Es ist Juli und fast schon Tradition – das Flötenkonzert im Kleeblatt Murr unter Leitung von Frau Adelheid Eckmaier. Sie war ins Pflegeheim gekommen mit drei jungen Flötenschülerinnen und einem sechsköpfigen „Damenensemble“. Vor den Flötistinnen warteten, aufgereiht wie im Konzertsaal, gespannt die Bewohner des Hauses auf das, was kommen sollte.
Mit Klassik eröffneten die Damen das Programm. „Contredance“ aus Mozarts Divertimento erklang als erstes Stück. Es folgten Volkslieder, wie „An hellen Tagen“ oder „Das Lieben bringt groß Freud“ von Friedrich Silcher. Lieder, die vielen bekannt waren und gerne mitgesungen oder gesummt wurden.
Sarah Jung, eine junge Komponistin nannte ihr Werk „Fröhlichkeit“. Diese war förmlich zu spüren, so flott und beschwingt wie die Damen das Stück zu Gehör brachten. Als „Sunday Morning“, ein Country Song, der 1970 ein Nr. 1 Hit war, erklang, sah man, etlichen Zuhörern war auch dies bekannt. Es war schön zu sehen, wie Finger oder Füße nach dem langsamen Beginn des Liedes den Swing-Rhythmus aufnahmen.
Dann trat die Schülergruppe zusammen mit Frau Eckmaier auf. „Cafe“ hieß das erste Stück. Ganz schön gefordert wurden da die flinken Finger. Es folgte ein Klezmer-Stück, d. h. ein Stück aus der traditionell jiddischen Musik „Stille Liebe“. Man konnte sie nachempfinden, so einfühlsam war sie gespielt.
Den Abschluss des Flötenkonzerts bildete „Der kleine Bär“, ein musikalisches Märchen, komponiert von Johann Bornmüller. Die jeweiligen Ausflüge des Bärchens wurden gelesen von Frau Linda Blank und von beiden Flötengruppen entsprechend musikalisch umrahmt. Entweder gemeinsam oder in verschiedenen Solis – sehr abwechslungsreich. So führte der Ausflug des unternehmungslustigen Kerlchens z. B. zu den Bienen. Nach dem Text folgte der Tanz der Bienen, die man herrlich summen hörte. Nach dem Besuch auf der Eisscholle durfte der Tanz der Pinguine nicht fehlen. Es brauchte nicht viel Phantasie, sich die watschelnden schwarz-weiß-befrackten Tiere vorzustellen. Es erklang der Tanz der Fische, der Tanz der wunderschönen Feen, der Rehe und sogar der Zauberer, bis das Märchen schließlich ein glückliches Ende nahm und mit dem Tanz fröhlicher Kinder endete. Die Freude war aus den Klängen herauszuhören. Zum Glück wurde niemandem der Zuhörer schwindlig bei dem Tempo, in welchem in manchem Tanz die Finger über die Flöten hüpften!
Freude war auch aus den herzlichen Dankesworten von Frau Bühler-Schießwohl vom Sozialen Dienst des Hauses zu hören und zu spüren. Sie bedankte sich im Namen aller, die sehr aufmerksam der Musik gefolgt waren, bewunderte die Fingerfertigkeit der Spielerinnen und ermunterte zum Weiterspielen. Von den Zuhörern war zu hören: „Kommet au wieder!“ Eine nette Bitte, der die Musikerinnen gerne nachkommen werden!