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Forst BW bezieht Azubis mit ein

Drei Tonnen Tannenreisig geerntet: höhere Nachfrage als letztes Jahr Kalte Finger waren beim Tannenreisig-Verkauf vor dem Kreisforstamt im Langenbachweg...
Stefan Bellm (Forst BW) sowie Constanze Haupt und Fabian Ernst (v. l.) vom Kreisforstamt zeigten sich zufrieden mit dem Verkauf.
Stefan Bellm (Forst BW) sowie Constanze Haupt und Fabian Ernst (v. l.) vom Kreisforstamt zeigten sich zufrieden mit dem Verkauf.Foto: du

Drei Tonnen Tannenreisig geerntet: höhere Nachfrage als letztes Jahr

Kalte Finger waren beim Tannenreisig-Verkauf vor dem Kreisforstamt im Langenbachweg garantiert. Wer an Handschuhe gedacht hatte, konnte sich glücklich schätzen, denn beim Wühlen in dem Tannenreisig-Haufen konnten die Finger ganz schön klamm werden.

Die ursprüngliche Höhe des Tannenreisig-Bergs von 1,50 m bis 2 m hatte sich seit dem Verkauf ab 8 Uhr morgens schon deutlich verkleinert. Einige Kunden fragten bereits nach, ob es bald eine neue Lieferung geben würde. „Wir haben schon Nachschub geordert“, berichtete Constanze Haupt, die gemeinsam mit Susanne Sosnowski die erste Schicht beim Verkauf betreute. Organisiert wurde der Verkauf von Fabian Ernst vom Kreisforstamt, der dies in Zusammenarbeit mit Forst BW bewerkstelligte. Forst BW unterhält eine Ausbildungsstätte in der Kriegsmühle; die dortigen Azubis waren für den Tannenreisig-Verkauf im Ernte-Einsatz.

Zweige aus heimischen Wäldern

Die Zweige – eine Mischung aus großen, kleinen, dicken und dünnen Ästen – waren tags zuvor von Forst BW angeliefert worden. Vier bis fünf Auszubildende hatten dafür in Christbaumkulturen zu hoch gewachsene Bäume, die nicht mehr als Weihnachtsbäume verkauft werden konnten, entnommen und die Äste entfernt. „Das sind alles Zweige von Nordmannstannen, hier aus den heimischen Wäldern – ungespritzt und unbehandelt“, betonte Ernst die Qualität des Angebots.

Nachschub

Die Nachfrage war groß, und gelegentlich bildete sich auch eine Schlange. Während einige Kunden direkt am restlich verbliebenen Reisig-Haufen nach passenden Zweigen suchten, warteten andere mit ihrer Auswahl an der Waage. Ein Kilo Tannenreisig kostete einen Euro. „Der Verkauf lief heute von Anfang an gut“, erzählte Ernst. Um 11 Uhr war vom ursprünglichen Haufen kaum noch etwas übrig. Er schätzte, dass die Nachfrage in diesem Jahr höher war als im Vorjahr.

Ein Fahrzeug von Forst BW, gesteuert von Forstwirtschaftsmeister Stefan Bellm, brachte weiteren Nachschub. Der Anhänger war mit frisch geerntetem Tannenreisig beladen. Um das Grün abzuladen, wartete man auf einen Moment ohne Kundenandrang.

Heißer Tee gegen Kälte

Insgesamt plant das Kreisforstamt, rund drei Tonnen Tannenreisig aus den Christbaumkulturen zu gewinnen. „In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass diese Menge ausreicht“, erklärte Ernst. Der Verkauf am ersten Tag lief bis 17 Uhr, dabei war für die erste Schicht um 12.30 Uhr Schluss. Ein heißer Tee aus der Thermoskanne half den beiden Mitarbeiterinnen des Kreisforstamts, die Kälte erträglicher zu machen. Das lose Verkaufen und Wiegen des Tannenreisigs – eingeführt im vergangenen Jahr – hat sich bewährt. Zuvor gab es nur gebündeltes Reisig mit einem Gewicht von fünf Kilogramm zu kaufen. Allein das Bündeln und Abwiegen bedeutete Mehrarbeit in der Vorbereitung und entsprach oftmals nicht dem Kundenwunsch.

Unterschiedliche Bedarfe

„Je nach Verwendungszweck brauchen die Kunden unterschiedlich große oder dicke Zweige“, erläuterte Ernst. Für einen Adventskranz sind feine Zweige gefragt, während stärkere Äste besser zum Abdecken empfindlicher Pflanzen geeignet sind. Einige Kunden suchten auch nach größeren Zweigen für Bodenvasen.

Die große Nachfrage nach dem Tannenreisig hat vor allem mit seiner Qualität zu tun. Frisch geerntet hält es sich länger. Die Einnahmen aus dem Verkauf teilen sich Forst BW und das Kreisforstamt. Die Azubis, die in der Kriegsmühle eine dreijährige Ausbildung zum Forstwirt absolvieren und derzeit im Waldgebiet der Neckarberge arbeiten, werden ab Montag erneut Tannenreisig aus dem Odenwald holen. (du)

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Ausgabe 48/2024

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