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Forum älterwerden Hambrücken: „Fasenacht beim Altenwerk“ im Pfarrzentrum „St. Josef“

Hambrücker Senioren mit dem Narrenvirus infiziert In Hambrigge isch's halt schee! Dass die Fasenacht in der Karnevalshochburg Hambrücken eine...

Hambrücker Senioren mit dem Narrenvirus infiziert

In Hambrigge isch's halt schee!

Dass die Fasenacht in der Karnevalshochburg Hambrücken eine wichtige Rolle spielt, stellten nach der tollen HCC-Prunksitzung und dem bevorstehenden närrischen Gaudiwurm am Fastnachtssonntag einmal mehr auch die einheimischen Seniorinnen und Senioren in eindrucksvoller Manier unter Beweis. Bei der vom „Forum älterwerden“ initiierten „Fasenacht beim Altenwerk“ ging es in der Vorwoche unter dem Motto „Bei uns wird gesungen, geschunkelt und gelacht, denn wir feiern Fasenacht“ rund. Zahlreiche fitte und jung gebliebene Oldies aus dem Ort erlebten im Pfarrzentrum „St. Josef“ dreieinhalb vergnügliche und kurzweilige Stunden, wobei die Lachmuskeln oftmals stark strapaziert und zahlreiche Raketen abgefeuert wurden. In der heißen Phase der fünften Jahreszeit lautet allerorten die Parole: „Narri-Narro, Helau oder Ahoi“ und „Wolle mer se reilasse?“. Natürlich durften alle rein und die Sängerinnen des Altenwerks gaben, angeführt von „Ein Mann Bernd“ alias Bernd Zirkelbach, mit dem Lied „Beim Altenwerk isch's halt schee“ gleich die Richtung vor. Eine gut gelaunte, witzige Altenwerkschefin Gertrud Notheisen, die seit nunmehr 16 Jahren als Sitzungspräsidentin fungiert, hatte sich zunächst mit einem dreifachen, kräftigen Helau bei allen fleißigen Kräften auf und hinter der Bühne bedankt und für die „Jungen, alten, bunten Faschingsgestalten“ die Parole des Tages ausgegeben: „Macht alle kräftig mit, beim Schunkeln und beim Singen“.

Neben Pfarrer Peter Bretl von der Seelsorgeeinheit Waghäusel-Hambrücken und Diakon Franz Notheisen weilten auch Mitglieder des Pfarrgemeinderats mit ihrem Vorsitzenden Dieter Krämer unter den Helau-Gästen. Schnell waren die fröhlichen, vom Faschingsvirus infizierten, Saalfastnachter mit „We Will Rock You“ und „Meh wie schee“ auf Betriebstemperatur zumal nach der Kaffeepause Anne Reibleins tolle Gymnastikgruppe durch das Mitmachlied „Im Hühnerhaus, im Hühnerhaus, da schaut der Hahn zum Fenster raus“ punktete und in der Folge flotte Schunkelrunden einheizten. Beim späteren Finale erklang aus vielen Kehlen das bekannte Lied: „Hambrücken gibt’s nur einmal, auf dieser schönen Welt“. Zuvor wurde im herrlich geschmückten Pfarrsaal ein tolles 13-Punkte-Programm geboten. Pfiffig-humorvolle Gags aus der Bütt und tolle Beiträge wechselten sich ab, wobei mit der 92-jährigen Berta Krämer, die in gereimter Form ihren Lebenslauf darstellte sowie der 93-jährigen Rita Baron gleich zwei witzige Überraschungsgäste mit der Parole „Je oller, je doller“ auftrumpften. Rita launig in der Bütt: „Ich heiße Röschen und habe für Gertrud ein heißes Höschen“. Zu guter Letzt präsentierte sie dem verzückten Auditorium einen überdimensionalen Liebestöter. Da war auch Schultes Dr. Marc Wagner von den Socken. Der Rathauschef, der auch die Grüße seiner Gattin überbrachte, wartete mit witzigen Storys und Anekdoten „vom Hambrigger Dörfel und den Krabben“ auf und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Beim Vortrag der falsch behandelten, Botox-gespritzten Stimmungskanone Elisabeth Hennrich war Hochstimmung angesagt. „Wirst du eine andere Frau lieben, wenn ich einst gestorben bin?“, hatte sie ihren Mann gefragt. Er darauf: „Oh Lisbeth, deswegen musst du doch nicht sterben!“ Bei einem Arztbesuch sprachen sie über ihr Lebensalter. Der Doktor nahm kein Blatt vor den Mund und meinte: „So langsam können Sie sich an den Geruch von feuchter Erde gewöhnen“. Und weiter: „Früher, als ich jung war, musste ich mich ganz ausziehen. Heute will er nur noch meine Zunge sehen“, so die oft falsch behandelte, in Spüli gebadete, Faschingskanone. Ihr Fazit: „Es heißt immer, eine Frau soll mit Anstand alt werden, doch ich wäre lieber eine unanständige junge“. Da kam Freude auf! Karla Knodel und Anne Reiblein spielten als „Erna und Otto“ einen lustigen Sketsch im Theater: „Do stinkts, riechsch du nix. Mir wird schon schlecht. Hasch iwwerhaupt frische Socke oh?“, fragte sie. Natürlich hatte er die an – doch die gebrauchten Socken waren in der Manteltasche! Helga Köhler und Monika Decker alias Kaddel und Bawett waren auf Wallfahrt, doch eine Erbse im Schuh erwies sich für die hinkende Kaddel als Problem – oder war es doch ein Hühnerauge? Die Lösung lag auf der Hand: Wenn die Erbse zuvor abgekocht wird, sind die Schmerzen nur halb so groß. Und weiter ging es im Programm: Das Ehepaar Otto und Berta (Gerda Kremer und Elisabeth Hennrich) sitzt beim Frühstück. Berta schuftet am Bügelbrett, Otto sitzt gemütlich am Tisch und ließt das Hambrücker Mitteilungsblatt. Er sarkastisch: „Es geht halt nix über ein im Stehen gebügeltes Herrenhemd“.

