert, um die Bestäubung zu gewährleisten und die Erträge zu steigern.

Wildbienen und Honigbienen ergänzen sich in ihrer Bestäubungsleistung perfekt. Während Wildbienen oft als die effektiveren Einzelbestäuber gelten und auch bei weniger idealen Wetterbedingungen fliegen, bringen Honigbienen die schiere Masse mit, um eine flächendeckende Bestäubung zu garantieren. Neuere Forschungen zeigen, dass die Anwesenheit beider Bienengruppen zu einer höheren und stabileren Bestäubungsleistung führt. Die Vielfalt an Bestäubern, die die Streuobstwiese bietet, steigert die Qualität und Menge der Obsternte.

Honigbienen spielen zweifellos eine sehr wichtige Rolle bei der Bestäubung in Streuobstwiesen und im Obstanbau. Ihre gezielte Haltung und ihre enorme Populationsdichte machen sie zu einem entscheidenden Faktor für hohe Ernteerträge. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass sie nicht die einzigen Bestäuber sind. Die oft übersehene Arbeit der Wildbienen ist für die Bestäubung ebenso unverzichtbar. Sie fungieren als effektive Ergänzung und sichern die Bestäubungsleistung auch unter suboptimalen Bedingungen. Der Schutz und die Förderung von Wildbienen, zum Beispiel durch den Erhalt von Totholz, offenen Bodenstellen und einem vielfältigen Blütenangebot in der Wiese unter den Bäumen, ist daher von entscheidender Bedeutung, um die biologische Vielfalt zu erhalten und eine nachhaltige Obstproduktion zu sichern. fth

Logo des Streuobstnetzwerkes Renningen-Malmsheim mit einem Baum, der verschiedene Früchte trägt.
Foto: Franz Thoren
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Stadtnachrichten – Amtsblatt der Stadt Renningen
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Ausgabe 32/2025
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