Nach einer sehr einseitigen Darstellung im Zeitungsartikel zum Ev. Kindergarten möchten wir die Situation zum Kindergarten Pestalozzi aus unserer Sicht klarstellen. Im Januar 2023 wurde diskutiert, ob ein neuer Kindergarten am Drosselweg gebaut werden soll, um den steigenden Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen zu decken. Erst nach Fertigstellung dieses neuen Kindergartens (geplantes Ende Sept. 2026, Kosten 6 Mio. €) sollte der Ev. Kindergarten angegangen werden. Es wurde zuerst mit sozi. Wohnungsbau auf dem Kiga geplant, um eine Refinanzierung durch einen Investor zu erreichen, der sich jedoch nicht finden ließ.
Die Fraktion Freie Wähler hat bereits in der Haushaltsrede im Februar 2023 betont, dass die Verbesserung der Betreuungssituation in Urbach Nord für uns höchste Priorität hat. Aktuell gibt es in Urbach Nord 6 Gruppen im Vergleich zu 14 Gruppen in Urbach Süd. Dabei allein 6 im Bereich um die Atriumschule. Der Ev. Kindergarten hat dabei die schlechteste Bausubstanz und ist stark renovierungsbedürftig. Bei einem Neubau im Bereich Atriumschule wären Gelder für eine möglicherweise dringend nötige Sanierung des Ev. Kindergartens gebunden gewesen und viele Eltern aus Urbach Nord müssten ihre Kinder einmal quer durch Urbach fahren.
Wir haben daher die Prioritäten zugunsten des Ev. Kindergartens verschoben, was durch das aktuelle Gutachten der GMA auch als sinnvoll und richtig bestätigt wurde. Nun geht es um die Ausführung des Neubaus, der einen zweigeschossigen Baukörper mit 4 Gruppen vorsieht. Die „Blaue Gruppe“ müsste dafür weichen, auch wenn sie 30 Jahre jünger als der Rest ist. Eine Interimsunterbringung dieser Kinder würde benötigt. Den geplanten Bau muss man sich dabei mindestens in der Größe des Kinderhauses Drosselweg vorstellen. Inklusive Aufzug und zweitem Fluchtweg mit Treppenhaus und möglicher Galerie. Dies würde den Charakter des Kindergartens vollständig verändern und stünde sehr dicht an der bestehenden Wohnbebauung mit einem großen Garten Richtung Hohenackerstraße. Ob dieser große Garten dann erhalten bleiben würde, oder ein Teil dem Grundstücksmarkt zugeführt würde, wäre fraglich.
Deshalb unser Vorschlag: kein Abriss der „Blauen Gruppe“ und unter Beibehaltung des kirchlichen Trägers zwei neue Gebäude mit jeweils 2 Gruppen zu errichten. Diese könnten im laufenden Betrieb des Kindergartens erstellt werden und wären deutlich verträglicher für das Umfeld. So könnten 4 neue Gruppen entstehen und die „Blaue Gruppe“ als Kleinkindergruppe oder Speisesaal erhalten bleiben, während die alten Gebäude abgerissen würden und somit auch der Charakter des Kindergartens inklusive zentraler Grünfläche erhalten bleiben würde.
Der Vorwurf, unsere Macht auszuspielen oder das Thema verschleppen zu wollen, ist hier gänzlich fehl am Platz. Sondern wir sind uns unserer Verantwortung voll bewusst und werden versuchen, bei solchen Investitionsvolumen gründlich zu prüfen, abzuwägen und die bestmögliche Entscheidung für Urbach zu treffen.