Die Stadt Meßstetten bekommt am 19. November weitere 13 Asylbewerber zugewiesen. Um diese unterzubringen und darüber hinaus für die Zukunft gewappnet zu sein, wird das Erdgeschoss in Gebäude 33 auf dem Geißbühl hergerichtet. Bis zu 20 Menschen haben dort Platz.
Das Ankunftszentrum Ukraine in Meßstetten ist Geschichte. Nicht aber die Unterbringung von Flüchtlingen, die vom Landkreis den einzelnen Städten und Gemeinden zugewiesen werden. Laut Verteilschlüssel, der bestimmt, wie viele Flüchtlinge jede Kommune aufnehmen muss, muss Meßstetten demnächst 24 Flüchtlingen eine Unterkunft bieten. Aktuell sind es 14 Personen, die im Stadtgebiet ein Domizil haben. Diese Zahl wird sich in wenigen Wochen beinahe verdoppeln. 13 weitere Flüchtlinge, allesamt junge Männer zwischen 18 und 36 Jahren, kommen am 19. November nach Meßstetten. Sie stammen aus Afghanistan, Indien, Guinea, Somalia und der Türkei; bei etlichen ist die Herkunft ungeklärt.
Um diese Menschen unterzubringen, aber auch für die Zukunft gewappnet zu sein, wenn möglicherweise die Flüchtlingsströme wieder zunehmen und weitere Unterkünfte benötigt werden, hat die Stadt Meßstetten vorgesorgt. Das Erdgeschoss im „Gebäude 33“ auf dem Geißbühl, vor den Toren des einstigen Kasernenareals und jetzigen IIGP-Geländes, wird angemietet und teilweise zum Wohnheim umfunktioniert.
Dabei ist ein Großteil des Umbaus in Gebäude 33 bereits erledigt, denn ursprünglich wollte der Landkreis dieses Haus selbst anmieten und als Flüchtlingsunterkunft herrichten. Entsprechend ließ die Kreisverwaltung die gesamte untere Etage renovieren, Rohre verlegen und sogar die meisten sanitären Anlagen sind weitgehend installiert. Mit der Schließung des Ankunftszentrums und dessen Rückbau hat der Landkreis aber auf Bitten des IIGP Abstand genommen von Gebäude 33. Dessen Eigentümer ist mittlerweile der Zweckverband IIGP (Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark).
Von diesem mietet nun die Stadt Meßstetten das Erdgeschoss an. Hier ist Platz für 20 Menschen, es gibt zudem mehrere Gemeinschaftsräume sowie Duschen und WC-Anlagen. Wie teuer die restlichen Umbauarbeiten für Meßstetten kommen, kann die Stadt momentan noch nicht beziffern. Die bisherigen Kosten für Mobiliar und Einrichtung belaufen sich auf rund 10.000 Euro.
Die anderen, am IIGP beteiligten Kommunen (Albstadt, Balingen, Obernheim und Nusplingen) haben laut Verbandsvorsitzendem Frank Schroft ihrerseits bislang kein Interesse an Räumlichkeiten im Gebäude 33 bekundet. Der Meßstetter Schultes betont auch ausdrücklich, dass es bei einem Gebäude bleiben soll und diese Anmietung den weiteren IIGP-Planungen nicht im Wege stehe, weil sich ja das Haus außerhalb des umzäunten Kasernenareals befindet. Und, ganz wichtig: „Mit der Herrichtung des Gebäudes verhindern wir, dass städtische Objekte, die durch Schulen und Vereine beansprucht werden, für die Flüchtlingsunterbringung herangezogen werden müssen“, so Frank Schroft. Schließlich sind alle städtischen Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen aufgebraucht.
(VB)