Auch bei „Pfarrer“ Gerda Notheisen und Karla Knodel und ihrem Sketch „Besuch im Pfarrhaus“, blieb kein Auge trocken. Bei der Beichte hatte Karla gestanden, beim Kronenbauer ein Ferkel gestohlen zu haben, konnte nachts nicht mehr schlafen. Da sie lediglich 50 Euro Bußgeld dafür berappen sollte, holte sie sich am nächsten Tag nochmals zwei Schweinchen. „Wenn schon, denn schon!“

Jahr für Jahr ein Hit ist der Auftritt des in perfektem Outfit daherkommenden „Fräulen Gerda“ alias Gerda Kremer, die mit dem Lied „Wenn es Fastnacht wird in Hambrücken“ einschwebte. Die Gedächtniskünstlerin und regelmäßige Kirchgängerin mit der sagenhaften Beobachtungsgabe hatte neben dem „Borjemoischder“ auch den Gemeindepfarrer als Zielscheibe auserkoren und analysierte seine Predigt ganz genau. Ihr Vorschlag, zur Hostie zusätzlich ein Schnäpsle zu reichen, um damit den Frosch im Hals zu bekämpfen, wurde im Publikum mit lautstarkem Beifall quittiert und stürmisch bejubelt. Einmal mehr ein Knaller und große Bühnenkunst mit diesem gut informierten „Fräulein“ und der unschlagbaren Spaßmacherin. Seit vielen Jahren ist sie durch ihren Humor ein Gewinn und absolutes Highlight der einheimischen Seniorenfastnacht. Im Saal gab es keine zwei Meinungen: Großes Kino und eine „Rakete für die Rakete“. Am Ende einer in jeder Hinsicht tollen Veranstaltung unter der Regie von Gertrud Notheisen, die sich am Ende bei ihrem motivierten Team, Kameramann Anton Kremer sowie dem für Ton und Technik zuständigen Jürgen Knodel bedankte, sangen die Bühnenkünstler zusammen mit den Gästen den bekannten Hit, den einst Berthold Böser dichtete: „In Hambrigge isch's halt schee“. Wer wollte dem widersprechen? Tatsache ist: In herausfordernden Zeiten mit Kriegen, Klimawandel und sozialer Ungerechtigkeit, in der die Menschen erschöpft von Krisen sind, war die „Fasnacht beim Altenwerk“ wieder einmal Labsal für die Seele. Narhalla-Marsch!

Die nächste Veranstaltung des Altenwerks

geht bereits am Dienstag, 11. März um 14 Uhr über die Bühne, wenn Imker Anton Kremer mit einem Vortrag zum Thema „Faszinierende Bienenwelt“ aufwartet.

Text/Fotos: Hans-Joachim Of

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Amtsblatt der Gemeinde Hambrücken
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Ausgabe 09/2025
von Altenwerk Hambrücken
28.02.2025
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