In diesem Jahr begann die Open-Air-Reihe „Music in the City“ schon früher als gewohnt. Die in der Region weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte „3-Generationen-Band“ Frank Family eröffnete am 18. Juni diese beliebte Musikreihe im Atrium der Hockenheimer Stadthalle.
Für das Hockenheimer Familientrio, das aus Mike Frank, Christin Kieu und Sabah Frank besteht, war dieses Event ein echtes Heimspiel, bei dem sie sich in ihrem Element fühlten. Mit viel kreativem Einsatz verwandelten sie die Bühne in ein Konzert, das die intime Atmosphäre eines Auftritts in ihrem eigenen Wohnzimmer hatte. Um die Stimmung zu heben und eine einladende, gemütliche Atmosphäre zu schaffen, brachten sie einen geschmackvollen Teppich mit, der als Teil der Bühnendekorierung diente und einen warmen, persönlichen Touch hinzufügte.
Das Trio versprühte insgesamt eine besondere persönliche Atmosphäre und Harmonie, die sowohl in ihrer Interaktion als auch in ihrem Zusammenspiel deutlich spürbar war. Diese Harmonie zeigte sich besonders während der Aufführung des ungefähr zweistündigen Programms, in dem sie ihre musikalischen Fähigkeiten und ihr Verständnis füreinander auf beeindruckende Weise präsentierten.
Die Fähigkeiten von Mike Frank auf der Gitarre sind längst in der Musikszene etabliert und die exquisiten Gitarrensoli, die dieser Perfektionist hin und wieder in seine Musikstücke einfließen lässt, sind das Resultat höchster Kunstfertigkeit. Auch die Tatsache, dass Christin Kieu mit ihrer glasklaren Stimme, die eine einmalige Brillanz aufweist, ausgestattet ist, hat sich mittlerweile weit herumgesprochen.
Doch die wahre Überraschung des Abends war Sabah Frank: „Ich kann auch sprechen“, erklärte das bisher eher zurückhaltende „Küken“ der Familie. Als jüngstes Mitglied hat sie inzwischen ihr Studium an der Hochschule für Musik im Bereich Klavier erfolgreich absolviert und wird nun, nachdem sie auch ihr Eventmanagement-Studium abgeschlossen hat, ins Unternehmen von Mike Frank einsteigen.
Dass sie ebenso gut singen kann, stellte sie am Mittwoch eindrucksvoll unter Beweis – „Ich kann auch singen”, hätte sie sagen müssen. Das Hockenheimer Trio, das sich bei seinen Auftritten mit dem talentierten Giovanni Emanuele an den Percussion-Instrumenten ergänzt, hat sich im Vergleich zu ihrem Auftritt im vergangenen Jahr am gleichen Ort noch einmal weiterentwickelt. Trotz der Tatsache, dass es fast unmöglich erscheint, die herausragende Performance des letzten Jahres zu übertreffen, ist es ihnen gelungen, dies zu schaffen.
Es ist wirklich beeindruckend zu beobachten, wie stark sich die Musiker im Laufe der Zeit entwickelt haben. Sie präsentieren sich auf der Bühne mit frischer Energie und innovativen Ideen, die das Publikum begeistern. „Helplessly Hoping“ von Crosby, Stills, Nash und Young ist der erklärte Lieblingssong von Mike Frank. Der gefühlvolle dreistimmige Vortrag, der lediglich von sanften und melodischen Gitarrenklängen begleitet wird, sorgte dafür, dass man Gänsehaut bekam und tief in die emotionale Atmosphäre der Musik eintauchen konnte. Die harmonischen Stimmen der Künstler vereinten sich auf eine Weise, die eine besondere Intensität erzeugte und die Zuhörer berührte.
Sabah Frank, die einige Stücke als Lead-Sängerin unterstützt on Mike und Christin im Hintergrund vortrug, erweitert mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten die Möglichkeiten des Trios erheblich. Ihr Talent ermöglicht es, einen riesigen Fortschritt in der musikalischen Entwicklung zu erzielen und eröffnet neue Dimensionen der Kreativität sowie der Performance. Dies stärkt und diversifiziert das Trio insgesamt. Mit diesen Voraussetzungen ist es der Familie möglich, ihre selbst kreierten Coversongs als Werke einer vollkommen harmonischen Gruppe darzubieten, und das alles ohne hohen Instrumentaleinsatz.
„Warum sollten wir bestehende Lieder einfach nur nachspielen? Das ist doch wirklich langweilig”, erklärte Mike Frank und bringt damit seine Philosophie zum Ausdruck. Stattdessen erschaffen sie aus den bekannten Songs ihre eigenen kreativen Werke mit neuen Melodie- und Textpassagen.
Ein besonders bemerkenswertes Beispiel dafür ist, wie seine Band „Me and the heat“ die bekannte „Bitter Sweet Symphony“ von Verve in eine ganz eigene Reggae-Version umgewandelt hat. „Wir sehen uns als eine Tanz-Band, und das Original eignet sich einfach nicht zum Tanzen“, fügt Mike Frank hinzu und verdeutlicht damit ihr Ziel, die Musik für das Publikum lebendiger und mitreißender zu gestalten.
Sein Konzept mit Frank Family ist sehr erfolgreich. Viele Firmen buchen das Trio – eigentlich Quartett – für ihre Feiern. „Es ist etwas ganz anderes, was man geboten bekommt. Papa, Mama und Tochter, das ist das beste Konzept, was es gibt.“ (GK)