Von Jennifer Warzecha
„Inszeniert - kunstvoll, klangvoll, kriminell gut“ war das Motto der Kreation von Kunst, Krimi-Literatur, Poesie und Musik an diesem Freitag der Vorwoche. Die Juristin und Anwältin Dr. Rahsan Dogan, die Standesbeamtin, Künstlerin und Musikerin Dunja Hofheinz sowie die Meistermalerin und Malermeisterin Melanie V. Temme zeigten mit der Fotografin Christine Rauch im Rathausgewölbekeller Durlach eine Auswahl ihrer Werke und wie weit weibliche Kreativität reicht. Umrahmt wurde das von einem Krimi-Workshop, Tanz und Musik.
Anstatt Christine Rauch war an diesem Freitagabend ihr Ehemann Daniel Rauch zur Vernissage gekommen. Wie er und Dogan bei der Eröffnungsrede sagten, ist Christine Rauch gelernte Fotografin und hat in verschiedenen Verlagen gearbeitet, unter anderem beim Burda-Verlag in Offenburg als sogenannte Bild-Redakteurin. Sie habe sich dann 2004 entschieden, sich selbstständig zu machen. Das Ehepaar Christine und Daniel Rauch kommt aus Grünwettersbach, wie Melanie Temme auch. So kam der Kontakt zustande. Letztes Jahr schon hatten die Künstlerinnen gemeinsam bei den Offenen Ateliers ein Event gezeigt. Die Vernissage und Kunstausstellung nun waren die Fortsetzung dazu. Rauch macht Personen- und Interieurfotografie.
Dunja Hofheinz vereint Gesang, Gedichte und Malerei miteinander. Ihre Vorzüge liegen in der Kunst der Verschmelzung. Hauptberuflich ist sie Standesbeamtin. In der Ausstellung hatte sie die Kombination der genannten Künste mit dabei und bot sie gerne dem Publikum dar. Dunja Hofheinz spielte eigene Lieder und die anderer Autoren. Sie las Gedichte auch davon, wie stark gerade Frauen sein und wie sie ihre eigenen Kräfte entwickeln können. Auch das Gedicht „Freisein“ hatte sie im Repertoire, denn schließlich wolle man frei, geliebt und menschlich sein. In ihrem Gedichtband gehe es um Liebe und Freundschaft, wie sie sagte. In einer Serie über den Feminismus geht es um Sigmund Freud (1856 - 1939) und um Sprichwörter wie „Es müssen nicht die alten Zöpfe der Frauen fallen“. Das genannte Sprichwort stammt nicht von einer einzelnen Person, sondern ist eine Redewendung, die sich auf den Wandel von Traditionen und die Modernisierung bezieht. Es ist eine Variation des bekannteren Sprichworts „Alte Zöpfe abschneiden“, das eine Abkehr von veralteten Ideen und Strukturen symbolisiert. Bei Dunja Hofheinz ging es darum, dass das Patriarchat zersplitterte. Es ging um Frauen, Liebe und so weiter.
Traditionelles Handwerk und Handwerkstechniken sowie moderne Kunst weiß die Meistermalerin und Malermeisterin Melanie V. Temme zu verwenden. „Ich verwende immer Techniken aus dem Malerhandwerk. Das und sämtliche Materialien habe ich alles zusammen unter dem Begriff 'Vermellion Art' verwendet. Mein Wiedererkennungswert ist die Jalousie Technik. Dieses Mal habe ich sie mit Mixed Media-Elementen versehen, als etwas Gegenständliches im Gegensatz zur Abstraktion“, sagte Temme. „In einen traditionsreichen Handwerksbetrieb hineingeboren, entwickelte sie bereits in ihrer Kindheit eine tiefe Leidenschaft für die Kunst des Malens. Diese frühe Verbindung zum Handwerk prägt bis heute ihre Werke und führt zu einer einzigartigen Verschmelzung von Kunst und Handwerkskunst.“ Das sagte Dr. Rahsan Dogan.
Sie selbst habe als Anwältin für Strafrecht und Kommunalpolitikerin lange ihre kriminalistische Ader vor dem Publikum geheim gehalten. Diese habe sie schon im Promotionsstudium im Strafrecht entdeckt. Hier lernte sie, Kriminalfälle zu analysieren. In der Corona-Pandemie habe sie dann angefangen, Kriminalromane zu schreiben. „In der Zeit meiner Promotion im Strafrecht und meinen ersten Berufsjahren am Institut für Kriminologie in Heidelberg lernte ich, Kriminalfälle, genauer gesagt Kapitalverbrechen, analytisch bis ins Detail zu analysieren. Meine Begeisterung für Kriminalromane und der Geschichte meiner Heimatstadt Karlsruhe brachte ich zusammen und fasste den Mut, düstere und geheimnisvolle Tatorte und mörderische Geschehen mit Worten zu inszenieren.“ Das sagte Dr. Rahsan Dogan. Als Debütroman erschien 2023 "Das Geheimnis der Hohen Eich". Vor kurzem ist "Der Fluch der Waldenser" erschienen und nun erhältlich. Auf weitere Gemeinschaftswerke der Künstlerinnen darf man gespannt sein.