Heute: Karate aus Rielingshausen in aller Welt (Teil 2)
Im Jahre 2004 verstarb der Stilgründer Teruo Hayashi. Sein engster Schüler führt seither seinen Stil mit den Sportlern aus Rielingshausen gemeinsam weiter. Seither nennt sich die praktizierte Schule „Mitsuya-Kai International“. Ein jährliches Highlight für die TBR-Karateka ist auch immer wieder der internationale „Mitsuya-Kai Lehrgang“ in Palermo, der Heimat des Großmeisters Mitsuya.
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Vielschichtiges TBR-Stufenmodell „Palermo 2011“ zur Förderung des Karatesports - von vorne nach hinten, von links nach rechts: Katrin Scheibner, Saskia Scheurer; Timo Piesch, Eva Enge, Gitta Lauterwasser; Johannes Enge mit Julia, Raimund Schleicher, Klaus Weber, Simone Lorenz und Mimmo Vermiglio.
Das 20-jährige Jubiläum des Verbandes fand in Freiberg/N. mit dem „International Mitsuya-Kai-Cup“ statt und war der Jahreshöhepunkt in 2007. Bei diesem international besetzten Turnier waren, wie schon oft, TBRler in der Organisation als Kampfrichter und natürlich als Athleten beteiligt. Für den TBR gewannen Philipp Fitzek und Johannes Enge in ihren Kumite Disziplinen. Klaus Weber siegte grandios in der Disziplin Kata in seinem letzten aktiven Wettbewerb, ein krönender Abschluss seiner beispiellosen Entwicklung und Karriere in dieser asiatischen Kampfkunst.
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Klaus Weber mit stilgerechtem Abgang von der Wettkampfbühne in Freiberg/N. (2007)
Die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Abteilung Karate im Jahre 2015 stellte in der Sporthalle am Hardtwald interessanten Sport und unterhaltsame Geselligkeit in den Vordergrund - zum Jubiläum quasi ein Querschnitt von Karate beim TBR. Besonders freuten sich die Rielingshäuser Karateka über den Besuch und die Teilnahme von Kampfkunst-Pionier Albrecht Pflüger (8. Dan im Shotokan), mit dem das Dojo Rielingshausen schon über Jahre einen vertrauensvollen und freundschaftlichen Trainingskontakt pflegte. Und natürlich war die Feier auch eine Demonstration des Könnens – zu was alles sind die Kämpfer aus Rielingshausen fähig? Unter anderem zeigten die älteren Schüler, neben traditionellen Formen und Übungsformen (sogenannte „Katas“), auch Kampf- und Waffenübungen. Speziell die Aufführungen mit dem „Bo“ (Langstock) und der „Tonfa“ (Schlagstock mit Quergriff) begeisterten, obwohl es dabei ordentlich zur Sache ging. Vor allem der Kontrolle und Präzision der Kämpfer war es zu verdanken, dass bei den rasanten Übungen niemand zu Schaden kam. Das gelang zum Ausklang des Festabends ebenso gekonnt bei der Verköstigung am Grill. Alle Sportlerinnen/Sportler und Gäste durften sich bei leckeren Speisen und Getränken schadlos halten.
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Unterstützt wurde die sehr gelungene Veranstaltung durch die Schwester-Dojo aus dem Nachbarort Kirchberg/M. Überhaupt ist die regional kameradschaftliche Vernetzung mit Marbach, Erdmannhausen und eben Kirchberg ein großes Plus in der Unterstützung und Ergänzung von Aktivitäten, egal ob sportlich oder organisatorisch.
Karate in Rielingshausen bietet nun schon seit 33 Jahren eine bewundernswerte und kreative Vielfalt an Angeboten, regelmäßiges Training und speziell abgestimmte Kurse für Erwachsene (weiblich wie männlich), Jugendliche und Kinder. In waffenloser Selbstverteidigung und mit einem gesunden Selbstbewusstsein wird diese Abteilung auch im Jubiläumsjahr des TBR ihre immense Kampfkunst nicht verlieren und gestärkt die Zukunft bestreiten. Karate aus dem kleinen Stadtteil von Marbach bleibt das internationale Aushängeschild des TBR, mit sportlichen Aktivitäten und Besuchen in aller Welt. Ganz nach der 8. Goldenen Karate-Regel: „Denke nicht, dass Karate nur im Dojo stattfindet.“
Alles in der einzigartigen Festschrift „100 Jahre TBR“ (Exemplare sind im Rathaus erhältlich) oder auch auf der Homepage des TBR nachzulesen: www.turnerbund-rielingshausen.net/