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Forscherwoche: Viel Spannendes über Ernährung und Landwirtschaft gelernt

Die Forscherwoche - seit zwei Jahren Tradition am Gymnasium Neureut - fand auch in diesem Schuljahr wieder statt. Eine Mischung aus interessierten Schülerinnen...
Das Foto zeigt Schülerinnen mit einem Plakat, das die CO₂-Emissionen eines veganen Burgers im Vergleich zu einem Burger mit Fleisch zeigt.
Mit den CO₂-Emissionen von Nahrungsmitteln beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler während der Forscherwoche in Adelsheim. Insgesamt stand das Thema Landwirtschaft und Ernährung im Fokus.Foto: Greif

Die Forscherwoche - seit zwei Jahren Tradition am Gymnasium Neureut - fand auch in diesem Schuljahr wieder statt. Eine Mischung aus interessierten Schülerinnen und Schülern aller Stufen, die entweder Ökosprecher sind oder an den Öko-AGs des Gymnasiums teilnehmen, reiste für fünf Tage ans Landesschulzentrum für Umwelt und Bildung (LSZU) in Adelsheim. Die stundenlange Reise dorthin konnte mit Spielen wie „Werwolf“ und „UNO“ überbrückt werden. In Adelsheim angekommen, wurden zunächst die Zimmer (und Betten) bezogen und ein erstes Meeting mit allen Teilnehmern fand im Stufenraum statt. Mit Kennenlernspielen wie dem Aussuchen von Lieblingsplätzen und dem Basteln von Namensschildern lernten wir uns besser kennen. Anschließend befasste sich die Küchencrew von Frau Windisch mit Butterherstellung und Kräuterverarbeitung in der Schulküche. Die Butter wurde später der Gruppe zur Verköstigung angeboten. Da alle von der langen Reise erschöpft waren, nahm dieser erste Tag gegen Abend schnell ein Ende, welches aus Freizeit und Schlafengehen bestand.

Bereits am zweiten Tag fand am Vormittag die erste Exkursion statt. Nach dem Frühstück ging es mit dem Bus zu einem Bio-Bauernhof. Bei unserem Eintreffen dort wurden wir vom Bauern und seiner Frau empfangen und eingewiesen. Wir erfuhren viel über die Haltungsmethoden und Pflege der Tiere sowie das Leben als Biobauer. Der Bauernhof wurde im Nebenerwerb betrieben. Es gab 10 Kühe, 6 Pferde und zwei Katzen, die viel Platz und Auslauf hatten. Zudem waren die Kühe behornt. Der Hof hat neben der Rindervermarktung als zweites Standbein noch regelmäßigen Reitunterricht. Die Betreiber führen den Hof mit viel Engagement und am Ende hat jeder von uns ein Stück selbstgebackenen Kuchen bekommen. Dies passte auch zum Motto unserer Forscherwoche: „Landwirtschaft und Ernährung“. Nach der Exkursion fuhren wir wieder zum LSZU, wo sogleich die Arbeit an einer Ausstellung zu selbigem Thema begann. Dazu wurde die Schülerschaft in kleinere Gruppen aufgeteilt, die sich jeweils auf bestimmte Aufgabenbereiche spezialisierten. So beschäftigte sich die Unter- und Mittelstufe an künstlerisch gestalteten Plakaten über den Bauernhof sowie mit dem Thema Lebensmittelverschwendung, gesunde und nachhaltige Ernährung und Co2-Emission bei Lebensmittelproduktion, während die Oberstufe an einer digitalen Ausstellung zur Landwirtschaft unter dem Einfluss des Klimawandels arbeitete. Das Ziel des Ganzen: eine große Schulausstellung zum Thema Landwirtschaft und Nachhaltigkeit. Auch wurden die auf der Exkursion geschossenen Fotos sortiert und für die Ausstellung bereitgestellt. Nach dem Abendessen klang der Tag langsam aus und die Teilnehmer bekamen die Möglichkeit, zusammen in der örtlichen Sporthalle Fußball zu spielen. Allerdings ging es auch zeitig ins Bett, da am Mittwoch die nächste Exkursion anstehen sollte.

