Am „Freie Wähler Tag 2025“ mit angeschlossener Jahreshauptversammlung am 05.04.2025 in Rauenberg nahmen auch Delegierte der Freien Wähler Dettenheim teil. Thema des Tages war die Herausforderungen der hausärztlichen und fachärztlichen Gesundheitsversorgung in den Kommunen. Die Vorträge standen unter dem etwas provokanten Titel „Krank werden? Nein Danke!"
Landrat Heiner Scheffold gab den Zuhörern als Vorstand der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e. V. einen Ein- bzw. Überblick in die Krankenhausreform von unserem noch Gesundheitsminister Herrn Lauterbach.
Im Anschluss gab Frau Dr. Doris Reinhardt, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung BW einen Einblick in die Arbeit des KV BW. Ein großes Thema ist auch bei ihnen die Nachwuchsförderung. Hier bestätigte sie, dass die jungen Ärzte lieber in ein Angestelltenverhältnis wollen, als sich selbstständig zu machen. Vereinbarkeit von Beruf und Familien ist für diese Generation wichtig. Durch gezielte Förderprogramme werden die Mitglieder unterstützt. Fazit des Vortrages, Implementierung einer Patientensteuerung, Abbau von Bürokratie und Ausbau der Digitalisierung.
Im Anschluss zeigte Herr Dr. Martin Felger, GF der DIOMEDES GmbH, eine mögliche Lösung des Problems der Gesundheitsversorgung in den Kommunen. Er berichtet von einem Erfolgsmodell, Mednos eG, ein medizinisches Versorgungszentrum in genossenschaftlicher Trägerschaft, 2019 in Calw gegründet. Mittlerweile gibt es viele Nachahmer. Mitglieder sind Hausärzte, der Landkreis und die AOK. Als Vorteil sieht Herr Dr. Felger, dass die MVZ als Genossenschaften gemeinwohl- und patientenorientiert sind. Auch hat sich gezeigt, diese Form des MVZ erleichtert den Ärzten den Übergang in den Ruhestand, viele arbeiten weiter in ihrer Praxis mit reduzierten Stunden. Weitere Vorteile: die Bürokratie und Verwaltung wird dem Arzt abgenommen, es gibt ein Netzwerk unter den MVZs. Dieser Austausch hat sich bei jungen Ärzten als Vorteil erwiesen.
Der Konsens war klar: Es braucht innovativere Lösungen, um die medizinische Versorgung auf dem Land nachhaltig zu stärken. Die Kommunalpolitik ist hier gefordert.