Besagte zweite Exkursion führte nach einer ausgedehnten Wanderung durch Felder zu einem konventionellen Agrarbetrieb, der sich auf Milchkühe und Schafe spezialisiert hatte. Der Betrieb war deutlich größer als der Biohof, den wir am zweiten Tag besuchten. Dafür erfuhren wir von der Bäuerin auch viel über die Milchproduktion und bekamen detailreiche Einblicke in die Strukturen des Hofes, wie die Silos, den Melkstand oder die Ställe. Hier wurden die Tiere auf weniger Raum gehalten. Die Ställe waren teils offen und hatten einen Stroh- und einen Fressbereich. Wir erfuhren, dass die Tiere im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Bedürfnisse haben, die sich auch in der Haltung widerspiegeln. Die kleinen Kälbchen bekamen Milch zu trinken. Die Jungkühe lebten zusammen in einer Gruppe. Die trächtigen Kühe bekamen anderes Futter als die Milchkühe. Dieses Futter wurde selbst angebaut und hergestellt. Auf den Feldern um den Hof wuchs Mais, Gerste, Weizen und Raps. Mais und Gras wurden auf dem Hof zu Silage verarbeitet. Besonders interessant war die Tatsache, dass der Hof eine eigene Biogasanlage hatte, die 20 Wohnhäuser der Umgebung mit Energie versorgen kann und das zurückbleibende Substrat wird auf dem Hof als organischer Dünger verwendet. Sehr deutlich haben wir hier die Kreislaufwirtschaft einer nachhaltigen Landwirtschaft gesehen. Auch bei der Fütterung und Besamung wurden moderne Methoden zum Tierwohl und für Wirtschaftlichkeit verwendet. Die Milch wurde entweder im Direktverkauf angeboten oder an eine Molkerei abgegeben. Sie war sehr lecker. Wir verbrachten ungefähr vier Stunden auf dem Hof, was die Schüler mithilfe von vorher gerichteten Vespern überbrücken konnten. Nach der Verköstigung von auf dem Hof produzierter Milch machten wir uns wieder auf zum LSZU. Dort wurde bis zum Abendessen an den Plakaten und Präsentationen für die Ausstellung weitergearbeitet. Nach dem Essen erfolgte eine entspannte Phase der Arbeit, gefolgt von einer langen Pause. Das letzte Meeting am Mittwoch fand um 21 Uhr statt. Es gab eine Blitzlichtrunde mit einprägsamen Momenten des Tages und - passend zum Thema - ein Quiz über Energie, gefolgt vom genüsslichen Verzehr von Baguettes, welche bereits am Vortag vorbereitet wurden.

Mit neuer Energie ging es am vierten Tag an die Fertigstellung der bereits fortgeschrittenen Projekte zum Motto der diesjährigen Forscherwoche.

Die Homepageadresse für die digitale Ausstellung zur Landwirtschaft unter dem Einfluss des Klimawandels lautet:

forscherwoche.onepage.me

Auch an einer Dokumentation und einem Bericht über die Forscherwoche arbeiteten wir angestrengt. Vor allem in der Schulküche herrschte emsige Betriebsamkeit, da wir viele Speisen wie Tofu, Kuchen und Speckbällchen an einem Tag produzierten. Hierbei achteten wir stets auf Nachhaltigkeit und Lokalität bei der Herstellung unserer Produkte, was eine deutliche Verkürzung der Transportwege infolge hatte. So wurden die Sojabohnen, aus welchen später der Tofu entstand, nur wenige Kilometer entfernt angebaut. Auch die Milch, aus der der Käse stammt, kommt aus regionaler Produktion – nämlich vom konventionellen Bauernhof, den wir am dritten Tag besuchten. Die Erzeugnisse der Koch-Gruppen wurden später gemeinsam verkostet.

Der fünfte Tag war von rascher Abreise geprägt, gefolgt von der Heimfahrt, bei der wir noch einmal gemeinsam über die Ereignisse in der Forscherwoche reflektieren konnten. Die Forscherwoche 2026 ist bereits in Planung. (Hendrik, J2; Julian, 9a)

Erscheinung
Neureuter Nachrichten
NUSSBAUM+
Ausgabe 31/2025
von Gymnasium Neureut
29.07.2025
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